Als wir in der vergangenen Woche beim Digitalen Quartett über Bitcoins sprachen, erreichten uns die ersten Meldungen über den Bombenanschlag auf den Marathon von Boston. Was folgte, war in Sachen Medialität eine Reihe von bemerkenswerten Entwicklungen. Denn bei all der Trauer und dem Entsetzen über die Tat, so sorgt doch jedes derart emotionalisierende Ereignis angesichts der Innovationsgeschwindigkeit des Web für neue Musterfälle darüber, wie wir Menschen mit der Digitalisierung unserer Gesellschaft umgehen.
Deshalb haben wir dies auch zum Thema der 29. Ausgabe des Digitalen Quartetts gemacht. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf Reddit. In der Diskussionscommunity waren die Fotos der mutmaßlichen Attentäter analysiert und debattiert worden. Mit einem Mal standen die Namen zweier Studenten im Raum – und diese wurden im Moment, da sich die tatsächlichen Attentäter ihr Feuergefecht mit der Polizei lieferten angeblich über deren Funk genannt. Hatte die Reddit-Community einen Treffer gelandet? Oder las die Polizei Reddit? Heute wissen wir zumindest: Die Namen waren falsch und ob die Polizei die beiden tatsächlich erwähnte ist fraglich.
Moritz Jaeger ist freier IT-Journalist und schaltete sich dankenswerterweise von einer Konferenz in Las Vegas zum Quartett. Er lieferte viel Hintergrund zu Reddit und der Frage, ob man den Diskussionen dort trauen darf (darf man oft).
Zwei Links erwähnte Moritz während der Sendung, hier sind sie: Einerseits die lesenswerte Stellungnahme von Reddit im Firmenblog, andererseits die Analyse des Atlantic zu dem, was da passiert ist (ohnehin schrieb der Atlantic in jüngster Zeit einige bemerkenswerte Essays zu digitalen Themen). Ebenfalls sprachen wir aber über das Versagen der klassischen Medien und schließlich auch ein wenig über den Fall Hoeneß.
Hier die Sendung:
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