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Ich habe den Verdacht, einige Zeitungen schreiben bestimmte Beiträge über das Internet nur, um ihre Klickzahlen nach oben zu hieven – weil Weblogs auf die äußerst unreflektierten und altbackenen Ansichten verlinken und sich darüber lustig machen. So auch heute bei der „Frankfurter Allgemeinen“. Wäre FAZ.net ein Weblog, würde es jetzt ein verdammt gutes Page Ranking bei Google bekommen. Weil derzeit jedes auf sich haltende Blog in Deutschland auf einen provokanten und ziemlich platt argumentierenden Artikel zum Thema Weblogs verlinken.

Dort dürfen „FAZ“-Wissenschaftsredakteur Ulf von Rauchhaupt (ich darf ja keine Witze über Namen mehr machen) und Jochen Reinecke sich über Blogs auslassen. Es ist dabei eine Pointe wert, dass der Mitarbeiter einer Astrologie-Seite zusammen mit einem gelernten Astrophysiker schreibt.

Was sie dann absondern ist von solcher Plattheit, dass sich die Granden der „FAZ“ höchstens noch mit der Weltoffenheit ihres Blattes herausreden können.

Beispiel:
„Vielerorts war zu erfahren, Blogger seien die neuen Journalisten.“

Vielerorts. Kann mir das mal jemand auf ner Karte zeigen? „Vielerorts war zu erfahren“ heißt übersetzt: „Ich hab echt keinen Bock auf Recherche.“ Das ist nicht kontraproduktiv, betrachtet man die folgenden Sätze:

„Was natürlich barer Unsinn ist: Die Stärken von Journalisten sind (oder sollten) zumindest ein breites Allgemeinwissen, professionelle Recherche, ein gewisses Arbeitsethos hinsichtlich der Trennung von privaten und öffentlichen Interessen und ein sicheres Beherrschen der Sprache sein.“

Was dann zeigt, dass die Herren Rauchhaupt (Och, Möööönsch, ein Witz über Namen – bitte!) und Reinecke solch journalistischen Stärken nicht mächtig sind. Sonst hätten sie uns ja erklärt, wo Vielerorts liegt. Ich hol das mal nach: Vielerorts liegt ein paar Kilometer westlich von Manchesagen. Das ist ein Vorort von Auskreisenverlautet was im Regierungsbezirk Eswarzuhören liegt.

Schauen wir aber, was die beiden FAZler zu Blogs zu sagen haben:

„Die Stärken von Bloggern dagegen bestehen vor allem in Geschwindigkeit, Vernetzung, Unabhängigkeit von Werbekunden, der Meinung des Chefredakteurs, der politischen Richtung einer Zeitung und vielem mehr.“

Hatten wir nicht oben noch von der Beherrschung der Sprache geschrieben? Keiner kann das besser als von Rauchhaupt und Reinecke. Erstmals stellen sie hier die These auf, dass die Stärken von Bloggern in der Meinung des Chefredakteurs liegen. Und in der politischen Richtung einer Zeitung. Dies ist sehr intellektuell. Ich verstehe das nicht. Aber ich bin ja auch nur Blogger.

Weshalb aber gerade Geschwindigkeit eine Stärke sein soll, ist mir nicht klar. Schließlich geht es im Großteil der Blogs gerade nicht darum, schnell zu sein. Wenn die beiden Autoren das nicht glauben, dürfen sie aber gerne auf unserer Weblog-Lesung (hey, ein wenig Eigenwerbung muss sein) am 22.3. in Leipzig vorbeischauen und die wunderbar langsamen Texte von Madame Modeste hören.

Nach These und Antithese folgt bekanntermaßen in Astrologie und Astrophysik die Synthese:

„Die Synthese wären also eigentlich bloggende Redakteure. Doch auch das geht nicht zwangsläufig gut, denn bloggen, so sagen wenigstens die Blogger, ist eine Lebenseinstellung und kann nicht einfach dekretiert werden.“

Die Blogger sagen das. Die Blogger übrigens wohnen in einem hübschen kleinen Dorf, von dem leider keine Straße nach Vielerorts führt. Auch die Telefonleitungen sind gekappt und das mit E-Mails -braucht ja keiner.

Und deshalb sind sie so machtlos, die Blogger. Zum Beispiel haben sie den StudiVZ-Kauf nicht verhindern können. Nun gerade dieses Geschäft heranzuziehen ist – ich darf ja nix Negatives über unseren Mutterkonzern schreiben – eine interessante These:

„Mancher in der Blogosphäre schrieb das Projekt schon tot; inzwischen hat sich die Holtzbrinck-Gruppe für einen zweistelligen Millionenbetrag die Mehrheit gesichert, studentische Nutzer melden sich weiterhin in Scharen an. Für die Mehrheit der deutschen Bevölkerung gilt immer noch: Es wird nur wahrgenommen, was in der Zeitung steht oder im Fernsehen läuft.“

Zumindest der letzte Satz ist richtig. Denn wer einen der zahlreichen gefälschten Mitgliedernamen besitzt, ich gehöre auch dazu, hat festgestellt, dass seit der Welle von Blog-Attacken gegen StudiVZ zwei Effekte eingesetzt haben. Neue Mitglieder bestehen größtenteils nur noch aus Fakes – und die Community wendet sich verstärkt gegen die Plattform. Das haben sicher auch die beiden „FAZ“-Autoren festgestellt, denn sie sind ja professionelle Journalisten und haben dies recherchiert, das ist ja ihre Stärke.

Nun könnte es natürlich sein, sie haben den Überblick verloren.

„Die nahe liegende Frage lautet natürlich: Wer hat auf dieser Geröllhalde von Weblogs eigentlich einen Überblick? Die nur auf den ersten Blick beunruhigende Antwort lautet: Niemand!“

Ja, niemand. Niemand hat mehr Überblick. Dass es Menschen gibt, denen das Haupt nicht ständig beim Lesen von Weblogs raucht (der musste sein, tschuldigung) scheint nicht vorstellbar. Ist natürlich verständlich, weil „FAZ“-Printredakteure oft genug keinerlei Kontakt zur Internet-Redaktion pflegen außerhalb der Fußball-WM (die Onliner verfügten über einen Großbildfernseher).

Den Herren sei aber versichert: Doch, es gibt Menschen, die den Überblick behalten. Dies ist eine schlichte Frage der erlernten Verhaltensweisen. In einem Kiosk behalten die meisten Menschen den Überblick. Obwohl er mit einem erschlagenden Angebot an Print-Produkten in merkwürdiger Sortierung vollgestopft ist.

Nun haben wir diese Orientierung seit der Kindheit erlernt. Wenn wir eine Zeitschrift sehen, wissen wir nach spätestens drei Sekunden, ob sie für uns interessant sein könnte. Eine ähnliche Einordnung von Internet-Seiten ist auch eine Frage des Trainings. Die Jugend bewältigt diese Aufgabe leicht, Ältere nicht. So ist das Leben eben. Aber Mittsiebziger hätten auch Schwierigkeiten, dem Handlungsstrang von „24“ zu folgen, der ungleich komplexer ist als „Der Kommissar“ oder „Stahlnetz“.

Nun neigen Ältere Menschen dazu, der Vergangenheit hinterherzutrauern. Zum Beispiel ist Durbridges „Das Halstuch“ für sie noch immer ein Höhepunkt des Krimischaffens, während der Ex-Straßenfeger heute eher langweilen würde.

Auch von Rauchhaupt und Reinecke haben nostalgische Anwandlungen. Und vielleicht ist es allein diese Sentimentalität, die sie veranlasste jenen dümmlichen Artikel zu verfassen. Nostalgie in Internet-Geschwindigkeit, natürlich. Denn die beiden singen das hohe Lied auf Newsgroups:

„Was ist nun der fundamentale Unterschied zwischen Weblogs und Newsgroups? Weblogs sind streng aktualitätsgetrieben und extrem individualisiert. Newsgroups hingegen sind hierarchisch strukturiert, manchmal sogar ehrenamtlich moderiert, Themenabweichungen werden geächtet und es wird sehr auf bestimmte Standards geachtet, die den allgemeinen Weblog-Narzissmen und dem Selbstdarstellungstrieb im Web 2.0 diametral entgegen laufen. Wer fachspezifische Informationen ohne Brimborium sucht, also das Gegenteil von Serendipity, hat in Newsgruppe auch heute noch gute Chancen, fündig zu werden.“

Solch ein Nachhängen der Newsgroup-Kultur ist bei vielen zu finden, die früh im Internet dabei waren. Und vielleicht sind sie eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit, die Blogger bekommen, während Newsgroups den Medien in den 90ern keine großen Erwähnungen wert waren. Es würde aber von journalistischer Professionalität zeugen, solche persönlichen Weinerlichkeiten außen vor zu lassen, schreibt man einen Artikel für die „FAZ“.

Doch wie heißt es so schön in dem Stück:
„Genauso kann heute jeder, der einen Computer und einen Internetzugang besitzt, Texte halbwegs professionell layouten und publizieren. Was die Texte taugen, steht auf einem anderen Blatt.“

Was ja deutlich macht, dass Weblogs und die „FAZ“ gar nicht so weit von einander entfernt sind.

Dieser Artikel kann übrigens „mitgeschrieben“ werden. Wahnsinnig Web 2.0. Und der Beweis, dass die „FAZ“ nicht so richtig begriffen hat, dass meinungsorientierte Artikel, die von vielen Autoren geschrieben werden, zu nichts führen. Es ist das Gegenteil von Wikipedia und Weblogs.


Kommentare


Dr. Gonzo 26. Januar 2007 um 12:11

Köstlich! Ganz hervorragend geschrieben. Glückwunsch Herr Knüwer. In Anbetracht dieser beiden Herren sollten Sie vielleicht eine neue Serie eröffnen. Wie wärs mit \“Die kleine Redaktion am Rande der Stadt\“?

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Simon 26. Januar 2007 um 12:20

Schöner Konter. Den Artikel sollte man vielleicht den zwei Redakteuren per Post zustellen.
Vielleicht hätte man noch erwähnen können, dass ja niemand die FAZ davon abhält, Themen die in Blogs diskutiert werden (z.B. StudiVZ), aufzugreifen und mit ihrer journalistischen Professionalität aufzuarbeiten.
Wenn die Printmedien(sic!) den Bloggern vorwerfen, dass dies kaum passiert, weiß ich nie ob ich lachen oder weinen soll.

Die meisten (Print-)Journalisten haben wohl einfach Angst davor, dass Blogs ihnen ihren Platz am Futtertrog wegnehmen könnten.

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perfectcrime 26. Januar 2007 um 13:20

Ich hätte echt einen Screenschot machen sollen. Als ich den Artikel heute morgen las, war da statt dem Bild von Technorati noch das von Technocrati.

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Waldorf 26. Januar 2007 um 14:11

Früher oder später müssen wir mal hingehen und eine Liste mit den dämlichsten Fake Accounts bei StudiVZ aufstellen.

Ich könnte wetten, mein Sepp Tember schafft es bis ganz weit nach vorne 🙂

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Dirk Ploss 26. Januar 2007 um 14:11

Feststellung: Mein Blog hält was auf sich. Aber ich verlinke den Blödsinn dennoch nicht.

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Andy Reeg 26. Januar 2007 um 14:11

komisch, dass beim Lesen des Anfangs \“vielerorts\“ schon der Groschen indi Schublade fällt.

Für mich synonym mit:\“und es begab sich zu einer Zeit als die Buchstaben laufen lernten und das Gehirn eines Schreiberlings nicht vom Alkohol sondern von den Ausdünstungen der Druckerschwärze….(Rest bitte selber dazudenken)\“

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Felix Deutsch 26. Januar 2007 um 14:20

>Dieser Artikel kann übrigens \“mitgeschrieben\“ werden. Wahnsinnig Web 2.0. Und der Beweis, dass die \“FAZ\“ nicht so richtig begriffen hat, dass meinungsorientierte Artikel, die von vielen Autoren geschrieben werden, zu nichts führen. Es ist das Gegenteil von Wikipedia und Weblogs.

Hahaha. Damit ist doch schon (voraussehbar & vorausgesagt) die LA Times gescheitert.
Allerdings sind ist deren OpEd page auch sonst kein Vergnügen.

Natürlich eignen sich weblogs gerade für meinungslastige Texte, Wikis dagegen eben nicht. Evtl. den letzten Satz etwas klarifizieren.

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Peter Turi 26. Januar 2007 um 14:35

Danke für diesen forciert amüsanten, im übrigen vollkommen nutzlosen Artikel.

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Kritiker 26. Januar 2007 um 14:36

Finde ich jetzt nicht so gut. Ganz schön überheblich und eingebildet. Wohl neidisch, dass es für die FAZ nicht gereicht hat. Sooo schlecht ist das Handelsblatt nun aber auch nicht!

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AW 26. Januar 2007 um 14:50

Gut, Herr Knüwer, dass Sie wieder in der Nähe einer Tastatur sitzen. You made my day!

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eco 26. Januar 2007 um 15:43

Ich komme ja auch noch aus den guten alten Usenet-Zeiten. Vielleicht hätte mal jemand den beiden Autoren den Unterschied zwischen Newsgroups und einem Blog erklären sollen? Und vielleicht auch noch ein paar andere Dinge…

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Oliver Gassner 26. Januar 2007 um 15:49

In den Stuttgarter Nachrichetn ist heute auch was Semialbernes über Weblogs (und im Vorspann was über das Internet, das immer noch als \“trickreiches militärisches Mittel zur Sicherung von Daten (Daten?) gegen feindliche Zugriffe entwickelt\“ [der herr möge mal \’Where wizards stay up late\‘ lesen, da ist das erklärt, dass es das nicht war] wurde.)

Dort ist es der Filmkritiker Georg Seeßlen, der (zumindest) keine (googlebare) Homepage besitzt, der uns Blogs erklärt. Wesentlicher Punkt: In Blogs gibt es schwer(er) erkennbare Schleichwerbung. Und: Wir sind dabei uns unsere \’Matrix\‘ selbst zu bauen. Uuh, hab ich Angst. Im Online-Angebot der Stuttgarter Nachrichten, fand sich der Artikel heute Vormittag nicht. Und jetzt mag ich nicht mehr suchen 😉

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weltherrscher 26. Januar 2007 um 15:50

danke!

dabei hatte der artikel direkt eine sinnkrise bei mir ausgelöst. ich sah mich schon im vorort von gibsjaaagarnicht elendig krepierend und ohne nette aufmunternde kommentare für immer verloren. doch mein fall wurde, danke, danke, danke thomas, gebremst.

nur leider werde ich das buch \“der aufstieg und fall des w.\“, ich wurde in der letzten nacht durch die krise dazu motiviert, nie beenden.

ach je, sowas, jetzt bin ich ohne meine geliebte k. und nun?

was solls, nächste woche, oder später, steht im spiegel bestimmt auch was dazu..

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oldman 26. Januar 2007 um 16:00

Mag ja sein, daß die Recherche in Da und Dort unterblieben
ist, weil das Stochern in einer Halde leicht zur Bewegung im
Geröll führt und einen Steinschlag auslösen kann.
Da hülfe auch kein Aszendent im Sternbild Schwampf mehr.

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Prospero 26. Januar 2007 um 16:12

Ein ganz großes Dankeschön von einem Blogger, der diesen FAZ-Artikel auch nicht verlinken wird. 😉
Ad Astra

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lupe 26. Januar 2007 um 16:50

\“Die Stärken von Journalisten sind (oder sollten) zumindest ein breites Allgemeinwissen, professionelle Recherche, … und ein sicheres Beherrschen der Sprache sein.\“
Warum muss ich jetzt unentwegt an die Ostsee-Zeitung denken? Weil dort Island in der Ostsee liegt oder in der OZ erst vier Hälften ein ganzes bilden?

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lupe 26. Januar 2007 um 16:51

Ganzes wird groß geschrieben, von wegen der Beherrschung, ich weiß.

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jati 26. Januar 2007 um 17:04

Was ist dieses \“Zeitung\“, von dem hier alle reden?

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Konrad 26. Januar 2007 um 18:09

\“\’Die Stärken von Bloggern dagegen bestehen vor allem in Geschwindigkeit, Vernetzung, Unabhängigkeit von Werbekunden, der Meinung des Chefredakteurs, der politischen Richtung einer Zeitung und vielem mehr.\‘
Hatten wir nicht oben noch von der Beherrschung der Sprache geschrieben? … Erstmals stellen sie hier die These auf, dass die Stärken von Bloggern in der Meinung des Chefredakteurs liegen. Und in der politischen Richtung einer Zeitung.\“

Die Beherrschung der Sprache umfasst auch das richtige Lesen!
\“… Unabhängigkeit von Werbekunden, der Meinung des Chefredakteurs, der politischen Richtung einer Zeitung …\“
Die Meinung des CR und die polit. Richtung beziehen sich auf das Unabhängigkeit. Ja, man kann es so und so lesen.
Aber die Sprache der beiden Journalisten ist an diesem Punkt korrekt. Auch wenn ihr Artikel an manch anderen Stellen inhaltliche Zweifel aufkommen läßt.

Aber Objektivität und Emmotionslosigkeit sind auch 2 Tugenden von Journalisten. Und die sollte man als Blooger der ein solcher sein will auch einhalten 😉

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Ingix 26. Januar 2007 um 19:18

\“Weshalb aber gerade Geschwindigkeit eine Stärke sein soll, ist mir nicht klar. Schließlich geht es im Großteil der Blogs gerade nicht darum, schnell zu sein. Wenn die beiden Autoren das nicht glauben, dürfen sie aber gerne auf unserer Weblog-Lesung (hey, ein wenig Eigenwerbung muss sein) am 22.3. in Leipzig vorbeischauen und die wunderbar langsamen Texte von Madame Modeste hören.\“

Also erst wird eine Behauptung aufgegriffen und anzweifelt (legitim). Dann wird zumindest für den \“Großteil der Blogs\“ die gegenteilige Behauptung aufgestellt (entspricht in etwa \“vielerorts\“). Diese soll dann mit *einem* Beispiel begründet werden (entspricht den Statistik-Vorstellungen von Medizinern).

Zu StudiVZ:
\“Neue Mitglieder bestehen größtenteils nur noch aus Fakes …\“

Was will uns der Autor damit sagen? Neue Mitglieder sind keine Menschenn mit Armen, Beinen, Köpfen usw., sondern Aliens, die aus ominösen \“Fakes\“ bestehen?

Der FAZ-Artikel ist sicher in der Wortwahl (\“Geröllhalde\“) tendenziös und hat kritikwürdige Ansichten (\“Journalisten sind die Größten\“), aber viele der beanstandeten \“Fehler\“ sind in der Kritik auch zu finden, die ebenfalls tendenziös ist.

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Detlef Borchers 26. Januar 2007 um 20:49

Köstlich, einfach köstlich! Besonders der Satz über die tollen Fähigkeiten der Journalisten, der ist ja zum Kringeln. Vielerorts gibt es Journalistenschulen, in denen würde jemand, der so einen ausgenmachten Unsinn über die Stärken der Journalisten schreibt, einen heftigen Rüffel bekommen. Professionelle Recherche und Technorati, das hat was.

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Simon 26. Januar 2007 um 22:38

Versuch einer vorsichtigen Kritik:

Ich denke nicht, dass es sehr konstruktiv ist, ausgerechnet über den Namen des Autoren Witze zu machen. Der FAZ-Artikel enthält genug andere – inhaltliche – Schwachstellen, die du hättest herausstellen können.

Ich habe bei solchen Auseinandersetzungen immer das Gefühl, dass es nicht um den Diskurs geht, sondern um das \“wir gegen die\“. Dabei ist das eigentlich gar nicht so. Jochen Reinecke ist selbst Blogger. Und du bist Journalist.

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Felix Deutsch 26. Januar 2007 um 23:35

***Hier stand eine Beleidigung***

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blue sky 27. Januar 2007 um 9:58

Jochen Reinicke kenn ich nicht. Jochen Reinecke aber schreibt seit einigen Jahren ein feines und oft verlinktes Blog. Weshalb mich die im Beitrag geäußerte Vermutung etwas verwirrt, nach der er eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit sei, die Blogger so genössen. Herr Knüwer?

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Thomas Knüwer 27. Januar 2007 um 13:02

Ups? Was ist denn nun passiert? Herr von Rauchhaupt – sorry, für die Witze über den Namen, ehrlich! – ist nicht mehr Mit-Autor des Artikels.

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Felix Deutsch 27. Januar 2007 um 15:46

Soso, die Feststellung, dass Astrologie Humbug ist stellt also eine \“Beleidigung\“ dar. Tsts.

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Stephan Fröhder 27. Januar 2007 um 16:48

Glückwunsch – Gute Texte sind selten …der Artikel wurde in die HALL OF FAME – Text – aufgenommen.

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Bernhard 27. Januar 2007 um 21:53

Wo ist der Unterschied zwischen FAZ-Original und dem hier vorliegenden Kommentar im Handelsblatt-Blog? Es gibt keinen: In beiden Fällen sind Journalisten die Urheber. In beiden Fällen unsachliche und einseitige Betrachtung des Phänomens Blogging. In beiden Fällen kompetent, aber getrieben von der persönlichen Eitelkeit. Typisch Journalist eben. Kollegen, regt Euch ab! Qualität zählt. Derlei Einseitigkeit wird unsere Kunden, die Leser, künftig gewiss nicht überzeugen.

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Nico 27. Januar 2007 um 23:24

ganz grosses tennis.

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hartensteynreport 28. Januar 2007 um 11:46

auch und einstiegsweise @ Bernhard

Falsch. Genau das überzeugt die Leser. Gerade weil sich Knüwer emotional und schwertschwingend in den Sattel gesetzt hat in Richtung Windmühlen, reisst er diesmal mit und man denkt nach und liest Knüwi nochmal und denkt wieder nach. Warum Turi den Beitrag als sinnlos bezeichnet, ist mir unverständlich. Es ist die Sorte Diskussion, die hergehört. Bravo Knüwer.

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stefanolix 28. Januar 2007 um 18:54

Schön ist auch folgendes Zitat aus der gedruckten Version des Artikels von heute:

So wanken nicht nur die ethischen Standards des Journalismus, sondern auch die erprobte Praxis, den Informationsfluss »bottom down« zu halten, also den Leser oder Zuschauer ausschließlich als Endverbraucher zu betrachten.

Das »bottom down«-Prinzip war ja bisher eher unbekannt, aber enbtbehrt nicht einer gewissen Ironie 😉

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andrea 29. Januar 2007 um 10:58

grossartig gebloggt, die fas ist auf lange sicht eh tot. danke fuer die erhellenden saetze

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au wei 29. Januar 2007 um 21:14

klar andrea, auch wenn du laut eigenem blog gerne hörbücher hörst: \“die fas ist tot\“, schreibst du. etwas mehr respekt hätte die frankfurdder allgemeine SEITUNG dann auch von dir verdint.

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Felix Deutsch 29. Januar 2007 um 22:37

Für die Doofen:
FAS == Frankfurrter Allgemeine Sonntagszeitung

Wo der Artikel in Print erschienen ist.

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claudi 29. Januar 2007 um 23:02

ich glaube hier ist etwas grundsätzliches missverstanden worden. die fas hat texte, die work in progress darstellten, ins www gestellt. mit allen angreifbarkeiten, fehlern, ungenauigkeiten etc. die idee war vermutlich zu sagen, wir lassen das jetzt einfach mal auf die leser los. ich halte es für unfair, das jetzt zu verreißen. und auch für ein bisschen kleingeistig. ich fand es jedenfalls am sonntag in der printaugsabe begrüßenswert, dass man sehr kritische stimmen, u.a. diese hier, in die printausgabe übernommen hat. die faz ist ein großes haus mit entsetzlich vielen journalisten, ressortleitern und entscheidern. dass man sich der öffentlichen kritik stellt finde ich mutig und stark. lasst die leute ihre fehler machen und denkt mal ein paar monate weiter. ich finde den umgang der faz mit den lesern insgesamt respektvoll. auch wenn details peinlich waren bzw. sibd.

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markus 29. Januar 2007 um 23:31

…ob das schriftliche \“zurückspucken\“ jetzt gerechtfertigt bzw. gegenseitiges aufzeigen von schwachstellen in der argumentation angebracht ist oder nicht, liegt im auge des betrachters. auf jeden fall aber ein amüsanter artikel 🙂

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Thomas Knüwer 30. Januar 2007 um 9:27

@Claudi: Na ja, diese Idee, Leser mitschreiben zu lassen, halte ich für verfehlt. Es ist der Glaube, Schwarmintelligenz könnte einen meinungsgetriebenen Artikel erzeugen.
Eines aber muss klar sein: Wenn unter der Marke \“FAZ/FAS\“ ein Artikel ins Netz gestellt wird, dann hat der fertig zu sein. Er kann diskutiert werden, klar. Er muss aber den Ansprüchen des Hauses an seine Arbeit genügen. Und das sehe ich bei diesem Stück keineswegs.

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