Vor fast genau 14 Jahren saß ich reichlich nervös im Foyer der Verlagsgruppe Handelsblatt. Es war der 2. Oktober 1995, ein Montag, einen Tag später war schon wieder frei – doch dies war mein erster Arbeitstag als Volontär.
Das erste Gesicht, das ich sah kannte ich von der Vorstellungsrunde in der Georg von Holtzbrinck-Schule. Es war dieser Sinologe, der mich als Mitbewerber um die knappen Plätze an die Erde geredet hatte. Sein Name ist Matthias Kamp, heute ist er Peking-Korrespondent der Wirtschaftswoche.
Seitdem ist verdammt viel passiert, habe ich viel erlebt und gelernt. Das einzige Thema, das sich aber immer durchzog, egal ob ich als Redakteur, Reporter, Team- oder Ressortleiter arbeitete, war das Internet. Es hat mich fasziniert wie sonst kein anderes. Und seit drei Jahren habe ich das Gefühl, dass sich dort etwas tut, was gigantisch ist – und gleichzeitig von vielen Bereichen der Wirtschaft und der Medien nicht recht beackert wird.
Da gibt es ein großes Loch im Dreieck zwischen Unternehmensberatung, Werbung und PR. Und in dieser Lücke befindet sich Social Media und Web 2.0 (ein Begriff, den ich lange nicht gemocht habe, aber ein besserer ist mir auch nicht eingefallen). Und es ist ein Feld, das mich fasziniert und umtreibt.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, das Handelsblatt zu verlassen. Ich werde eine Beratung gründen, die Unternehmen aller Branchen bei der Transformation ins digitale Zeitalter helfen wird. Ihr Name: kpunktnull.
Ganz werde ich mich vom Journalismus nicht verabschieden. Er wird künftig aber einen deutlich kleineren Teil meiner Arbeit ausmachen.
Auch das Bloggen bleibt. Die Indiskretion wird im Laufe des Oktober umziehen auf eine (endlich) bessere, technische Plattform. Und sie wird hübscher werden.
Auch mein privates Blog Gotorio wird natürlich weiter laufen.
Weil manchmal die Dinge ganz schnell gehen, ist der kommende Mittwoch bereits mein letzter Tag in der Verlagsgruppe Handelsblatt. Ich verdanke meinem Arbeitgeber unendlich viel. Den Kollegen hier im Haus drücke ich alle Daumen für den großen Relaunch Anfang November.
Sollten Sie, liebe Leser, also Beratung brauchen in Sachen Web, oder sind sie auf der Suche nach einem Redner zu diesem Thema oder einem Moderator – dann freue ich mich auf Nachricht. Vorerst unter: kpunktnull – at – gmail.com.
Kommentare
Johannes Korten 28. September 2009 um 10:32
Toitoitoi und alles Gute!
SheephunteR 28. September 2009 um 10:32
Ist das ein persönlicher Entschluss oder das Ergebnis einer Sparmasnahme des Hauses Holtzbrinck?
Bernhard Jodeleit 28. September 2009 um 10:35
Viel Erfolg!
O.Förster 28. September 2009 um 10:36
Hallo.
Viel Glück in diesem spannenden Bereich. Beratungsbedarf bei Unternehmen in diesem Bereich gibt es auf jeden Fall. Unternehmen fehlt es vor allem an fachkundiger Beratung, den Bereich des Internets mit mehr als einer Firmenwebseite abzudecken.
Wir drücken alle Daumen.
Grüße von der Küste
O.Förster
Andreas Wollin 28. September 2009 um 10:36
Dann alls Gute. Viel Erfolg im neuen Berufsabschnitt. Das wird funktionieren, steckt viel Potential im Web und wird noch zu wenig ausgeschöpft. Schön auch, dass das Blog hier weiter läuft!
Alex Wunschel 28. September 2009 um 10:37
Hallo Thomas, Daumen hoch, \“Fingers crossed\“ und einen erfolgreichen Start. Ist \“k\“ als Variable gedacht? 🙂 Alex
marcel bernet 28. September 2009 um 10:37
hallo thomas, daumen hoch für deinen neustart und bin immer gerne als ch-konnektschon offen.
Sachar 28. September 2009 um 10:38
Ich bin überrascht – und doch ist dieser Schritt logisch.
Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg für die Zukunft und hoffe, dass Du auch weiterhin so pointiert und spitzzüngig schreiben wirst wie bisher – selbst wenn dieser Teil der Arbeit künftig nicht mehr im Focus stehen wird.
René Fischer 28. September 2009 um 10:38
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, vor allem aber Erfolg. Deinen privaten Blog packe ich gleich in meinen Feedreader.
Lars Basche 28. September 2009 um 10:43
Viel Erfolg und viel Spaß. Ich bin gespannt.
uknaus 28. September 2009 um 10:43
(Weiterhin) Viel Erfolg!
bittner 28. September 2009 um 10:45
KpunktNull? Hoffe, Sie fangen nicht bei Null an? Viel Erfolg!
Geert 28. September 2009 um 10:46
Auch hier nochmal – viel Glück und Erfolg – Du wirst sehen, eine deiner besten Entscheidungen…
Anja Rauch 28. September 2009 um 10:47
Hallo Thomas! Wie Sachar bin ich überrascht, finde aber auch, dass es ein logischer Schritt ist. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für das neue Abenteuer. Wird Handelsblatt Dein erster Kunde? ;))
Matthias Schwenk 28. September 2009 um 10:49
Ein mutiger Schritt, zu dem ich viel Erfolg wünsche! Schade nur für das Handelsblatt, das damit einen Mitarbeiter mit einer sehr hohen Internet-Kompetenz (und Affinität) verliert. Was soll nur aus den alten Medien werden, wenn die guten Leute gehen?
bosch 28. September 2009 um 10:49
Klingt spannend. Ich wünsche Dir viel Erfolg!
René Seifert 28. September 2009 um 10:51
Sauber. Gibt nichts besseres als Unternehmertum, gerade in Zeiten wie diesen. Der Markt dafür ist da und dass Du\’s drauf hast, steht außer Frage. Alles Gute.
Guido Bülskämper 28. September 2009 um 11:12
Hallo Thomas – Ich wünsche Dir VIEL ERFOLG!!!
Björn 28. September 2009 um 11:18
Na, dann auch von mir mal viel Glück & Erfolg!! Und freu Dich auf ein schöneres Blogging-System… Jetzt muss ich aber schnell wieder meine Flossen suchen… 😉
stephan 28. September 2009 um 11:21
das geht noch weiter beim handelsblatt.. thomas ist sicher nicht der letzte.. die müssen den laden umbauen.. erst mal kosten runter und dann wieder von vorne beginnen in der digitalen welt
Joerg 28. September 2009 um 11:27
Viel Erfolg beim Neuen!
dels 28. September 2009 um 11:29
Das ist ja eine Überraschung. Für das Handelsblatt ist das ausgesprochen schade. Ich hoffe natürlich, Sie bleiben der Netzgemeinde nicht nur als Dienstleister erhalten. Ich werde Ihre Beiträge vermissen.
Außerdem möchte ich, dass das Handelsblatt weiter so netzaffin bleibt. Aber mit Sven Scheffler und Co. müssen wir uns da keine Sorgen machen.
Ich drücke auf jeden Fall die Daumen zum Neustart.
Dirk Elsner
Oliver Berger 28. September 2009 um 11:30
Hej!
Dann alles Gute bei KpunktNull.de! Bin gespannt, wie du das Loch im Dreieck weiterhin aus anderer Warte bereichern wirst.
Viele Grüße und viel Erfolg dazu aus dem 13. Stock,
Oliver
Bastian Scherbeck 28. September 2009 um 11:35
Auch von meiner Seite alles Gute zu dem \“Neu\“-Start. Das einzig schade ist, dass es jetzt unter Umständen schwieriger wird, Dich als Gastautor auf unsere Website zu locken ;-)! Noch einmal: Alles alles Gute!
Fred 28. September 2009 um 11:50
War ja klar, dass Thomas gehen musste. Das \“Handelsblatt\“ führt mit dem Relaunch ein groß angelegtes Paid-Content-Angebot ein und Thomas war immer ein Gegner kostenpflichtiger journalistischer Angebote im Internet. Da hätte er sonst ein Glaubwürdigkeitsproblem gehabt.
Sönke Strahmann 28. September 2009 um 11:53
Dem HB geht leider wieder ein Großer verloren. Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg, zweifle aber keine Sekunde daran, dass Du beides haben wirst.
Paul Neuhaus 28. September 2009 um 11:55
Viel Glück und Herzlichen Glückwunsch!
Thomas Koch 28. September 2009 um 11:59
Lieber Thomas Knuewer, auch von mir viel Erfolg. Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen. Gruß, Thomas Koch
Markus Roder 28. September 2009 um 12:02
Tja, dann auch von mir mal alles Gute für den Neustart!
Claudius von Soos 28. September 2009 um 12:08
Hört sich sehr gut und spannend an, habe mir Ihre neuen Daten schon notiert.
Viel Glück und Erfolg,
Claudius von Soos
markus jakobs 28. September 2009 um 12:10
Auch von mir alles Gute. Daumen hoch !!! 🙂
Michael 28. September 2009 um 12:13
Na dann alles gute. Interessant wäre dann noch die Adresse des neuen Blogs…
Peter 28. September 2009 um 12:24
Na, dann bin ich ja mal gespannt, wie es einem Theoretiker in der Praxis ergeht…
Sebs 28. September 2009 um 12:31
Viel Glück wünsche ich.
Ulrich Voss 28. September 2009 um 12:32
Ich glaube der erste Kunde steht schon fest … Zumindest sehe ich Beratungsbedarf beim Ex-Arbeitgeber …
Ansonsten sehe ich nicht viel, was bei der Nummer schief gehen kann. Dazu waren die Ideen, die hier standen, zu sinnvoll, zu pragmatisch und zu geerdet. Und die Kenntnisse der anderen Seite (zuletzt wunderschön demonstriert im Wahlkampf) zu gering.
IMHO braucht man da gar kein Glück zu wünschen, des passt scho.
daniel 28. September 2009 um 12:58
viel Glück und viel Erfolg! und vor allem: viel spaß!
Kathrin 28. September 2009 um 13:03
Klingt wirklich sehr interessant. Bin gespannt, was dabei rauskommt und werde es weiter verfolgen.
Viel Erfolg dafür!
weltherrscher 28. September 2009 um 13:06
mähähäääääää…:-((((
Klaus Eck 28. September 2009 um 13:32
Hallo Thomas,
gratuliere Dir ebenfalls zu diesem Schritt und bin gespannt, was für welche Projekte Du als erstes angehen wirst. Viel Glück in der neuen Selbstständigkeit!
Gruß,
Klaus Eck
Markus Bertling 28. September 2009 um 13:38
Dann wünsche ich auch mal alles Gute zum Start der Beratung aus Münster! Werde die weiteren Entwicklungen gespannt weiter verfolgen.
oliver gassner 28. September 2009 um 13:38
Allerschärftes willkommen in der Freiheit 😉
Und:
Ich sag \’Social Web\‘ statt Web 2.0 und sag jenes nur im Elevator Pitch 1* dazu und dann nie nie nie wieder.
Und lass uns ruhig mal wg. Synergien telefonieren. 😉
Mela 28. September 2009 um 13:39
Das heisst ich muss jetzt nicht hektisch anfangen ganz Indiskretion zu sichern? Das Blog lebt anderswo weiter? Auch mit den bestehenden Inhalten?
Jeriko 28. September 2009 um 13:45
Ach guck an. Erst wird das Internet-Manifest auf ihre Initiative hin verfasst, dann sämtliche Kritik daran geflissentlich ignoriert und nur ein paar Wochen später machen sie eine Beraterfirma auf, die genau in dem Bereich arbeiten soll? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
nerxs 28. September 2009 um 14:19
Das macht das Handelsblatt um einiges weniger lesenswert. Aber dennoch: Viel Erfolg!
Timm 28. September 2009 um 14:35
Die technisch bessere Plattform ist ohnehin dringendst nötig 😉
Alles, alles gute und viel Erfolg mit KpunktNull!
Matthias Metze 28. September 2009 um 14:42
Ein mutiger Schritt – viel Erfolg!
Daniel Reichelt 28. September 2009 um 15:08
mag mit den meisten Kommentaren in der Art einstimmen:
Ein mutiger Schritt! Viel Erfolg!
sanddorn 28. September 2009 um 15:12
Toller Name, ich lese da immer nullpunkt …
Sascha Stoltenow 28. September 2009 um 15:25
Alles Gute, und willkommen in der PR-Branche 😉
Sascha Stoltenow 28. September 2009 um 15:28
Und ich bin froh, dass Thomas Knüwer nicht Thomas Gnüwer heißt.
Thomas 28. September 2009 um 16:16
Ich freue mich schon auf die Geschichten aus der Kleinen Unternehmensberatung am Rande der Stadt 😉
Viel Erfolg und ein Glück, dass das Blog erhalten bleibt. Ohne wäre ziemlich doof!
Chat Atkins 28. September 2009 um 16:18
Diese Position zwischen Baum und Borke, zwischen der Handelsblatt-Farm und der freien Wildnis, das war ja auf Dauer auch nichts. Viel Glück.
Horst D. Deckert 28. September 2009 um 16:59
Gratuliere zu diesem Entschluss und wünsche viel Erfolg!
Detlef Borchers 28. September 2009 um 17:05
Verstehe es, wer will. Wenn ich mir die Berater-Szene anschaue, halte ich den Journalismus immer noch für den besseren Beruf. Dennoch viel Grlück. –Detlef
michael kausch 28. September 2009 um 17:31
herzlich willkommen im netzwerk der berater. auf einen mehr oder weniger kommts da ja auch nicht mehr an ;-)) wenigstens ists ein guter der kommt. wir rücken alle ein bisschen zusmmen, dann wirds schon gehen.
glück auf!
(falls ihnen dieser gruß nicht zu gewerkschaftlich ist …)
michael kausch
Stephan Fink 28. September 2009 um 18:49
Viel Erfolg in einem hoffentlich ebenso spannenden Umfeld, wie Sie es bislang gewohnt waren. Ich denke, dass kann klappen. Stephan Fink
beobachter 28. September 2009 um 21:46
Das ging jetzt sehr schnell – und die neue Website noch nicht fertig; klingt nach einem unfreiwilligen Abgang.
John Dean 28. September 2009 um 22:16
Huch?! Was ist das für ein Schluss mit dem Journalistenberuf, nur, um sich mitsamt seiner beruflichen Existenz in ein mit PR-Schund überfülltes Bermudadreieck zu begeben?
Ich hege Angst um die Talente von Thomas Knüwer – ob diese a) sich als ständig Selbstständiger wirklich entfalten können und ob diese sich b) dem Guten widmen können.
Thomas Knüwer 28. September 2009 um 22:19
@Beobachter: Sorry, aber: Schwachsinn.
Sascha Pallenberg 28. September 2009 um 23:21
Druecke dir die Daumen. Den richtigen Schritt hast du auf jeden Fall gemacht.
muhkuh 28. September 2009 um 23:51
Man braucht immer viel Glück, also Viel Glück.
Matze 29. September 2009 um 0:56
Hm schade. Aber immerhin ein guter Berater und kein Schaumschläger wie viele.
Ulf Mehner 29. September 2009 um 8:07
Willkommen in der Beraterbranche.
Klaus Kocks 29. September 2009 um 9:38
Und auch sein letztes Stück ist die Erlebniserzählung eines Hauptschülers …kaum war ich angekommen, als ich schon da war… \“Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant.\“
Jeeves 29. September 2009 um 9:43
Na, dann lösche ich mal eine Adresse im Lesezeichen: http://blog.handelsblatt.de/indiskretion
Sascha Stoltenow 29. September 2009 um 10:31
Es ist schon eine neue Zeit, wenn sich dank des Internet die Unwissenden die Übersetzung lateinischer Phrasen erschließen können: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_lateinischer_Phrasen/S So eröffnet sich das neue Aufgabenfeld der Berater für voraussetzungslose Kommunikation, die ihre Kunden, wenn nicht überzeugen, so doch nachhaltig verwirren können.
Sven 29. September 2009 um 10:35
Klaus Kocks = blatero furibundus.
gsohn 29. September 2009 um 11:12
Das ist ein mutiger und konsequenter Schritt. Eine Dummheit ist das keinesfalls. Lateinische Sprüche aus dem Zitatenlexikon für Jedermann kannst Du unter überflüssigen Ulk verbuchen. Damit konnte vielleicht noch Franz-Josef Strauss Bildungsbeflissenheit demonstrieren.
Old Media Bestatter 29. September 2009 um 11:15
@Handelsblatt: Beileid
@Knüwer: DumenDrück
René Schmöl 29. September 2009 um 11:26
Hallo Thomas,
verstehe. Irgendwann muss man einfach auch mal etwas anderes machen. Aber: Mach weiter so.
Viel Glück
Sen. Consultant Lars 29. September 2009 um 11:45
Mach\’s gut … und danke für den vielen Fisch… *fg*
Silvia Hänig 29. September 2009 um 12:06
Dann heiße ich Sie herzlich willkommen im Club der Unternehmer. Wenn Sie fernab von social media und netzbewegungen einmal Beratung zum Unternehmertum in der Internet-Industrie benötigen, lassen Sie es mich einfach wissen.
Good Luck
Silvia hänig
Kand.in.Sky 29. September 2009 um 12:10
Au ja! Web2.0-Agitation. Mal was ganz was neues und raffiniertes! Das da noch niemand drauf gekommen ist!
.
#k.
szeneblogger 29. September 2009 um 13:55
Das hab ich ja heute erst erfahren und das müssen wir im szeneblogger auch kurz vemelden. es war so etwa 2006 und anfang 2007, da haben wir ja allerhand schlachten geschlagen, z.b. affäre faz-institut und so, war auch beim thomas knüwer was drin. obwohl wir uns – wir sitzen bekanntlich in wien – nie persönlich kennengelernt haben: ALLES GUTE, THOMAS KNÜWER, der einzige DON KNÜWONSO der handelsblattgruppe!
Tobi 29. September 2009 um 14:49
Alles Gute und viel Erfolg für die neue Arbeit! Schade, aber jedes Ende, ist auch ein Anfang. Wir entwickeln uns eben stetig voran und wollen neue Dinge ausprobieren, testen und damit glücklich sein. In diesem Sinne, nochmals alles Gute.
thomas 29. September 2009 um 15:07
Von Thomas zu Thomas – alles Gute und weiterhin viel Erfolg! Wenn es mal ein Hotel in Berlin ( http://www.hiberlin.de ) sein darf, bitte melden. Evtl. können wir dann auch gleich mal über eine Beratung im \“Bereich Web\“ reden.
Fred 29. September 2009 um 15:17
Ich bin sehr zuversichtlich, dass Sie eine glänzende Karriere als PR-Mann vor sich haben. Die wichtigste Voraussetzung erfüllen Sie ja bereits: Zwei sich ausschließende Positionen vertreten zu können…
Zur Erinnerung Ihr bemerkenswerter Beitrag
\“Freitag, 18.11.2005
Altes Web in neuen Tüten
Nun salbadern sie alle vom Web 2.0 und Social Software. Wurde ja auch mal wieder Zeit für einen supertollen innovativen Hype. Schade, dass er so durchsichtig und platt daherkommt.
Web 2.0 ist jetzt das gaaaaaaanz heiße Ding. Soooo spannend! Kommt wie ein Tsunami über uns, Du, echt. Alle reden davon und keiner weiß jetzt so ganz genau, was das ist, macht aber nichts, denn damals, also 1999, als die Aktien so toll liefen und ein Tag ohne IPO kein guter Tag war, damals also, wusste ja auch niemand jetzt so genau, was sich hinter jedem einzelnen in den Konferenzraum geworfenen Begriff so verbarg, brachte doch alles Geld, zumindest eine Zeit lang.
Und nun also das voll menschliche Web 2.0, wo alle mit allen kommunizieren.
Solch eine Idee können eigentlich, da stimme ich der Diskussion an der Blogbar zu, nur soziale Vollpfosten (neues Lieblingswort) entwickeln. Gestern Abend, zum Beispiel, saß ich mit Freunden in Köln beisammen. Wie so oft in diesen Wochen kam irgendwann das Gespräch auf Open BC, jene Nettwörking-Plattform. Und wieder einmal stellte sich heraus: Die meisten sind da drin, weil man drin sein muss, der praktische Nutzen rechtfertigt nicht den zeitlichen Aufwand. Ich selbst bin auch Mitglied, habe aber einen Vorteil: Ich recherchiere über Firmen. Und über Open BC lassen sich ganz einfach Ex-Mitarbeiter von Unternehmen auftreiben, die gerne auch mal reden.
Für die meisten anderen Menschen in meinem Umfeld hat Open BC nur einen Zweck: Man kann mal über Open BC reden. Und sagen, dass man da nicht mehr aktiv dabei ist.
\“Und ehrlich gesagt: Ich hab auch keinen Bock, schon wieder ein Profil mit neuem Usernamen und neuem Passwort einzurichten\“, sagte J. Womit er Recht hat, denn wer kann noch all seine Passworte verwalten? Seit jeder Anbieter glaubt, seine Kunden vor Passwort-Missbrauch schützen zu müssen, ist das Internet ein Dschungel, bei dem man Brotkrumen streuen muss, um nicht den Weg zu verlieren. SAP zum Beispiel, bürokratisiert nicht nur den Pressemitteilungsversand, sondern auch die Passwort-Welt: In unserem Reiseabrechnunssystem wird alle zwei Monate ein neues Passwort verlangt, bisher verwendete sind nicht erlaubt. Wer sich das ausdenkt, der hatte in einem früheren Leben Spaß am Circus Maximus.
Eine Grundvoraussetzung also, um aus dem Internet ein Social Web 2.0 zu builden ist also nicht erfüllt. Und ohnehin sind ja nun die meisten Versuche, Menschen digital zusammenzubringen bisher wenig gelungen. Erinnert sich noch jemand an das Wort Kommjunitie? Musste man damals, 99, unbedingt haben als Unternehmen. Alle wollten eine, auch wenn die Nutzerzahl sich auf dem Niveau der Bevölkerung von Ottmarsbocholt-Kattenvenne bewegte.
Ciao und Dooyoo waren ja auch mal als Plattform von Meinungsführern gedacht. Die hatten aber irgendwie keine Lust, ständig neue Artikel zu schreiben.
Und dann gab es natürlich noch die tolle kommunikative Online-Versteigerung bei Ricardo. War auch wirklich unterhaltsam und schön gemacht – aber viel zu teuer im Betrieb.
Wer also nun von Web 2.0 faselt, macht sich entweder etwas vor, war 99 nicht dabei, oder hat sich das Gedächtnis beim Frustsaufen über Aktienverluste gelöscht. Sollte Ihnen jemand ein tolles Investment in ein Web 2.0-Internet-Unternehmen anbieten – schicken Sie ihn zum Teufel.
Zu diesem Thema übrigens hier noch ein hübscher Cartoon.
Nachtrag vom 19.11.: Lieber Leser, in den Kommentaren finden Sie einen x-mal wiederholten Beitrag der Autorin Silke. Ich habe die Wiederholung auf Grund des Unterhaltungswertes nicht gelöscht – also einfach weiterscrollen und nach circa 32 Varianten geht es weiter.
tknuewer um #15:50 in Wirtschafter
53 Kommentare | TrackBack (10) | Artikel versenden
Insider 29. September 2009 um 17:38
Tja, normalerweise gehen Journalisten in der freien Wirtschaft ja ziemlich schnell unter. Mal abwarten. Das HAndelsblatt kann es aber sicher ganz gut verkraften.
_tze 30. September 2009 um 1:56
Eine solche Ankündigung (\“Ich verlasse das Handelsblatt\“) klingt immer so nach \“im gegenseitigen Einvernehmen\“ – sie kann also alles oder auch nichts bedeuten.
Die erwarteten Auftraggeber, die dem kommenden Consulter @knuewer (sorry, bin noch etwas im Twitter-Modus) also Geld bezahlen sollen, werden wohl kaum einen Auftrag abschließen, ohne die \“Geschichte dahinter\“ plausibel erklärt bekommen zu haben.
\“Warum ist er denn nun wirklich raus aus dem Handelsblatt?\“ wird deren Frage ebenso sein, wie es die meinige heute abend ist.
Gibst du, @knuewer, hierzu eine öffentliche Antwort?
Thomas Knüwer 30. September 2009 um 9:20
@tze: Sehr gern. Und sie steht dort oben schon. Ich war 14 Jahre beim gleichen Arbeitgeber, auch wenn ich alle paar Jahre etwas anderes hier gemacht habe. Und ich habe Lust etwas Neues zu machen, noch dazu etwas eigenes. So einfach ist das.
Erstaunlich ist, wie deutsch mancher denkt: In diesem Land scheint es unvorstellbar, dass jemand eine Festanstellung aufgibt, um sich selbstständig zu machen. Traurig.
szeneblogger 30. September 2009 um 14:48
Hallo Knüwi!
Na gottseidank ist jener seltsame Kommentarspam verschwunden, den ich schon als \“neodadaistische Medienkunst in Indiskretion Ehrensache\“ in unseren Blogs verewigen wollte. Das hätte der Peter Turi wenigstens wieder aufgegriffen. Stattdessen ergänzen wir unsere kurze Story um einen Link zu Deinem neuen Blog. mfg szeneblogger
szeneblogger 30. September 2009 um 15:01
so, und jetzt zum abschluss: bei uns steht heute:
Thomas Knüwer gehört zu jenem interessanten Biotop, das die Schnittstelle bildet zwischen Print, Qualitätsjournalismus, Onlinejournalismus und astreinem \“Bloggen\“: wie Stefan Niggemeier oder – im Grunde – Don Alphonso war er immer Onlinejournalist, Kolumnist und zeitweise an der Grenze zum opinion leader, eine Chance, die ein Mario Sixtus im Grunde versäumt hat. Und er war \“authentisch\“, wie es Klaus Eck einmal forderte, als Wiener Top – Journalisten hinter dem Rücken ihrer jeweiligen Arbeitgeber via szeneblogger begannen, über das Bloggen ihre Contents rüberzubringen. Deshalb macht es uns fertig, zu hören, dass Knüwer das Ende der deutschsprachigen Blogosphäre mit Katzenblogs persiflieren möchte: dem schönsten Katzencontent, den es je gab …
Detlef Borchers 30. September 2009 um 21:03
@Thomas Knüwer: Das stimmt allerdings traurig. Ich bin vor mehr als 20 Jahren in den freien Journalismus gewechselt, weil unser erstes Kind ein komplizierter Pflegefall war und muss seitdem so manchen Quatsch über die Selbstständigkeit hören. –Detlef
Lucas von Gwinner 9. Oktober 2009 um 15:59
Hallo Herr Knüwer,
Sie fordern doch immer man müsse Zeitung neu denken. Hinter folgendem Link gibt es die Pitch-Präsentation mit der die Agentur iA bei der Bewerbung um den Relaunch des Zürcher Tages-Anzeigers gescheitert ist. Trotz oder vielleicht auch wegen eines radikalen Konzepts: http://informationarchitects.jp/tages-anzeiger-paper-redesign-pitch-lost/
Chat Atkins 13. Oktober 2009 um 9:58
Willkommen im Diesseits!
Wie es bei Wired weitergeht 27. Januar 2012 um 10:01
[…] wichtiger Punkt bei dieser Entscheidung war, dass ich vor zwei Jahren, als ich beim Handelsblatt kündigte, etwas aufbauen wollte. Dieses etwas, die Unternehmensberatung kpunktnull, macht riesig Spaß und […]