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Vielleicht denkt jetzt auch mancher deutsche Medienpreis um: Zum ersten Mal geht der Pulitzer-Preis an eine Zeitung für ihre Online-Aktivitäten. Vielleicht war es von Anfang an so kalkuliert. Vielleicht hat die Jury des Pulitzer-Preises erkannt, dass sie nicht vorbeigehen konnte an der „Times-Picayune“, jener Lokalzeitung, die im Angesicht von „Katrina“ blitzschnell ihren Online-Auftritt in eine Art Weblog verwandelte und so zur wichtigsten Informationsquelle aus dem Katastrophengebiet wurde.

Im Dezember 2005 jedenfalls hatte das Pulitzer-Komitee bereits angekündigt, künftig auch Online-Leistungen auszuzeichnen: Die Premiere geht wenig überraschend und vollkommen verdient an die „Times-Picayune“ – Glückwunsch! Auf seiner Homepage zeichnet das Blatt noch einmal jene Tage ein wenig nach, für alle, die jene dramatische Flexibilität, die beweist, wozu Zeitungen fähig sind, nicht mitbekommen haben.

Bleibt für Deutschland weiter die Frage: Wann werden auch germanische Medienpreisvergeber merken, dass es neben Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen ein weiteres Medium gibt, in dem hervorragende journalistische Arbeiten zu finden sind?


Kommentare


Cator 18. April 2006 um 12:43

Was ist mit dem „Grimme Online Award“? Die haben auch einen Preis für Medienjournalismus. Telepolis hat z.B. so einen bekommen.

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