Skip to main content

Seit gestern Abend grübele ich, ob das das folgende bloggen soll. Denn ich beziehe zwar gern Position, wenn ich eine Meinung habe. Doch für jemand derart Partei zu ergreifen, dass ich beispielsweise um Spenden bitte – das widerstrebt mir. Eigentlich.

Doch im Fall von Jens Weinreich, dem aus meiner Sicht investigativsten deutschen Sportjournalisten, scheint es mir nötig zu sein.

Weinreich steht unter juristischem Beschuss des DFB. Oder sollte ich sagen „jouristisch“? Schließlich wurden schon per Pressemitteilung Unwahrheiten über ihn verbreitet. Hintergrund: Weinreich hat DFB-Präsident Theo Zwanziger als „Demagogen“ bezeichnet. Ich hätte das Wort nicht gewählt, weil ich es ein wenig unelegant finde. Aber: Ich meine, dass im Sinne einer freien Presse erlaubt sein muss, jemand Demagogen zu nennen.

Der DFB läuft nun seit geraumer Zeit Sturm. Zwanziger hatte zwischendurch gedroht, zurückzutreten, wenn ihn die Gerichte nicht bestätigen würden. Davon ist er inzwischen abgerückt, man könnte das auch feige nennen. Oder amtsversessen. Oli Kahn hätte wohl „Eier“ gefordert.

Der DFB versucht nun, Weinreich mit Prozessen abzuschießen. Denn die kosten Geld und das ist eine endliche Ressource für einen Journalisten. Weshalb Weinreich nun um Spenden bittet. Weshalb ich Sie, liebe Leser, bitte, sich ein Viertelstündchen mit dem Thema auseinanderzusetzen, in Weinreichs Blog gibt es noch einmal eine Zusammenfassung.

Und dann fragen Sie sich bitte, ob es nicht Auseinandersetzungen gibt, die ausgefochten gehören zum Wohle eines höheren Ganzen. Und ob es nicht wert ist diesen Kampf zu unterstützen mit einer Spende. Ich für mich bin zu der Überzeugung gekommen, dass dem so ist.


Kommentare


Matthias Sch. 25. Februar 2009 um 20:16

Ich hatte heute genau die gleichen Überlegungen – hab\’s allerdings weniger schön formuliert wie du und deshalb die Detail-Gedanken weggelassen, außer der zentralen Essenz, nämlich der Frage der Meinungsfreiheit:

http://www.gsc-research.de/blog/post/2009/02/25/aufruf-zur-solidaritaet-zwanziger-gegen-zwanziger/

freut mich, dass du zum selben Ergebnis gekommen bist….

Antworten

Gerhard A. Pfeffer 27. Februar 2009 um 13:40

Lieber Herr Knuewer, ausnahmsweise ohne Genehmigung habe ich Ihre sehr gute Bewertung ins \“PR-Journal\“ übernommmen, gespendet und zu weiteren Spenden aufgerufen.
Gleichzeitig konnte ich aber noch eine aktuelle Information aus den Deutschen PR-Rat anfügen, der sich weiter mit der Sache befasst. Warten wir\’s ab.
http://www.pr-journal.de/redaktion/internes—aus-der-redaktion/eine-sache-die-geklart-werden-muss-zwanziger-vs.-weinreich-20090227-7069.html

Antworten

Iris 27. Februar 2009 um 18:37

\“Ich hätte das Wort nicht gewählt, weil ich es ein wenig unelegant finde.\“

Zwar musste ich kurz schmunzeln, als ich diesen Satz ausgerechnet in ihrem Blog las ;o), aber insgesamt stimme ich diesem Beitrag von Ihnen hier voll zu – ganz besonders dem letzten Absatz. Es gibt Fälle, da müssen Publizisten schon aus reinem Eigeninteresse zusammenhalten. Und dieses ist m.E. so einer.

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*