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Der Hammer kam zum Schluss. Leider nur eine halbe Stunde lang behakten sich beim Monaco Media Forum Arianna Huffington, Gründerin der Huffington Post, und Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner.
mmf

Es war der Höhepunkt der ersten Konferenzstunden. Döpfner gab den Paid-Content-Verkünder und sang das Lied der Internet-Kommunisten, die alles gratis haben möchten. Meine Meinung dazu dürfte hinlänglich bekannt sein. Interessante Zahlen lieferte er auch: Die „Bild“-Leserreporter hätten bisher 500.000 Bilder eingeschickt, 12.000 seien veröffentlicht worden und dafür zahlte der Verlag über 2 Mio. Euro.

Huffington konterte mit Bissigkeit: „Sie klingen fürchterlich überzeugend. Und in zwei Jahren werden sie fürchterlich widerlegt worden sein.“

Döpfner wirkte phasenweise unter Druck. So stellte er das Zitieren aus Texten seines Hauses in eine Linie mit Inhaltediebstahl. Ein anderes Mal kündigte er an, wissenschaftliche Arbeiten verkaufen zu wollen. Erstaunlich, bedenkt man, dass den meisten Wissenschaftlern gerade daran gelegen ist, andere möglichst schnell an ihren Arbeiten teilhaben zu lassen.

Harte Worte hatte Döpfner für die Redaktionen seines und anderer Häuser: „Die Krise der Medien ist auch eine Krise des Journalismus. Journalisten sind einfach nicht gut genug.“ Natürlich hat er Recht mit der Frage, wer Reporter in Afghanistan künftig bezahlen soll, Springer habe mehrere vor Ort. Was mich fragen lässt: Kennt jemand die Namen? Bei einer Volltextsuche auf Welt.de und Bild.de wurde ich nicht fündig.

Huffington sieht ebenfalls Probleme im Journalismus: „Viele Journalisten haben ihre Unabhängigkeit für Zugang verkauft.“ Ihnen sei es wichtiger, mit einem Großkopferten zu sprechen, als unabhängig über ihn zu schreiben.

Ganz am Ende aber rutschte Döpfner dann Bemerkenswertes heraus.

Sein Haus plane eine Zeitung mit Inhalten aus Twitter, Blogs und Facebook, ja, das Social Network sei gar Kooperationspartner. Bei einer kurzen Begegnung im Anschluss an das Panel erzählte Döpfner mir, es gehe dabei um einen „maßgeblichen Relaunch von ,Welt Kompakt'“, der in den „kommenden Wochen“ umgesetzt werden soll.

Das könnte ein heißes Eisen werden. Schon jetzt findet nicht jeder witzig, dass „Welt Kompakt“ jeden Morgen Twitter-Nachrichten abdruckt ohne, nach meinem Wissen, die Autoren zu fragen. Würde sich dies ausweiten auf Facebook, könnte das sogar einen Rückschlag für das Social Network auf dem deutschen Markt bedeuten.

Und Blogs? Sollte es sich um Springer-ferne Blogs handeln und würden diese nicht gefragt – dann wird es richtig heftig werden. Wie das aber genau aussieht, das wollte Döpfner noch nicht verraten.

Nachtrag:  Aus Hamburg kommt ein Dementi zu den Aussagen des Vorstandschefs. Peinlich. Ein „Missverständnis“ soll es gewesen sein, berichtet Meedia. Da darf man schon mal fragen, was an den Worten „Relaunch“ und „in einigen Wochen“ so missverständlich ist. Und wie sich die neuen Internet-Seiten vertragen mit Döpfners Aussagen auf dem Podium. Weiß er selbst nicht, was in seinem Haus vor sich geht? Wollte er Huffington nur Paroli bieten und kam nicht mehr aus der Nummer raus? Für einen Mann seiner Stellung so oder so ein wenig professionelles Vorgehen.

Das Video seines grandiosen Duells mit Arianna Huffington ist inzwischen online:


Kommentare


Tweets die Breaking News: “Welt kompakt”-Relaunch mit Social Media « Indiskretion Ehrensache erwähnt — Topsy.com 12. November 2009 um 12:55

[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Thomas Knuewer und Der Freitag, Thilo Specht erwähnt. Thilo Specht sagte: RT @tknuewer: Springer-Chef Döpfner kündigt Welt-Kompakt-Relaunch m Abdruck von Blogs, Twitter, Facebook an: http://twiturl.de/pahob #mmf09 […]

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Roland Panter 12. November 2009 um 12:55

Sollen denn die Blogs auch davon profitieren und entsprechend honoriert werden? Gab es da schon Angaben zu?

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Dramaturg 12. November 2009 um 13:02

Sehr seltsam…. seit vergangener Woche wird hier in Köln schon die aktuelle Ausgabe mit Twitter und Facebookauszügen verteilt. und jetzt erst eine Ankündigung…. Das nenne ich mal „Breaking News“

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ghling 12. November 2009 um 13:04

Wie ich dir schon bei twitter zugezwitschert habe: Ich habe einen Namen gefunden, der auch für Bild Kriegsreportagen aus Afghanistan geschrieben hat: Julian Reichelt. Steht zumindest so in seiner Buchbeschreibung: http://www.amazon.de/Kriegsreporter-Ich-will-Menschen-erzählen/dp/3771643961

Was die Sache mit Welt Kompakt angeht bin ich noch sehr skeptisch, dass sich daraus etwas entwickelt. Aber vielleicht stolpert Springer da ja über die eigene Leistungspauschale, das würde zumindest ein bisschen Schadenfreude bringen…

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Uwe 12. November 2009 um 13:07

Von mir wurde ein Tweet in der Welt kompakt gedruckt. Ich bekam spät am Abend über Twitter eine Mitteilung, dass er am nächsten Tag zu lesen sei. Die Redakteurin war nicht zu erreichen, sie hatte ab dem nächsten Tag Urlaub. Die Frage, um welchen Tweet es sich handele, wurde nicht beantwortet.

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Mathias Richel 12. November 2009 um 13:10

Bisher hielt ich es für Quatsch, habe jetzt aber doch mal versucht meine „Tweets“ unter eine CC-Lizenz zu packen, um halbwegs entscheiden zu können, wie damit umgegangen wird.

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SvenR 12. November 2009 um 13:18

Entweder „beharkten“ oder „behackten“, aber bitte nicht „behakten“, oder?

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Thomas Gigold 12. November 2009 um 13:21

Das WELT kompakt „mehr mit Social Media“ machen will in den kommenden Wochen ist ja schon seit einigen Tagen bekannt. Dass die Social Media-Plattformen allerdings nicht bedient, sondern angezapft werden ist neu .. Das ist kitzlig. Damit ist das .. wie hieß die Zeitung gleich nochmal? Business ..??? .. auch schon auf die Nase gefallen.

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Thomas Gigold 12. November 2009 um 13:25

Business News .. ach, manchmal ist Google ja doch noch zu was gut, außer Daten speichern 😉 Die haben ja auch Blog-Inhalte auszugsweise abgedruckt und haben dafür ordentlich einstecken müssen. Auf der anderen Seite steht die Frage, wie das der „Normalnutzer“ findet, der dürfte sich eher darüber freuen jetzt auch in einer echten Zeitung aufzutauchen.

Einzig lustig dabei: Man beklagt auf der einen Seite, dass sich das Internet bei einem kostenlos bedient (was ja Quatsch ist), und bedient sich kostenlos zurück. Das ist die neue Fair Use-Regel?

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kaputt 12. November 2009 um 13:31

„So stellte er das Zitieren aus Texten seines Hauses in eine Linie mit Inhaltediebstahl.“

versus

„Schon jetzt findet nicht jeder witzig, dass “Welt Kompakt” jeden Morgen Twitter-Nachrichten abdruckt ohne, nach meinem Wissen, die Autoren zu fragen.“

also wirklich stimmig scheint die linie, die bei axel springer gefahren wird nicht zu sein, oder ist das jetzt nur ein missverständnis!? einerseits sei zitieren diebstahl und andererseits drucken sie inhalte aus dem social web ab ohne den urheber zu informieren!?

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Bernhard Lermann 12. November 2009 um 13:33

Gratulation zum Scoop. Hoffentlich bleibt es deiner.
Ich finde es gar nicht so schlimm, wenn man nicht genau weiß welcher Reporter aus Afghanistan oder einem anderen Krisengebiet berichtet. Das kann unter Umständen deren Leben schützen. Aber natürlich braucht man ein Modell, dass diese Art der Reportage weiter ermöglicht. Vielleicht braucht nicht unbedingt jede deutsche Tageszeitung und jeder TV-Sender ein Heer von Reportern dort, sondern man arbeitet zusammen und minimiert so die Kosten. In der Berichterstattung, die wir zu sehen bekommen, unterscheiden sich die Blätter, Dienste und Sender eh kaum voneinander. Kostenintensiv ist der Konkurrenzkampf. Den sollen wir finanzieren. Aber dafür möchte ich auch gute Gründe hören. Ist der Auflagen- und Konkurrenzkampf letztendlich wichtig für journalistische Qualität?

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Balkonschlaefer 12. November 2009 um 14:39

Ich fordere Leistungsschutzrechte für Blogger, Twitterer und Co. Schwarz-Geld wo seid ihr uns zu schützen!? /s

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Dierk 12. November 2009 um 14:46

Hat Herr Döpfner auch gesagt, welche Rechte sich die BILD für € 167/Bild gesichert hat? Geht es um eine einmalige Printveröffentlichung oder unbegrenzte Veröffentlichung in allen Medien und Plattformen? Mir scheint es auch fragwürdig zu sein, auf den notwendigen, teuren Qualitätsjournalismus abzuheben, um dann stolzgeschwellt eine halbe Million Leserbilder hervorzuheben. Und dann noch stolzer von einer zukünftigen Zeitung zu reden, die sich offenbar vorwiegend bei den Inhalte anderer bedienen möchte.

Wie auch immer man zu sozialen Netzwerken steht, nur weil dort etwas veröffentlicht wurde, bedeutet das nicht, dass jeder das dann so verwenden kann, wie er möchte. Im Gegenteil, nach geltendem Recht handelt es sich dabei mindestens um Verletzung von Nutzungsrechten, möglicherweise sogar des Copyrights. Sicher wäre Twitter nur noch die Hälfte wert, benutzten wir es nicht mit einer impliziten CC-Lizenz – jeder darf [und soll] re-tweeten, solange es nicht kommerziell ist. Manchmal ein schmaler Grat, eine Veröffentlichung in WELT kompakt oder bei CNN, die beide mit ihren Inhaltsemulationen Werbeplätze verkaufen, ist aber eindeutig kommerzieller Natur.

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Tom Siegmund 12. November 2009 um 15:03

Blogger sollten etwas bekommen, Twitterer, hm? Ist doch social, warum nicht auch fuer die Welt Kompakt.
Wuerde mir natuerlich ein Belegexemplar fuer meinen Blog wuenschen wenn ich abgedruckt werde.
Danke fuer den schoenen Artikel, hat mich bestimmte Aspekte sehen lassen.
Lg der Tom

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buerostress 12. November 2009 um 15:15

Die Masse der Leute möchte Schlagzeilen. Die Story dahinter ist meist uninteressant, wenn die Volksseele erstmal kocht. Dafür braucht es wohl (leider) nicht mehr die Masse an „Qualitäts-Journalisten“, die heute ihre Felle wegschwimmen sehen.
Twitter und Co. sind die Schlagzeilengeneratoren von heute, die RTs nennt man heute Legitimation… Sogar Blogs sind ja vielen schon zu lang zum Lesen.
Ob einem das nun gefällt oder nicht, that’s life.

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Jens 12. November 2009 um 15:39

Interessant, aber kein Scoop. Die Welt Kompakt, samt Plakat und Online-Kampagne und Verteilung von Testexemplaren läuft doch schon seit Montag. Ist aber offenbar nur nicht so interessant, daß alle drüber reden.

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Deef 12. November 2009 um 15:55

Einer meiner Tweets war im Juli 2009 ungefragt in der Welt Kompakt abgedruckt worden. Nach meiner Beschwerde kam es zu einem Telefonat, in dem der stellvertretende Chefredakteur Frank Schmiechen die Auffassung vertrat, ungefragt von der Welt Kompakt abgedruckte Tweets seien Zitate und kein Content-Klau. Beschwert hätte sich noch niemand, deshalb halte er auch nicht für nötig die Twitterer vorab um Erlaubnis zu fragen.

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Mike Schnoor 12. November 2009 um 16:17

Meedia schreibt, dass das ein Missverständnis zwischen Dir und Döpfner sein soll…?

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Axel Springer Verlag will Welt Kompakt relaunchen 12. November 2009 um 18:16

[…] Thomas Knüwer auf seinem Blog Indiskretion Ehrensache berichtet, plant der Axel Springer Verlag laut Vorstandschef Mathias Döpfner einen Relaunch der […]

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Claudia Klinger 12. November 2009 um 19:15

Die 162 Zeichen eines Tweets haben m.E. in der Regel nicht die Schöpfungshöhe, um Urheberrechte zu begründen. (Ausnahmen sind z.B. Haikus). Es darf sie also jeder überall wiedergeben und drucken.

Doch auch wenn dem nicht so wäre: es wirkt unstimmig, einerseits das Zitatrecht gegen Döpfner zu verteidigen und andrerseits rumzumurren, wenn nicht gefragt wird, ob ein Tweet abgedruckt werden darf.

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Claudia Klinger 12. November 2009 um 19:16

Nebenbei: hatte das Blog hier nicht mal ein richtig schönes Desing? Wo ist denn das hin?

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pjebsen’s status on Thursday, 12-Nov-09 18:18:22 UTC – Identi.ca 12. November 2009 um 19:17

[…] https://indiskretionehrensache.de/?p=2290 a few seconds ago from seesmic […]

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Valmont 12. November 2009 um 19:44

@Deef

Kann ja wohl nicht angehen oder?! Wo leben wir eigentlich, dass sich die Medien jetzt schon ungefragt bei Social Media Inhalten bedienen ohne die entsprechende Person vorher um Erlaubnis zu fragen?! Wenn ich einen Leserbrief an eine Zeitung schicke, dann muss ich mit der Veröffentlichung desselbigen rechnen. Hier geht die Initiative aber von der anderen Seite aus, und hier handelt es sich um kommerzielle Angebote in denen meine Inhalte veröffentlicht werden. Es wird also mit meinen Inhalten ohne meine Erlaubnis Geld gemacht, noch dazu ohne, dass ich etwas davon abbekomme. Ich finde das absolut indiskutabel. Ich glaube auch nicht, dass sich jeder freut, wenn er in der Zeitung abgedruckt wird. Die wenigsten sind doch so publicitygeil, dass sie darauf aus sind, in den alten Medien ganz groß raus zu kommen; sie publizieren für sich, für ihre Freunde/Bekannten/Stammleser etcpp – und zu meinen Freunden zähle ich jedenfalls nicht den Axel Springer Verlag um es mal ganz deutlich zu sagen. Außerdem ist ein Zitat immer noch etwas anderes als eine Veröffentlichung eines gesamten Blogbeitrags. Und wo ist das Problem kurz nachzufragen? „Wir würden gerne aus Ihrem Blogeintrag soundso in unserer Zeitung für Ausgabe xy zitieren. Daher wollten wir fragen, ob Ihnen das recht wäre.“

“So stellte er das Zitieren aus Texten seines Hauses in eine Linie mit Inhaltediebstahl.”
Gilt dann auch für die Prosumer – besten Dank Herr Döpfner.

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admin 13. November 2009 um 9:18

@Claudia Killinger: Das schöne Design wird bald schöner – etwas Geduld bitte.

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Dierk 13. November 2009 um 10:35

Frau Klinger, wieso sollten Tweets weniger Schöpfungshöhe haben als Haikus oder andere Gedichtformen? Was ist mit Schlagzeilen, Anzeigen-Headlines, dem klassischen Aphorismus? Mussten Gabriel Laub oder Robert Lembke ihre Sentenzen erst als Buch herausgeben, damit sie die geforderte Schöpfungshöhe erreichten?

Eine ganz andere Frage ist, ob dem Schöpfer eines Tweets oder eines Apercus nicht an der weiten Verbreitung gelegen ist – unter Nennung der Quelle natürlich.

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In Sachen Meedia « Indiskretion Ehrensache 13. November 2009 um 16:33

[…] Indiskretion Ehrensache Ein weiteres tolles WordPress-Blog « Breaking News: “Welt kompakt”-Relaunch mit Social Media (aktualisiert: Matthias Döpfner… […]

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Eva 13. November 2009 um 16:48

„Ich finde es gar nicht so schlimm, wenn man nicht genau weiß welcher Reporter aus Afghanistan berichtet. Vielleicht braucht nicht unbedingt jede deutsche Tageszeitung und jeder TV-Sender ein Heer von Reportern dort, sondern man arbeitet zusammen und minimiert so die Kosten. “

Das Problem bei dem Modell ist, dass sich dann rasch ein Informations- und Meinungsmonopol bildet. Stellen Sie sich vor, im Extremfall gibt es nur noch einen einzigen deutschen Reporter in Afghanistan, der alle deutsche Zeitungen beliefert. Wenn der dauernd Vorkommnisse aufspießt (oder auch frei erfindet), aus denen er schließt, Deutschland sollte mehr Truppen schicken, wird das dann als die Ansicht der gesamten deutschen Presse wahrgenommen.

Es ist jetzt schon so, dass es kaum noch deutsche Journalisten dort oder im Irak gibt, und die wenigen, die da sind, stützen sich auf die Amerikaner. Und umgekehrt, wenn sich der einzige deutsche Reporter mit den Taliban befreundet, ist das für die Meinungsbildung auch nicht so klasse.

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Tom 13. November 2009 um 17:05

@Valmont

„Es wird also mit meinen Inhalten ohne meine Erlaubnis Geld gemacht, noch dazu ohne, dass ich etwas davon abbekomme.“

Moin, Google kennste? Würd ich mal anrufen, die machen das schon die ganze Zeit mit Deinen Inhalten.

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Berni 13. November 2009 um 22:08

Ich habe mir das komplette Video von Döpfner & Huffington angesehen und bin eigentlich auch ein Gegner des „paid-content“, jedoch muß ich sagen, daß Döpfner aus dieser Podiumsdiskussion als so deutlicher Punktsieger aus dem Ring steigt, da wäre ein Klitschko neidisch.

Hat Huffington irgendein sinnvolles Argument von sich gegeben, daß gegen paid-content spricht? Ich habe keines gehört.

Auch zum Thema Meinungen/Nachrichten kam nichts wirklich inhaltliches von ihr. Fand ich einen sehr schwachen Auftritt.

Was ist denn mit „Döpfner wirkte phasenweise unter Druck.“ gemeint?

Ich fand Döpfner’s Auftreten irgendwie auch ein wenig seltsam, habe ihn aber auch noch nie vorher in englischer freier Rede gesehen. Mein Eindruck war, daß er dieses typische „Denken in Deutsch und dann suchen nach den passenden Worten auf Englisch“ Verhalten zeigte.

Natürlich bin ich trotzdem weiter gegen paid-content und bin verwundert, daß Döpfner oder auch Huffington nicht das, in meinen Augen, eigentliche Problem beim Namen nannten. Die Erlöse, die man durch die Werbung auf den Seiten momentan erzielt bzw. erzielen kann, sind einfach viel zu gering und in diesem Punkt könnte Google bzw. Google’s Marktmacht wirklich ein Problem werden.

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admin 13. November 2009 um 23:48

@Tom: Das darf man dann auch anders sehen. Google verwendet keine Volltext-Inhalte, sondern nur vergleichsweise winzige Ausschnitte.

Eine interessante Frage: Wenn Welt Kompakt eine komplette Twitter-Nachricht verwendet: Ist das dann Content-Klau?

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Dierk 14. November 2009 um 10:35

Tom, Google macht etwas völlig anderes, die reißen an, was du geschrieben hast, damit ein Suchender dich und deine Veröffentlichung findet. Weder verkaufen die deine Inhalte als ihre noch machen sie mit deinem Inhalt Geld. Auch wenn es das Standardargument der Verleger ist – die immer schon Geld mit fremden Inhalten gemacht haben -, Google verkauft Werbeplätze nicht über generierte Inhalte, sondern über deren ureigenste Serviceleistungen.

Wenn der Inhalt einer Suchanfrage urheberrechtlich schützbar wäre, dann wäre Google des Content-Klaus schuldig. Denn die Werbeplätze beziehen sich nicht auf die gefundenen Quellen, sondern auf die Nutzeranfrage, zu der mehr oder weniger treffende Angebote gemacht werden.

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