Wir sind nervös. Also ernsthaft nervös. Wir, das ist das Team der Goldenen Blogger, bestehend aus Franziska Bluhm, Daniel Fiene, Christiane Link und mir.
Zum elften Mal werden wir am 29. Januar Preise verleihen an die spannendsten Blogger und IrgendwoandersDingeimInternetTreiber des Jahres, was die Goldenen Blogger wohl zum ältesten Influencer-Preis Deutschlands macht – nur, dass es den Begriff Influencer damals nicht gab.
Über die Jahre hinweg war dieser Preis ein ironischer Scherz, ein Witz, den wir uns im Livestream machten, etliche Jahre ausgestrahlt aus dem Vintage-Modeladen Elementarteilchen. Dann kam das Telefónica Basecamp und lud uns nach Berlin und ein Jahr später folgte die Idee, zum 10jährigen Jubiläum die Nominierten sponsorenfinanziert zur Gala zu bringen.
Das war im Januar. Dieser Abend hat uns ein wenig sprachlos gemacht. „Wie eine re:publica im klein“, kommentierte Uwe Knaus, der Vater des Daimler-Blogs. Tatsächlich hatte das was von der re:publica, vor allem jenen Ausgaben der Frühzeit, als man zum ersten Mal jenen Menschen begegnete, deren digitale Werke man gerne las. Obwohl man einander nicht kannte, herrschte da ein Einverständnis, ein Miteinander, ein Gemeinschaftsgefühl, das rational nicht zu erklären war.
Und genau deshalb sind wir nervös. Denn jetzt schauen mehr Menschen genauer hin, Erwartungsdruck und öffentliche Wahrnehmung sind erheblich gestiegen.
Wir hatten uns im Januar offen gehalten, ob wir noch einmal mit Sponsoren arbeiten wollen. Doch wie sollten wir nicht, wenn rund 80 Prozent der Nominierten unseren Reisekostenzuschuss annahmen und tatsächlich kamen? Sich ernsthaft über unseren Preis freuten? Gemeinsam feierten und von klassischen Medien gefeiert wurden?
Auch für die Goldenen Blogger 2017 – die im Januar 2018 verliehen werden – haben wir also nach Unternehmen gesucht, die uns unterstützen. Schon jetzt stehen als Sponsoren Amazon, Xing und Facebook fest, mit anderen Unternehmen reden wir noch (sollte ein Interessent hier mitlesen – bitte melden). Somit werden wir allen Nominierten, die nicht aus Berlin kommen, auch diesmal einen Reisekostenzuschuss gewähren.
Mehr noch: Damit die Nominierten sich noch direkter kennenlernen können, ermöglicht uns Telefónica eine weitere Neuerung. Es wird vor der Verleihung einen Empfang in der Hauptstadtrepräsentanz unseres Sponsors geben. Dieser Empfang ist exklusiv jenen rund 50 Nominierten vorenthalten.
Wer wird für die Goldenen Blogger nominiert?
Seit einigen Monaten kann jedermann bereits Nominierungen ohne die Zwänge einer Kategorie auf unserer Homepage einwerfen. Diese Liste bleibt natürlich erhalten. Wir haben uns aber in der vergangenen Woche zusammengesetzt, um über die Rubriken zu reden.
Ab heute können nur noch Vorschläge in 20 Kategorien gemacht werden. Allerdings: Wir werden keine 20 Preise verleihen. Denn damit unsere Gala im zeitlich erträglichen Rahmen bleibt, können wir nicht mehr als 15 Goldene Blogger vergeben. Welche 5 Rubriken noch rausfliegen, das entscheidet die Qualität der Nominierungen unserer Mitleser (also auch ihnen, liebe Indiskretion-Freunde).
Aus all diesen Vorschlägen wird unser Team anschließend eine Shortlist von 3 Kandidaten zusammenstellen. Diese 3 erhalten unsere Einladung nach Berlin. Wir hoffen, diese Liste in der Woche ab 11. Dezember veröffentlichen zu können.
Was ist diesmal neu?
Schon jetzt erreichen uns die ersten Tweets von Menschen, die bestimmte Felder vermissen. Das ist in jedem Jahr so und in jedem Jahr können wir verstehen, warum jemand eine Rubrik fehlt. Mit einer Beschränkung, wie wir sie nun einmal haben, kann man nicht alle glücklich machen.
Wir sehen die Goldenen Blogger aber eben auch als Abbild eines Blog-Jahres. Und wenn sich in einem bestimmten Bereich nichts tut und wir immer nur die gleichen Autoren auszeichnen würden, dann pausiert eine Rubrik eben. Genauso gibt es Rubriken, die zwar Fans haben, in denen wir aber nicht die ausreichende Qualität sehen. Beispiel: Sex-Blogs. Auch in diesem Jahr wurden sie an uns herangetragen. Doch wenn es nur wenig mehr als 3 Blogs gibt, die eine ordentliche Qualität mitbringen, dann genießt solch ein Feld nicht die oberste Priorität.
Trotzdem aber gibt es auch für diese Blogs Chancen. Extra für sie haben wir die Rubrik Nischenblog geschaffen, außerdem gibt es natürlich „Newcomer“, „Artikel des Jahres“ oder „Blogger des Jahres“.
Beim Thema Pausieren trifft es diesmal zwei prominente Kategorien: Politblogs und Tech-Blogs – und das darf durchaus als Kritik verstanden werden. Denn die Bedeutung des Wahljahres 2017 hat sich nicht in Blogs abgebildet. Es gab keine wirklich spannenden Neugründungen und die vorhandenen Autoren wirkten… ermüdet. Bei Techblogs dagegen sehen wir die immer gleichen Namen mit den – sorry – immer gleichen Themen. Die Ausnahme bildet bei letzterem weiter das Techniktagebuch, doch das haben wir ja zuletzt ausgezeichnet.
Erstmals in die Vorauswahl geschafft hat es das Thema DIY-Blogs (also das gesamte Thema Handarbeit, Kunsthandwerk, Selbermachen und Heimwerken). Die Szene ist riesig und sehr aktiv – wir sind gespannt, ob die Qualität der Vorschläge ausreichen wird, um es nach Berlin zu schaffen.
Ebenfalls neu: Wirtschafts- und Finanzblogs. Auch hier gibt es inzwischen eine große Auswahl, seit zwei Jahren ist jedoch eine steigende Zahl ungewöhnlicher Herangehensweisen zu beobachten. Dem wollen wir diesmal eine Chance geben.
Natürlich kommen wir auch nicht um zwei große Trends herum: Newsletter sind das neue Schwarz und deshalb im Rennen. Das gleiche trifft auf Podcasts zu, die wir vor einigen Jahren schon einmal prämiert haben.
Sportblogs haben wir bereits mehrfach ausgezeichnet. Auffällig ist aber, dass klassische Medien massiv Sportler-Accounts aus dem Social Web zititeren. Darunter gibt es natürlich viele professionell von Dienstleistern gepflegte, vor allem im Fußball- oder Formel-1-Bereich. Andererseits gibt es aber auch Sportler, die mit viel Herzblut einen Blick hinter die Kulissen liefern. Meist sind dies aber Athleten aus Disziplinen, denen es nicht so leicht fällt, Sponsoren zu finden. Solche Sportler möchten wir mit dieser Kategorie unterstützen.
Auch weiterhin wollen wir – schon aus Entertainment-Gründen – ein paar Preise in weniger ernsthaften Kategorien. „Blocker des Jahres“ oder „Bester Blogger ohne Blog“ haben so viel Tradition, dass wir sie nicht missen möchten. Nach etlichen Jahren Pausen werfen wir diesmal die „Beste Selbstnominierung“ ins Rennen. Eigentlich war dies mal eine Reaktion auf Autoren (in der Regeln von gesenkter Qualität), die sich selbst nominierten – und das gerne 5 Mal in einer Stunde. Diesmal treibt uns eine Idee um. Denn wer sich diesmal selbst nominiert, der muss dies in Berlin begründen können. Sprich: Er muss auf der Bühne um den Preis kämpfen.
Wie läuft die Goldene-Blogger-Verleihung ab?
Vermutlich Anfang Januar werden alle, die nicht nominiert sind, sich für Karten anmelden können. Wann und wie das abläuft, erfahrt ihr am besten über unseren Newsletter. Für den könnt ihr euch hier anmelden. Auch auf Facebook und Twitter halten wir euch auf dem laufenden. Sicher ist: Wir können die Kapazität nicht mehr so sehr dehnen, wie dies beim vergangenen Mal passierte – gleichzeitig arbeiten wir an einem schnelleren Einlass.
Die grundsätzliche Vergabe werden wir nicht ändern. Wieder werden einige Kategorien über ein Online-Voting, einige über einen Jury-Entscheid und einige über eine Saalabstimmung vergeben werden. Dabei freuen wir uns vor allem noch über Vorschläge für das Onlineabstimmungs-Instrument.
Weitere Details gibt es in den kommenden Wochen. Wir freuen uns aber immer über Vorschläge, Ideen und Hinweise.
Und nun ab die Goldene-Blogger-Homepage und Nominierungen tippen!
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