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Es wird Zeit für ein wenig Reiseärger. Er richtet sich gegen die Lufthansa und gegen den Flughafen München. In den USA gibt es seit einiger Zeit das Weblog Aircomplane, in dem sich Fluggäste über ihre Airlines aufregen. Vielleicht wäre das auch mal was für Deutschland?

Nehmen wir nur einmal den Flughafen München. Auch dort gelten, obwohl in Bayern ja manches anders ist, die neuen Handgepäckbestimmungen in Sachen „Flüssigkeiten, Gele und gelartige Flüssigkeiten“, wie die monotone Ansagestimme wasserfolterartig verkündet.

Nun ist diese Vorschrift ja eine sehr kundenunfreundliche. Nehmen wir nun einmal einen Labello – der muss in einer Klarsichttüte mitgeführt werden. Wer sein Abendessen mit ein paar Feinkostsalaten bereichern möchte, muss diese in den Koffer packen – und beten, dass sie nicht zerquetscht werden.

Diese Klarsichttüten nun sind ja nicht wirklich eine Investition – es sei denn, sie haben keine bei sich und fliegen ab München. Dort verweist ein Schild an den Gates auf den Zeitschriftenladen namens „Nachrichtenterminal“.

Tatsächlich hält die Dame am Tresen solche Tüten vorrätig. „50 Cent“, sagt sie begrüßungslos. 50 Cent? Für eine Tüte, die im Einkauf nicht mal 1 Cent kostet? Bemerkenswert. Die Welt zu Gast bei Freunden, das ist so 2006, heute werden die Freunde in München zur Kasse gebeten. Und das in schöner Absprache zwischen dem künftig zu meidenden Zeitungshändler und der Flughafenverwaltung. So sans halt, die Bayern.

Doch ist dieser Fall ja nur Pippifax gegen die Lufthansa. Denn mein Weg nach München war ja – für eine Fluggesellschaft klassischen Zuschnitts – der Traum. Ein Gabelflug nämlich, Düsseldorf – London – München. Und dann auch noch am Montag Morgen ganz früh gen München, das lässt sich ausnutzen. Über 700 Euro sollte diese Kombination kosten – zu viel für meinen Geschmack.

Nun kann ich nicht mehr sagen, warum. Aber ich fragte den Flug London City Airport – München noch einmal separat als Einzelflug ab. Überraschung: Allein sollte er nur 130 Euro kosten. Der Flug Düsseldorf – London sogar noch weniger. Ich hoffe, die Tatsache, dass eine Strecke, die einzeln gebucht wird, dramatisch weniger kostet, als sie komplett zu kaufen, ist nur ein Zeichen dafür, dass die Lufthansa in ihren Tarifgewirr selbst die Übersicht verloren hat. Ansonsten müsste ich nämlich annehmen, dass hier ein Fall vorliegt, den manch hitziges Gemüt als Betrug bezeichnen könnte. Übrigens: Der Flieger nach München war nicht mal zur Hälfte gefüllt.

„Das ist noch gar nichts, geh mir weg mit der Lufthansa“, berichtete dann eine Bekannt in München. Sie wollte mit ihrem Mann und dem jungen Nachwuchs einen längeren Flug antreten. Und weil in den vergangenen Monaten reichlich Meilen aufgelaufen waren, sollte aus dem Business-Class-Flug ein First-Class-Flug werden. Denkste: Der Chef-Steward weigerte sich, ein Baby in der ersten Klasse zu befördern. Das entspreche nicht den Lufthansa-Regeln. Stattdessen wurden zwei Business-Class-Passagiere kostenlos in die Erste befördert.

Vielleicht wirds wirklich Zeit für ein deutsches Aircomplane?


Kommentare


pizzabloggerswife 25. Januar 2007 um 16:00

Die haben 50 Cent für die Tüten verlangt??? Hier in Köln gab\’s die Dinger kostenlos – zumindest im November.

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Volker Stoehr 25. Januar 2007 um 16:42

Was hat die Lufthansa mit der Wucher-Offerte des Kiosks zu tun?

Und, das billige One-Way-Ticket ist: flieg oder wirf\‘ es weg, das andere Ticket ist umbuchbar? Bekannt, das so etwas kostet.

Und: schafft die Meilen-Sammlerei endlich ab!!! Ich bin in der Lage (Entschuldigung dafür!) und bezahle meine Flugtickets, gerade für die 1st, aus meiner Privat-Schatulle. Mir ist es zunehmend unangenehm, anderweitige Tickets mitzufinanzieren.
(Ein Hinweis zudem: auch in der 1st gibt es 3 Plätze, wenn 3 Tickets gekauft werden – ob cash bezahlt, oder durch Meilen. Da steckt keine Kinder-Unfreundlichkeit dahinter.)

Volker Stoehr, Frankfurt

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Markus 25. Januar 2007 um 22:05

Die Reglung das Kinder in der Firstclass nicht gestattet sind mag auf den ersten Blick tatsächlich Kinderfeindlichkeit vermuten. Man sollte dabei aber auch nicht die anderen Kunden, welche in der Regel einen Haufen Geld für ihr Ticket bezahlen, außer acht lassen. Ich persönlich würde mich ärgern wenn ich > 3000? für mein Ticket bezahlt habe und dann durch Kindergeschrei aus meinem Schlaf gerissen werde. Es ist nunmal eher eine Kundenfreundlichkeit der anderen Kunden gegenüber und in der 1st Class sollte nun mal der höchste Komfort geboten werden.

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mogx 26. Januar 2007 um 8:39

So ein plärrendes Gör gehört halt nicht in die erste Klasse. Punkt. Mit >3.000,-? hat man sich schließlich aus der lauten und aufdringlichen Welt rausgekauft, und dann verfolgt die einen etwa noch in das Reiche-Leute-Separee? Frechheit!

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Chris 26. Januar 2007 um 15:37

Hmm….und dann wundert sich bei solchen Äußerungen noch jemand, das Deutschland als kinderunfreundlich gilt?

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Volker Stoehr 26. Januar 2007 um 16:58

Chris, da stimme ich Ihnen voll & ganz zu, sehr fragwürdig solche Äußerungen. Wer in himmlischer Ruhe fliegen möchte, kann auf einen für sich angemieteten Jet zurückgreifen, das Angebot ist vielfältig.

Heute habe ich mal wg. der möglichen Gründe für eine Zurückweisung recherchiert: wenn nur zwei Upgrades gekauft werden, dann gibt es auch nur zwei Plätze. Das ist nun wirklich nicht kinderfeindlich! Als Nutzer & Zahler der 1st möchte ich anmerken, daß ich es doch sehr befremdlich fände, wenn 2 Upgrades für 3 Personen gelten soll.

Im übrigen ist mir Kinderfeindlichkeit bei der Lufthansa noch nicht aufgefallen. Bei amerikanischen und Airlines und der Lufthansa sehe ich (und meine Kinder auch, gerade wenn sie alleinreisend sind) eine sehr fürsorgliche Obhut, am Boden und in der Luft. Einer der wenigen Vorzüge, gegenüber manch hochgelobter asiatischen Airline.

vG – Volker Stoehr

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genevainformation 27. Januar 2007 um 9:54

Diese Kondome gibt\’s an anderen Flughäfen übrigens kostenlos…und mit der Lufthansa hat\’s auch nichts zu tun, sondern wohl eher mit den geizigen Münchnern.

In dem Fall mit dem Baby dürfte ein freundlicher Brief an die Lufthansa wohl zumindest zu einer Entschuldigung führen – ich selber habe nach einer Beschwerde über eine kleine Panne eine sehr kulante Reaktion erlebt.

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Chris 29. Januar 2007 um 10:59

Volker: Die Frage dabei ist, wie alt das Kind war. Bei unter zwei Jahren ist mir keine Airline bekannt, bei denen für Kinder ein eigener Sitzplatz gebucht werden kann. Die kommen dann entweder in Hängebett am Vordersitz oder auf den Schoss der Eltern. Also gibts auch keine Probleme, wenn nur zwei Sitze gebucht worden sind. Das Verhalten des Lufthansastewards ist einfach nur unverschämt zu nennen.
Bezüglich der kinderfreundlichkeit beim reisen kann ich ansonsten nur den Blick nach Skandinavien empfehlen.

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Hannes 24. Februar 2007 um 22:06

Auch in Frankfurt gab\’s die Tüten – wenigstens noch im November – kostenlos in der Schlange bei der Security.

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Maximilian 21. April 2007 um 10:34

Es gibt kein Kinder Verbot in der First Class von Lh das ist absoluter Schwachsinn. Bekannte sind schon oft gleichzeitig mit uns geflogen mit ihrem Kind, 3 Jahre, und es wurde waermstens umsorgt. Allgemein ist die LH sehr kinderfreundlich.
3000 Euro fuer einen LH F Flug? Dann seit ihr aber nie mit LH F geflogen da ist unter 7000 Euro meistens nichts zumachen. Und Award Fluege gelten genausoviel wie bezahlte da man sich, die meisten auf jeden Fall die Meilen erflogen, haben. Ich fliege sehr viel auch mit LH F und wenn ich genuegend Meilen habe dann bezahle ich mein F Ticket natuerlich auch gerne mit Meilen.

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Andrea 12. November 2007 um 10:27

Ich habe gerade versucht, mit Meilen einen Flug nach NY zu buchen, für uns ELtern und unseren dann 14 MOnate alten Sohn. Mir wurde gesagt, in der First Class seien Babys nicht erlaubt, in der Business Class nicht erwünscht, dort würden Sie aber notgedrungen geduldet. Wie schon ein Vorredner schrieb, die Meilen sind durch teure Flüge zusammen gesammelt und so kostet auch uns der Flug in der First einiges. Bedauernswert, dass die LH da keine Möglichkeiten schafft.Mir sagte man, ich solle doch noch eine Begleitperson zubuchen, die dann mit dem Baby Business fliegt, während mein Mann und ich First sitzen. Na da geht der Familienurlaub ja gleich richtig los…

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Sabine 18. November 2007 um 19:46

Hallo Andrea,
ich glaube, dass dein kleiner Sohn nicht mit in die First kann, weil es da meiner Meinung nach keine Vorrichtungen für das Babybett gibt. Und er darf ja nicht den ganzen flug über auf Deinem Schoß sitzen.

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Mareille 31. Dezember 2008 um 18:46

Es ist immer wieder spannend zu lesen (Ausgangskommentar), wie sich Leute, die einmal im Jahr fliegen, die Logistik eines Konzerns wie der LH oder auch des Münchner Flughafens vorstellen… Warum soll der Müncher Flughafen kostlos Tüten stellen, nur weil ein paar Schnarchnasen die Bestimmung des LBA nicht verstehen? Wenn man von vornherein so packt, dass man keine Tüten braucht, hat man das Problem nicht! Und zum Thema Lufthansa, unsere \“kleine\“ deutsche Fluggesellschaft- klar, hier wird nur ausSie gewartet! Sie sind bestimmt auch einer der Kunden, die mit Aussagen kommen, wie \“mit meinem Ticket habe ich Ihr Gehalt bezahlt!\“ Peinlich!

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Clara 22. März 2009 um 8:18

Mittlerweile scheint sich da manches geändert zu haben bei LH.
Wir fliegen nächste Woche mit LH (über Bonusmeilen) in der FirstClass MIT unserem 18 Monate alten Kind.
Geht also, trotz Kind.

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Sabine 15. September 2009 um 14:48

Wir sind mit unserer Tochter problemlos in der First nach Miami geflogen. Sie wurde sehr liebevoll umsorgt und es hat ihr an nichts gefehlt. Alles war vorbereitet und hat tadellos funktioniert.

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