Seit einer Woche weiß ich, dass ich zwei Schreibtische brauche. Nicht, weil da so viel herumläge. Nein, der eine Schreibtisch ist nicht breit genug, um den 27-Inch-Imag weit genug entfernt zu halten.
Ja, natürlich ist das so ein Männer-Ding. Ich will den Größten, wenn ich es mir zur Gründung meiner Firma schon selbst aussuchen darf. Deshalb schlägt sein Intel Core i7 er auch 2,8 Gigahertz. Das ist eine gewaltige Umstellung zu meinem Ex-Arbeitgeber, bei dem das Dell-Laptop gern auch mal mit dem Löschen von Mails überfordert war.
Der Imac also läuft großartig, sein Display ist atemberaubend. Genau wie die Inszenierung: Beim Einschalten läuft ein Begrüßungsbildschirm ab, der an einen Warp-Flug der „Enterprise“ erinnert. Wen das nicht rührt, der kann sich nicht für Technik begeistern. Das soll nicht heißen, dass alles Gold ist. Die drahtlose Time Capsule-Festplatte ist noch immer nicht richtig verbunden. Gestern traf ich jemand, der meine es sei ihm überhaupt nicht gelungen.
Das Begeisterndste aber ist die neue Maus. Die Magic Mouse verbindet eine klassische Steuerung mit Touchscreen-Effekten. So navigiert man über Web-Seiten durch zartes Streicheln der Oberfläche. Computer haben keine Haptik? Die Magic Mouse ist der Gegenbeweis. Sie erfordert einige Umgewöhnung, doch nach rund einer Woche klappt es langsam so, wie es sich die Designer wohl gedacht haben. Und ich fühle mich in dem bestätigt, was ich seit dem Start des Iphone glaube: Das Zeitalter von Maus und Tastatur neigt sich dem Ende entgegen.
Selten hat mir ein Computer so viel Spaß bereitet, wie dieses Gerät. Und das sollte auch Arbeitgebern zu denken geben. Wer sich über seinen Computer – für die meisten Büro-Menschen nun mal das wichtigste Arbeitsgerät – nicht ärgert (egal ob es am Gerät oder am Support liegt), der arbeitet entspannter und mit mehr Freude. Apple schafft es, diese Freude zu befeuern, weil die Handhabung einfach viel intuitiver ist als das, was Windows bisher abgeliefert hat.
Und nun frage ich mich: Brauch ich so was nicht auch daheim?
Kommentare
Sascha Pallenberg 4. Dezember 2009 um 17:56
Ein kleiner Ausblick auf die Zukunft der Maeuse:
http://www.youtube.com/watch?v=z6krcU6mZW0
textkoch 4. Dezember 2009 um 18:36
Willkomen im Club. Mit dem Start meiner Selbstständigkeit vor vier Jahren ebenfalls von Windows zu Mac gewechselt, mich täglich daran erfreut und seit zwei Wochen Breitwandfetischist vor dem 27-Zöller.
Nur mit der Maus werde ich nicht warm. Und bin nach einigen Tagen wieder zum verrtauten Trackman Wheel zurückgekehrt, der seit fast fünf Jahren gut in der Hand liegt. (Ich sollte mir einige Modelle auf Vorrat zulegen, falls das Teil sein Leben aushauchen will). Den Trackball finde ich auch deshalb viel praktischer als jedes Mausgeschubse, weil man Schreibtisch immer voll ist; da bleibt kein Platz für Mäuse.
Time Capsule war dagegen schnell konfiguriert, nur die erste Datensichherung sollte man- abhängig von der Datenmenge unbedingt per Kabel machen – 100 Gigabyte übers WLAN sind nicht lustig. Für Gefummel sorgte noch die zusätzliche Integration einer Airport Express Station, weil Time Capsule aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen keinen Audio-Ausgang besitzt. Das fällt dann doch in die Abteilung Geldschneiderei..
Mark 5. Dezember 2009 um 10:37
Hast vollkommen recht. Auf meine eigene Magic Maus (die ich allerdings „nur“ vor einem 24-inch-iMac betreiben werde) warte ich allerdings noch – die Lieferzeit von 7-10 „Apple-Tagen“ entpuppt sich erfahrungsgemäß gerne mal auf 2-3 Wochen; die Faustformel 1 „Apple-Tag“ = ca. 1,5 Werktage hat sich bewährt.
Dirk Landau 5. Dezember 2009 um 11:00
super, wenn eine Firma sich tolle Rechner anschafft und ihren Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen verschafft!
Komischerweise war das aber nicht das Erste, das mir beim Lesen in den Sinn kam – da zeigt wohl die jahrelange öffentlich-rechtliche Konditionierung ihre Wirkung, denn ich fragte mich unwillkürlich:
Ist der Rechner auch schon abgemeldet?
Sprich: schon GEZahlt?
Dirk Landau 5. Dezember 2009 um 11:02
-ab +an
edit-Funktion wäre echt jovel
Giesbert Damaschke 5. Dezember 2009 um 15:45
Stimmt, der 27″-iMac ist große Klasse und die Maus ist wirklich magisch.
Was leider nichts daran ändert, dass es halt immer noch eine Maus ist: Nach ca. 3 Wochen fingen die Schmerzen im rechten Arm wieder an und ich bin reumütig zu meinem Logitech Trackball zurückgekehrt.
Immerhin, die Oberfläche der Maus kann programmiert werden. Es sollte nicht unmöglich sein, die Maus zu einem Trackball umzufunktionieren.
Giesbert Damaschke 5. Dezember 2009 um 15:48
@Mark: Mit Lieferzeit meint Apple die Zeit, die es dauert, bis ein Gerät zusammengestellt und ausgeliefert wird. Das, was unsereins unter Lieferzeit versteht (nämlich die Zeit, die es dauert, ein Paket von A nach B zu transportieren), kommt dann noch dazu 😉
(Mein iMac war übrigens innerhalb von 2, 3 Tagen da. Mit Magic Mouse.)
Andreas 5. Dezember 2009 um 17:51
Es gibt übrigens auch tragbare Geräte dieses Herstellers, die kann man vom Büroschreibtisch nach Hause und wieder zurück tragen. So mache ich das. Ich bin auch erst im letzten Jahr, nachdem ich der letzte war, der die Windowsfahne hochgehalten hatte (keine Ahnung mehr, warum eigentlich), zum angebissenen Obst gewechselt. Das ist ungefähr so, als würde man von einem Oldtimer mit nicht synchronisiertem Getriebe und ohne Dach auf einen klimatisierten Wagen mit automatischem Getriebe umsteigen.
eldersign 6. Dezember 2009 um 22:29
Sich seine Computer selbst aussuchen zu können, ist mal gewaltiger Vorteil der Selbstständigkeit. Vielleicht wage ich diesen Schritt (allein aus diesem Grund) doch mal. Auf jeden Fall lasse ich mir beim nächsten Arbeitgeber erst mal die IT-Technik zeigen, bevor ich den Arbeitsvertrag unterschreibe. Schlechte Computer sind für mich ein Grund zu (zumindest inneren) Kündigung.
Dennis 7. Dezember 2009 um 15:59
Da Selbstständing Selbst und Ständig impliziert, ist die Überlegung, ein solches Gerät auch für Zuhause anzuschaffen völlig überflüssig. Viel eher macht die Überlegung Sinn, den Plasma von Zuhause im Büro aufzuhängen 🙂
Information Superhighway 21. Januar 2010 um 1:51
Fast noch wichtigeres Argument, geht aber in die selbe Richtung wie Freude: auf großen Screens arbeitet es sich in der Regel produktiver – und das gilt nicht nur für Designer. Es gibt Studien, die gehen von bis zu 10% aus – da kann man dann ganz flott mal anfangen, Anschaffungskosten gegenzurechnen.