Manchmal setzen sich Begriffe schnell fest. Weil sie so griffig sind, so scheinbar klar und einsichtig. Derzeit grassiert in der Medienwelt wieder so einer: „Gratiskultur“
Mit diesem Wort beschreiben Medienunternehmen den Umstand, dass so wenige Menschen im Internet – angeblich – bereit sind, für ihre Inhalte zu bezahlen.
Allein: So einfach ist das nicht. Denn genau betrachtet gibt es keine Gratiskultur – der Begriff ist Unsinn. Und niemand weiß das besser, als die Medienunternehmen selbst. Zeit ist die knappste unserer Ressourcen. Ein Tag hat 24 Stunden, ein Jahr 365 Tage und all das endet irgendwann garantiert – der Tod ist das ultimative Limit der Ressource Zeit. Wir könnten theoretisch reich werden bis zum Anschlag, doch mehr Zeit können wir uns nicht herausschlagen.
Weil unsere Zeit endlich ist, wollen wir sie besonders gut nutzen. Effizient und effektiv, Gewinn und Genuss bringend.
Deshalb „bitten“ wir, wollen wir höflich sein, jemand um einen Moment seiner „kostbaren Zeit“. „Haben Sie eine Sekunde für mich?“, fragen wir. Schließlich: „Zeit ist Geld“.
Aus diesem Grund auch ist die Existenz einer „Gratiskultur im Internet“ ein Mythos. Denn wir zahlen sehr wohl für all die Nachrichten und Kommentare und Blog-Einträge und Videos. Wir zahlen mit unserer Zeit. Und unsere Zeit ist kostbar.
Wer wüsste das besser als Verleger?
„The object of this paper is to lay before the public, at a price within the means of every one, all the news of the day, and at the same time offer an advantageous medium for advertisements.“
So stand es auf der ersten Zeitung, die Werbung abdruckte, wie der News Futurist ausgegraben hat. Es war die „New York Sun“ im Jahr 1834. Damals senkten Zeitungen ihren Preis von mehreren Cent auf einen einzigen um mehr Exemplare zu verkaufen – und so für Werbekunden attraktiv zu werden.
Das Denken dahinter: Wenn Menschen eine Zeitung lesen, werden sie auch die darin enthaltene Werbung wahrnehmen. Logischerweise steigt die Wahrscheinlichkeit der Wahrnehmung dieser Werbung mit der Dauer der Beschäftigung mit der Zeitung.
Dieses Grundprinzip gilt bis heute. Weite Teile der gedruckten Auflage werden verschenkt, andere Teile spielen schon ihre Druck- und Vertriebskosten nicht mehr voll ein – geschweige denn die Redaktionskosten. Jedes verteilte Exemplar aber könnte eine Verbindung schaffen zwischen einem Verbraucher und einem Unternehmen.
Seit Jahren gibt es Zeitungen und Zeitschriften, die sogar gar keinen Preis mehr haben. Sie sind gratis. Der Grund: Je mehr Menschen ihrer habhaft werden, desto höher die Zahl der Menschen, die möglicherweise die abgedruckte Werbung wahrnehmen.
Die Zeit der Menschen ist also kostbar. Denn je mehr sie davon in eine Zeitung investieren, desto wahrscheinlicher wird diese zum Mittler-Medium zwischen Verbrauchern und Werbekunden.
Aus diesem Grund ist es unverschämt, von einer „Gratiskultur“ im Internet zu schwadronieren. Menschen investieren ihre Zeit in die Lektüre all jener Internet-Angebote. Und diese Zeit ist wertvoll – wenn nicht für die Medienhäuser so doch für deren Werbekunden.
Nun werden die Freunde der Gratiskultur-Theorie einwenden, dass es ja nicht viel Zeit ist, die da investiert wird. Und auch wenn es schwer zu definieren ist, wieviel Zeit nun „viel Zeit“ ist, so liegen sie nicht ganz falsch.
Wer zum ersten Mal die Verweilzeiten auf einer Nachrichten-Site sieht, könnte geschockt sein. Denn die Nutzer verbringen dort nicht Stunden um Stunden, sondern bestenfalls Minuten. Dieser Durchschnittswert ist dabei nur die halbe Wahrheit. Mancher bleibt durchaus länger, viele, viele, viele, aber nur ein Sekündchen. Sie werden angelockt über Suchmaschinen und finden nicht das Gewünschte. Oder sie zappeln im Zehntelsekundentakt durch unsinnige Bildergalerien. Doch jeder Klick simuliert Leserinteresse – auch wenn das gar nicht vorhanden ist.
Dies ist Folge eines falschen Anreizsystems. Online-Werbung wird noch immer zu stark nach Ad Impressions bezahlt – faktisch der Zahl der Menschen, die eine Anzeige theoretisch betrachten könnten (so sie diese nicht im Kopf schon ausblenden). Wichtiger wäre die Verweilzeit auf einer einzelnen Seite, ebenso die Frage, ob Leser sich mit Inhalten beschäftigen und, zum Beispiel, kommentieren. Deshalb auch sollte Werbung im Umfeld von Social Media mit höheren Preisen gewürdigt werden.
Nun aber wollen Verlagshäuser Paid Content einführen. Die einen träumen von Online-Abos, die anderen von ein paar Cent, die ein Nutzer pro Artikel löhnen soll. Egal, welche Variante die Anbieter wählen, sie begeben sich in eine Zwangslage. Denn die Abschottung von Inhalten durch eine Bezahlwand ist deckungsgleich mit einem fast vollständigen Verzicht auf Online-Werbe-Einnahmen.
Selbst wenn die Abo-Gebühren nämlich niedrig liegen, werden nur wenige Nutzer wie wild Abos abschließen, um künftig beispielsweise Spiegel Online, Welt.de, Handelsblatt.com UND DerWesten.de zu lesen. Für sie ist es eine Investition bestehend aus Geld und einer ungewissen Zeit-Menge. Denn man braucht bei einem Abo den Glauben, dass die Qualität des Mediums gleich bleibt. Außerdem beinhaltet ein Abo immer eine besondere Hürde: Wir alle wissen, wie schwer es ist, solche regelmäßigen Zahlungen wieder loszuwerden – da hat die Wirtschaft insgesamt ihr Vertrauen einfach verspielt.
Und die Bezahlung einzelner Artikel? Ähnlich schwierig. Wenn ich nur einen Anriss sehe, weiß ich nicht, was noch kommt. Im günstigsten Fall bekomme ich wenigstens die Zahl der folgenden Zeichen genannt. Ob es sich lohnt, das Geld – und die Zeit – zu investieren? Ein Abwägen, ein Moment des Zögerns, fraglich ob es zu einer Kaufentscheidung kommt.
Nähmen wir an, alle Medienhäuser verschlössen ihre Inhalte. Dann stünden Investitionsentscheidungen ihrer Leser an. Sie müssen abwägen, wieviel Zeit und Geld sie haben und in wieviele Medien sie diese parallel stecken wollen.
Im Gegensatz zu den Verlagen halten die meisten Menschen ihre eigene Zeit aber durchaus für wertvoll. Und deshalb werden sie nur zögerlich investieren. Das wird zu einem dramatischen Verfall der Nutzerzahlen führen. Wir reden da nicht von 50 Prozent – wir reden von 80 bis 90 Prozent, wenn nicht mehr.
Der Strauß der Medien, aus denen ein einzelner Mensch dann seine Informationen bezieht, wird sich verengen. Das sollte übrigens jenen zu denken geben, die behaupten, das offene Internet führe zu einem „Meinungsmonopol“ von Google.
Bei so wenigen Nutzern werden die Werbeeinnahmen fast auf Null rutschen. Und das unterscheidet eben die Situation im Web von der in der Print-Branche: eine Finanzierung durch Verkaufspreis UND Werbung ist kaum möglich.
Die Gratiskultur also existiert nicht. Sie ist ein Mythos. Besser: eine leichte Ausrede, um sich nicht kümmern zu müssen.
Kümmern, das bedeutet: Einerseits müssen die Medienhäuser die Verweilzeit auf ihren Seiten erhöhen. Das funktioniert über Qualität, Originalität und Interaktivität. Keiner dieser drei Punkte lässt sich mit unterbezahlten, schlecht ausgestatteten und demotivierten Redaktionen verwirklichen.
Gleichzeitig gibt es in gewissen Extremfällen durchaus Inhalte, die sich direkt verkaufen lassen. Das sind zum einen neue Transportwege der Information – zum Beispiel über iPhone-Apps oder Reader, wie ihn die „New York Times“ anbietet – und zum anderen hochspezialisierte Informationen (die natürlich nicht jeder bieten kann). Diese beiden Hebel zu bedienen erfordert viel Gehirnschmalz, gute Technik und viel redaktionelles Gefühl. Es ist der schwere Weg. Aber aus meiner Sicht der einzig gangbare.
Kommentare
Michael Kausch 27. Juli 2009 um 18:02
Plädoyer für einen Online-Qualitäts-Lesezirkel
Ich denke schon, dass es eine Bereitschaft für Paid Content gibt, wenn dieser Content einen online-typischen Mehrwert verspricht. \“online-typisch\“ ist – neben der Interaktivität – zum Beispiel die enorme Angebotsvielfalt im Internet. Ich denke, viele Menschen wären durchaus bereit für den Gegenwert eines Print-Zeitschriften-Abos ein kombiniertes Online-Abo von z.B. zehn Online-Zeitungen nach freier Wahl abzuschließen. Das würde sich für die Verlage rechnen, da eine zehnfach erhöhte Abonnenten-Zahl nicht zu Mehrkosten für Redaktion, Produktion und Distribution führen würde. Dies setzt allerdings eine gemeinsame Vorgehensweise der Verlage voraus. Die Verlage dürften ihre Qualitätsinhalte dann nicht länger kostenlos im Web anbieten. Das Inkasso und der \“Online-Vertrieb\“ müssten zentral abgewickelt werden. Gemeinsame Qualitätsstandards für Aktualität, Interaktivität und Qualität müssten gewährleistet sein.
Für Qualität muss und soll gezahlt werden. Auch im Internet. Freilich ist das nur ein Traum und meine Hoffnung auf eine Rettung des professionellen Qualitätsjournalismus sind nicht allzu groß. Bloghausen ist sicherlich eine Bereicherung, aber keinesfalls Alternative.
Rainersacht 27. Juli 2009 um 20:11
Das ist die wirklich wichtige Rechnung: Paid Content ist unattraktiv für Werbung. Ergo müssten Content-Consumer so viel payen, dass die Kosten für den (Qualitäts)Content gedeckt würden. Ein unrealistisches Geschäftsmodell.
Wie mein Vorredner schon sagt: Bezahlt wird nur für Mehrwert. Bei Informationen wird\’s dann schon schwierig, denn die müssten ja im Pay-Content-Bereich exklusiv (oder schneller) bereitstehen – auch unrealistisch. Also müsste es sich um etwas handeln, dass der Konsument so nirgends woanders mit gleichem Gehalt und gleicher Geschwindigkeit bekommen kann. Mir fällt da nichts ein.
Andreas Frank 27. Juli 2009 um 20:13
DANKE!
Für diesen wirklich spannenden Blickwinkel habe ich verdammt gerne Zeit investiert!
nerxs 27. Juli 2009 um 20:24
Ich frage mich, warum sich nicht mal einige der unterbezahlten und gegängelten Redakteure selbständig gemacht haben und genau das, was du beschreibst umsetzen. Wenn dann alle anderen mit ihren Paid-Content-Angeboten pleite gehen, wären sie doch die großen Helden.
Wobei ich sagen muss, dass ich bereits recht viel Geld an verschiedenen Stellen im Internet ausgebe, nur um diese furchtbare Werbung auf den Seiten nicht ertragen zu müssen. Ja, sicher gibt es Ad-Blocker, aber ich bin ja durchaus bereit und finde es nur fair, für gute Dinge zu bezahlen. Vielleicht sollte man die Leute einfach wählen lassen: entweder Werbung oder bezahlen. Das wäre doch ein guter Kompromiss.
Timm 27. Juli 2009 um 20:26
Mal wieder voll und ganz richtig: Die Verweilzeit ist ein interessanter Punkt, und dass sie \“eher niedrig\“ ist, liegt einfach in der Natur des Internets.
Werbung contra Hürde einer nötigen Bezahlung ist auch ein wichtiger Punkt. Es wäre ein Versuch der Verlgeger mit der Brechstange, höheren Gewinn einzufahren. Und er würde scheitern.
Innovationen und mehr \“Gegenleistung\“ pro Lesezeit zu fordern, ist sehr richtig. Eine Nachrichtenseite, die mit viel längeren Verweilzeiten aufwarten kann, hätte im Werbesektor sicher einen gewaltigen Vorteil.
Martin Raißle 27. Juli 2009 um 20:28
Das war wirklich ein sehr guter Beitrag. Allerdings muss ich sagen, dass ich durchaus bereit wäre, auf per-Artikel-Basis für Inhalte zu bezahlen. Allerdings muss dafür vor allem einem einheitliche Bezahlstruktur für alle (oder zumindest sehr viele verschiedene) Onlineangebote her. Ich muss mich nur einmal morgens einloggen, und kann dann durch Nachrichtenportale surfen, bekomme Snippets vorgesetzt und kann mit nur einem weiteren Klick entscheiden, den ganzen Artikel zu lesen.
Der Preis muss natürlich auch stimmen. Ich würde einen Cent pro Artikel vorschlagen. Auch wenn das wenig klingt, sollten sich die Verleger überlegen, wieviel Geld sie dann an mir verdienen, und wieviel Geld sie jetzt an mir verdienen. Jemandem, der weil die Ad-Server chronisch überlastet sind und das Laden der Seite verzögern hauptsächlich mit aktiviertem Ad-Blocker durch das weite Netz surft. Und selbst wenn ich Werbung sehen würde, würde ich sicher keinen Cent pro Artikel generieren.
Deswegen mein Vorschlag: Einfaches Bezahlsystem für möglichst viele Seiten (natürlich auch aus konkurrierenden Häusern) und günstige Preise. Vllt. sollte man auch darüber nachdenken, mit dem Erzfeind Google zusammen zu arbeiten, denn dort logge ich mich jeden Tag ein, und mit Google-Checkout gibt es auch ein Bezahlsystem (obwohl ich nicht weiß, ob das auch in Deutschland verfügbar ist). Dann wird das auch was, mit dem zahlenden Kunden.
Sascha Pallenberg 27. Juli 2009 um 20:35
Mali bei Giga-OM versucht es gerade wieder mit Premium-Content. Vielleicht haben wir in der Tat den Breakeven-Point, diese kritische Masse an Usern erreicht, bei denen man nun endlich paid content durchdruecken kann.
Die Versuche vor etwa einer Dekade waren alleine durch die Zahl der Internet-User zum Scheitern verurteilt. Ich bin mir ehrlich gesagt immer noch nicht sicher ob es funktioniert, sehe aber die jetzigen Abrechnungsmodelle fuer Bannerwerbung aehnlich kritisch wie Du, weshalb es bei mir auch nur Flatrates und Win-Win Situationen gibt.
Der passende Sponsor, zum passenden Content plus die zwar subjektive, aber sehr ehrliche Promotion, die ich fuer diese Firmen betreibe, das macht den Unterschied aus.
Nur kann man dies auch ausserhalb eines Blogs machen? Die klassischen Newsportale haben diese Moeglichkeiten nicht, arbeiten mit komplexen und teuren Infrastrukturen und muessen einsehen, dass sie, wenn ueberhaupt, gerade mal kostendeckend werken koennen.
Ich persoenlich waere bereit fuer meine Top 10 Blogs zu bezahlen. Sagen wir 1 Euro im Monat, das ganze multipiziert mit den taeglichen Besuchern und all diese Blogger brauchen sich keine Gedanken mehr machen.
Aber bitte, 10 oder 20 Euro wird niemand im Monat bezahlen. Nicht fuer Internet-Content. Umdenken ist angesagt und das Gesetz der grossen Zahl muss wieder rausgekramt werden.
Wer ordentlich Traffic hat und diesen nicht vernuenftig monetarisiert (was ja auch nicht jeder will), sollte sich mal Gedanken machen woran das liegt und warum Ein-und Ausgaben irgendwie so gar nicht zueinander passen.
Kleiner Tipp: Die Ausgaben lassen sich oft leichter kuerzen, als die Einnahmen erhoehen 🙂
Thomas 27. Juli 2009 um 20:48
Ich stimme Ihnen (tknuewer) voll zu!
guttertec 27. Juli 2009 um 21:24
Ich empfehle dazu \“Free: The Economics of Abundance and Why Zero Pricing Is Changing the Face of Business\“ von Chris Anderson. Spitzenbuch zum Thema -> http://www.amazon.de/Free-Economics-Abundance-Changing-Business/dp/1905211473/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1248722599&sr=8-2
Desweiteren gibt es einen passenden Gegenartikel in Form eines Interview mit Rupert Murdoch in der neuen Wired UK.
owy 27. Juli 2009 um 22:50
Man darf nicht vergessen, welcher logistische Aufwand an einer großen Zahl von Abos hängt. M.E. kann das für Verlage nicht attraktiv sein – schon gar nicht bei so niedrigen Abopreisen wie in den Vorkommentaren angedeutet.
Wie wäre es mit der \“Kasse des Vertrauens\“? Sowas gab es in der DDR mal – da hat jeder soviel gegeben wie er für angemessen hielt. Das in Verbindung mit einem einfachen Bezahlsystem könnte möglicherweise die beiden Einnahmequellen vereinen.
Vielleicht wäre das auch zunächst ein attraktives Bezahlmodell, mit dem Blogs experimentieren könnten?
Zu abwegig?
Thomas 27. Juli 2009 um 23:16
Es gibt schon diverse Inhalte, für die ich im Netz gezahlt habe, für klassischen Nachrichrenjournalismus würde ich es nicht. Aber es gibt dieses tolle Blog \“The Big Picture\“. Für so etwas würde ich zahlen. Quasi riesige Pressefotos, wenn ich sie privat speichern und etwa als Poster drucken darf.
Sebastian Saltgeber 28. Juli 2009 um 5:15
Ich wäre bereit pro Artikel 2-5 cent zu zahlen. Aber dann muss ich auch wissen was hinter den Artikel steht. Ich lese pro Tag nur so 5-10 Artikel.
Alternative: Prepaid-Modell mit Rabatt: Lade ich für 25 Artikel mein Konto auf bekomme ich 5 umsonst. Bei 50 dann 15. Obgleich… Flatrate wäre schon schöner als diese ganze klein-gedrisse. Der grosse Vorteil wäre aber eben, dass damit nur Redakteure und Themen gefördert werden die auch Sinn machen und nicht bescheuerte Panorama und Promi-NEws mitbezahlt werden müssen. Das würde ich gerne vermeiden (und ist das Problem der öffentlich Rechtlichen: Ja, brauchen wir. Aber ich zahle sicherlich nicht für die ganzen kleinen Lokalsender die nur 8 Leute gucken und nichtmehr konform mit dem Bildungsauftrag gehen)
realien 28. Juli 2009 um 6:28
Die IT-Zeitung hat ihre Eltern, die Printzeitung adaptiert und beeilt sich, aktuell-Lesenswerte durch noch kürzere Verweildauer abzuwerten. Bei der Tageszeitung konnte noch gesagt werden, nichts sei älter als eine Zeitung von gestern, was im Internet mit Gratiskultur scheinbar übersetzt wurde. Qualität und Zeit gehören zusammen, entweder gesteht man sich ein auf sie zu verzichten und der Quantität und Wegwerfmentalität zu opfern oder es kann durchsaus auch sein, dass es zum Umdenken kommt, der Mediengesellschft Grenzen aufgezeigt und weniger ist mehr, nicht doch vielleicht besser war.
Martin Oetting 28. Juli 2009 um 7:46
Umair Haque ist nicht immer gut, aber dieser Text ist meiner Ansicht nach eine sehr gute Hilfestellung dafür, über die Zukunft der Zeitungen nachzudenken:
http://blogs.harvardbusiness.org/haque/2009/07/the_nichepaper_manifesto.html
Hugo E. Martin 28. Juli 2009 um 9:11
Einverstanden. Nicht der Journalismus und die Journalisten haben die Medienunternehmen profitable gemacht, sondern die Leser mit ihrer Zeit und Aufmerksamkeit über das Geld der Werbungstreibenden. Auch den Druckereien, Druckmaschinenherstellern, Papierfabriken, usw. wurde auf diesem (Um-)Weg zu einem profitablen Geschäft verholfen und quasi nebenbei, auch noch der Journalismus, die Journalisten finanziert.
Wenn jetzt Werbetreibende ihre Rolle als Zahlmeister der Medien- und mit ihr verwandten Industrien überdenken und andere, direktere Wege suchen um sich mit ihren tatsächlichen und präsumtiven Kunden gemein zu machen … dann ist es doch wohl wenig erfolgsversprechend die Leser- / User-Massen für ihren Zeitaufwand / Ihre Beschäftigung mit Zeitungen und Zeitschriften (und ihren journalistischen Inhalten) jetzt zusätzlich zur Kasse zu bitten.
Man sollte sich bei den Verlagen ernsthaft und bevor es zu spät ist mit einem neuen, angepassten Geschäftsmodell beschäftigen. Statt die \’Werbetreibenden\‘ nutzen Zeitungen, Zeitschrift, Medien die Zeit der Leser / User und kümmern sich um deren Wünsche, ihre Unterhaltung, ihr Wohlergehen, Komfort, etc. und verdienen mit solchen Dienstleistungen, mit Unterhaltung, mit Commerce gutes Geld (aus dem sie dann auch den Journalismus und die Journalisten zu finanzieren). Und/oder man publiziert für intellektuelle, elitäre oder/und ausgeflippte Kreis journalistische Produkt diese haben und bezahlen wollen und können.
Marcel Klotz 28. Juli 2009 um 9:53
Hallo Herr Knüwer,
das eigentlich Problem ist nicht, dass Menschen bereit sind, für etwas zu bezahlen. Sie wären es. Es ist nur die Frage, für was, also ist es das auch WERT?! Und wenn ich die Verflachung der Medien sehe, dann ist es mir das eindeutig nicht wert. Wofür soll ich bezahlen, für eine halbe Nachricht, für halbe Hintergründe, für Kommentare, die nur halb zu Ende gedacht sind. Nein danke. Sehr gerne würde ich aber für tiefergehende Informationen bezahlen, für wirklich umfassende Beiträge, für eine 360 Grad Betrachtung unterschiedlicher Aspekte eines Themas. Gibt es das aber? Nein, fast gar nicht. Mir fällt da nur Brandeins ein oder HR2 \“Der Tag\“ – und die sind kostenlos. Ja, sogar die Brandeins verschenkt ihre alten Beiträge nach Erscheinen der neusten Print-Ausgabe im Internet.
Schuld sind also gar nicht die Leser oder Konsumenten, sondern die Medien selbst. Sie verschenken Inhalte, sogar oft ganz ohne Werbung.
Schuld ist auch die Werbeindustrie, die der Illusion erliegt, man könne dadurch tatsächlich den Verbraucher erreichen. Weit gefehlt, die ignorieren fleissig weiter, begnügen sich mit Halbwissen und bleiben dumm.
Bin mal gespannt, wann tatsächlich ein Umdenken stattfindet. Warum setzt ein Verleger nicht mal alles Material zu einem Thema in Form eines Dossiers ins Netz (ach ja, der Spiegel machts ja – tatsächlich sind es aber nur Verlinkungen von Artikeln zum gleichen Thema). Seit Jahren wird überlegt und nachgedacht. Ergebnis: Nix.
Schönen Tag.
Andre Michael 28. Juli 2009 um 10:05
Deshalb sagt man im Englischen: \“to pay attention\“.
Insofern werden Verlage schon vielfach bezahlt:
– Geld für Druckerzeugnisse
– Geld von Werbekunden print und online
– Aufmerksamkeit der Leser und
– Geld von Verwertungsgesellschaften
Aber das reicht Herrn Burda nicht.
Apropos, seine Tomorrow AG will zukaufen,
so schlecht gehen die Online-Geschäfte.
*gelöscht* 28. Juli 2009 um 10:39
***Hier stand ein werblicher Kommentar.***
DominikLux 28. Juli 2009 um 10:50
Hinter jedem \“gratis\“ steckt ein Vertriebsmodell und ein Geschäftsmodell. Ein \“Gratismedium\“ ist folglich kein \“Lesermedium\“, sondern ein \“Inserentenmedium\“.
Gratis ist immer ein Lockmittel.
Klardeutsch 28. Juli 2009 um 10:57
Genau da liegt ja das Problem. Man kann die Perspektive auch umdrehen: Wenn eines Tages alle gebündelten Qualitätsinhalte verschwinden, weil es sich die Verlage nicht mehr leisten können, teure Redaktionen zu unterhalten, dann werden die User erst wirklich viel (und zwar richtig viel) Zeit investieren müssen. Vorausgesetzt sie wollen sich gründlich und zuverlässig informieren. Sie werden die Zeit investieren müssen, um a) die richtigen Inhalte zu finden und um b) herauszufinden, wie glaubwürdig nun gerade dieser eine Blogger ist, der sich z.B. auf die Bewertung der Lage in und Nachrichten aus Nordkorea spezialisiert hat.
Wir werden dann eine noch viel schärfere Trennung bekommen: Die Billigheimer, die sich heute aus Pro7 und Sat1-Quellen informieren, und die im Netz mit Billiginhalten aus der Feder von Marketingexperten und PR-Leuten abgespeist werden. Und jenen Qualitätsusern, die (vermutlich viel) Geld investieren, um aufbereitete und abgesicherte Informationen zu bekommen.
Es geht nämlich gar nicht um Meinungen, wie oft in den Netz-Debatten suggeriert wird. Meinungen finde ich im Internet mehr, als ich ertragen und verarbeiten kann. Es geht um Informationen, und zwar um zuverlässige, genaue, umfassende und leserfreundlich aufbereitete. Keine Frage, ein Teil der traditionellen Medien leistet das heute nicht im ausreichenden Maße. Aber es ist eine Illusion zu glauben, im Internet werde alles besser, ohne das der User sehr, sehr viel Zeit investieren muss, vermutlich deutlich mehr als heute.
DominikLux 28. Juli 2009 um 11:02
Beachtenswert sind die Beiträge von Noam Chomsky aus seiner Forschung zu der Wechselwirkung zwischen Medien und Kapital
http://de.wikipedia.org/wiki/Noam_Chomsky
Wolff 28. Juli 2009 um 11:08
@nerxs: \“Ich frage mich, warum sich nicht mal einige der unterbezahlten und gegängelten Redakteure selbständig gemacht haben und genau das, was du beschreibst umsetzen.\“
Passiert doch. Immer öfter. Und wenn \“die Verleger\“ hoffentlich bald ihre Zahl-Grenzen ziehen, _sind_ wir die Helden …
Rainer Barg 28. Juli 2009 um 11:39
Übrigens sind bekanntlich fast alle Zeitungsverlage an Anzeigenblättern, Radiostationen oder Regionalfernsehsendern maßgeblich beteiligt. Die Geschäftsmodelle all dieser Mediengattungen beruhen auf – ja, Gratiskultur. Wer diese also so bäh-bäh findet, den ekelt dann sicher ja auch ein solches eigenes Portofolio an.
werner fredebold 28. Juli 2009 um 13:07
…nur lässt sich mit der Zeit alleine keine Brötchen kaufen! Vielleicht werden auch Sie einmal nur von der Zeit bezahlt – gutes Gelingen dann allerseits…
SwENSkE 28. Juli 2009 um 13:47
@ Werner Fredebold
Wieso sollte Th. Knüwer zur ZEIT wechseln?
Und wieso \’nur\‘ – die meisten Journalisten haben doch nur einen Arbeitgeber.
[/ironie off]
marcel bernet 28. Juli 2009 um 17:26
Zeitungen waren schon immer Werbemedien – immer hat der Leser einen verschwindend kleinen Teil zu Kosten/Gewinn beigetragen. Oder sie waren durch Propaganda, die Absicht der Produzierenden direkt finanziert. Thomas Knüwer zeigt sehr schön auf, dass die Leser-Bezahlversuche einfach nicht aufgehen werden im Web. Ausser es kommt wirklich zu Alleinstellungen: Mit speziellem Inhalt, alleine hergestellt oder in Verleger-Web-Verbunden. Wenn nur einer was kostet, dann weiche ich zum anderen aus. Ausser dieser eine bietet etwas, das es sonst nirgends gratis gibt.
Übrigens: Sehr gutes Beispiel der Verweilzeit – gut gemachter Artikel, viele Kommentare.
Piercing Großhandel 28. Juli 2009 um 19:52
Klar steckt dahinter ein Geschäftsmodell. Die Leute springen einfach auf sowas an und daher findet man an jeder Ecke angebliche schnäpchen 🙂
egghat 28. Juli 2009 um 21:16
Zeitungen online haben noch ein paar Probleme mehr:
a) Werbung war früher nicht messbar. Schon Henry Ford sagte, dass die Hälfte zum Fenster herausgeworfen ist. Heute ist dieser Teiöl durch die bessere Messbarkeit wesentlich kleiner als die Hälfte.
In der Folge sinken die Einnahmen der Werbeträger.
b) Qualitäts- bzw. Nischenmedien haben früher höhere Werbeeinnahmen bekommen, weil nur sie eine bestimmte Zielgruppe (Besserverdienende, Autofreaks, …) erreichen konnten. Heute hängen hinter fast allen Webseiten die gleichen Anzeigennetzwerke. Und die tracken uns permanent. Der Leser, der vom Handelsblatt kommt, ist also auch nachher noch ein Leser des Handelsblatt mit allen seinen demografischen Eigenschaften, den ich aber auch billiger bei Facebook oder irgendeiner anderen Seite abgreifen kann. Auch wenn diese für Bruchteile eines Cents computergeneriert wird (und kein Journalist benötigt wird) wie bei Facebook o. ä.
In der Folge sinken die Einnahmen der (bisherigen) Werbeträger.
c) Der Preis für eine Zeitung war so hoch, dass man sich im Normalfall nur eine gönnte. Dazu gab es deutlich mehr Nutzer, die gar keine kauften, als Leser, die mehr als eine Zeitung pro Tag kauften/abonnierten. Wenn man diesen Leser hatte, hatte man den ganz. Heute holen sich die meisten Menschen die Artikel quer durch\’s Netz. Ich bin sicherlich extrem, aber ich bin jeden Tag auf mindestens 10 Seiten (HB, FAZ, derwesten.de, Focus, Google, WSJ, Marketwatch und diversen Blogs). Jede dieser Seiten sieht mich also. Und alle anderen auch. Kurz: Die Seiten werden immer ähnlicher. Premium-Zielgruppen gibt es kaum noch.
Das ist IMHO viel entscheidender als die Entscheidung Paid- vs. Free-Content. Weil sie unabhängig ist.
Übrigens könnte ich mir vorstellen, dass es einem Online-Angebot wie dem Handelsblatt besser gehen würde, wenn es 5 Euro im Monat Abogebühr bekommen würde und als Konsequenz die Benutzerzahlen um 80% sinken. Ich würde allerdings auch vermuten, dass die Benutzerzahlen deutlich stärker als 80% sinken.
Als Lösung gibt es nur eine Kulturflatrate oder ein (wahrscheinlich schneller als erwartet einsetzender) Aussiebeprozess, in dem sich eine Zeitung nach der anderen vom Markt verabschiedet (zum größten Teil wahrscheinlich durch Merger). Danach kann man hoffen, dass die Marktbereinigung wieder für brauchbare Werbeerlöse bei den Überlebenden sorgt, weil jeder der Überlebenden eine größeren Anteil an den Einnahmen bekommt.
Dass diese Entwicklung aber zu einer Erhöhung der Einnahmen aller Print-im-Internet-Medien zusammengerechnet führt, sehe ich aber nicht. Und damit müssen wir uns auch von der Meinungsvielfalt in der deutschen Medienlandschaft verabschieden.
Also was Sie beschreiben, führt im positiven Fall dazu, dass das Handelsblatt zu den Überlebenden gehört. Die goldenen Zeiten sind aber für immer vorbei.
Stephan Dörner 29. Juli 2009 um 5:56
\“Dies ist Folge eines falschen Anreizsystems. Online-Werbung wird noch immer zu stark nach Ad Impressions bezahlt\“
Volle Zustimmung, ich habe schon im vergangenen Jahr den \“falschen PI-Gott\“ angeprangert: http://doener.blogage.de/entries/2008/9/13/Online-Werbung-Das-falsche-PI-Gott
Claudia Klinger 29. Juli 2009 um 9:02
Über Google bin ich durchaus schon auf Bezahl-Artikeln bei der FAZ gelandet, die ich hätte lesen wollen. Allerdings waren mir ZWEI EURO dann doch um einiges zuviel: das ist ja mehr als die ganze tägliche Printausgabe kostet! (wenn ich mich recht erinnere). 5 – 10 Cent hätte ich dagegen locker abgedrückt!
Klaus Jarchow 29. Juli 2009 um 10:02
Deutschlands Verleger hängen an obsoleten Geschäftsmodellen wie das Baby an der Zitze …
@ Claudia Klinger: Es gab sogar Zeiten, da sollte man beim Stern für die Kolumne von \’Wild Man Jörges\‘ Geld bezahlen. Die Nennung der damaligen Einkünfte im Hause G&J wäre ein interessantes Zahlenmaterial, das den Paid-Content-Strategen vermutlich die letzten Illusionen nähme … außerdem muss ich mich, auch wenn es nur Cent-Beträge sind – immer an ein \’Paypal\‘ oder etwas in der Art ausliefern
Christoph Salzig 29. Juli 2009 um 15:25
Ich gebe zu, als ich Deinen Blogpost in Auszügen gelesen habe 8an anderer Stelle und natürlich nicht komplett korrekt wiedergegeben), hab ich mich gefragt, was er denn nun wieder hat, der Thomas. Aber: Dein Plädoyer pro Verweildauer kann ich nur voll unterschreiben (habe ich selbst auch schon mal im Zuge der Neuausrichtung der IVW-Grundlagen vehement eingefordert, siehe: http://merky.de/792809). Die Abkehr von den PIs als Bemessungsgrundlage begrüße ich zwar, die offenbar demnächst erfolgende Hinwendung zu den Visits ist aber keinen Schritt besser. Bei redaktionellen Angeboten wie auch Werbung muss es vor allem um Involvement und nicht um flüchtige Aufmerksamkeit gehen.
Zudem bin ich zwar – im Gegensatz zu Dir – kein Gegner von Paid-Content Modellen, zumal nicht wenn die Qualität auch wirklich stimmt. Nur: In der bestehenden Form, also mehr oder weniger nur online und beschränkt auf ein oder evtl. eine Auswahl an redaktionellen Angeboten eines Verlagshauses, finde ich das ebenfalls inakzeptabel. Anders formuliert: Das ist proprietär und alles andere als individuell. Verleger müssen lernen Schranken einzureissen und über den tellerrand zu denken, auch was den Verkauf ihrer Verlagsprodukte angeht. Kopplungsmodelle mit anderen Verlagen, crossmediale Verfügbarkeit von Content und das alles zu transparenten Preismodellen. Das ist sicher einer langer und anstrengender, aus meiner Sicht aber der einzige Weg, der den Verlagen weiterhelfen kann.
Klaus Wolfrum 30. Juli 2009 um 15:07
Mit Verlaub: Es ist Unsinn zu behaupten, im Internet gäbe es keine Gratiskultur. Eine Gratiskultur hat das Internet von Beginn an entscheidend mit gestaltet und auch heute zu der Popularität geführt.
Der Leser soll also mit seiner Zeit bezahlen? Für ein Refinanzierungsmodell, welches er oftmals postum mit Werbeblockern o.ä. wieder abfiltert? Dazu noch die erschwerende Situation der inflationär gewachsenen Werbeflächen mit den auch dadurch rapide gefallenen Preisen?
Mit Kompensationsmodellen kommt man nun offensichtlich nicht mehr weiter. Es ist längst eine Gratismentalität entstanden, die ich weitaus prekärer sehe.
Es gilt oftmals „wenn es etwas kostet, nutzen wir es nicht“. Es wird komplett sinnfrei nicht der Nutzen oder der Wert für die Leistung oder digitale Ware hinterfragt. Einzig die Tatsache eines kostenpflichtigen Angebotes führt zur rigiden Ablehnung. Und dies ist leider unbestrittener Fakt.
Und darum tut man sich heute mit dem Thema Paid Content schwerer, als man es eigentlich müsste. Primär mit Zeit und Aufmerksamkeit zu bezahlen schafft man meines Erachtens keine Nachhaltigkeit. Es wird sich nicht rechnen. Und das ist das Entscheidende: Es muss sich rechnen und diese wichtige Nachhaltigkeit in den Netzmedien entstehen.
Offensichtlich tut es dies jedoch nicht.
Besser als je zuvor hätten Medien durch die digitale Infrastruktur heute die besten Optionen, ihr Wissens- und Informations-Gut mit minimalen Transaktionskosten digital wesentlich günstiger zu verkaufen. (Ok, wenn sie den Online-Abopreis nicht weiter künstlich hochhalten). Unabhängigkeit. Kleinere Medien (einzelne Journalisten, Fachblogger) könnten sich (theoretisch!) direkt und selbst hervorragend vermarkten. Das alles muss nicht straight closed barrier, sondern kann in weiteren Varianten (Frei/Premium/Kunden-Service) realisiert werden. Die Infratruktur des Netzes mit seiner Technik bietet auch weitere hervorragende Möglichkeiten für neue Monetarisierungsideen.
Aber, ach hoppla: Es gibt ja noch das trendige „Unser aller“ und „Kostenlos-Teilen“, indem Urheber- und Nutzungsrechte gänzlich ignoriert werden.
Die Gratiskultur mit seiner Gratismentalität besteht mehr denn je sehr dominierend im Netz. Und diese Überdominanz wird uns zwangsläufig ins digitale Mittelalter führen. In den Bereichen, wo wir nicht bereits schon sind.
Kurz davor/danach kommt jedoch immer die bekannte Dotcom-Blase.
Klaus Wolfrum 30. Juli 2009 um 15:23
btw: Die Möglichkeit für Kommentarlinks wäre nützlich. #Verbesserungsvorschlag
Kata 31. Juli 2009 um 13:17
Hierzu ein Satz aus einem Artikel in der aktuellen Computer Zeitung: \“Andererseits haben sich die Journalisten darauf verlassen, dass ihr Monopol auf die Bereitstellung von Information unantastbar ist\“
Die mangelnde Qualität der Online-Angebote 9. Juli 2010 um 16:06
[…] verdienen viele Verlage weniger Geld als in Print. Daran ist weniger das Internet Schuld oder eine herbei halluzinierte Gratiskultur – sondern zu einem gewichtigen Part die gelieferte […]
Der Mythos von der Gratiskultur (II): Wir zahlen sogar für Träume 18. September 2012 um 15:42
[…] drei Jahren habe ich dies schon mal für Nachrichteninhalte aufgeschrieben. Inzwischen sind wir ein paar Schritte weiter – und die Menschen zahlen im Netz für noch […]
ADHS und Paid Content bei der 4. Juni 2013 um 10:48
[…] auch Unfug, ständig von einer Gratiskultur zu schreiben. Es gibt keine Gratiskultur im Internet (die lange Erklärung dazu in einem Blogpost aus dem Jahr 2009). Vielleicht ist es auch ADHS, wenn so viele Medienentscheider vergessen, wieviel Geld für Inhalte […]