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Grafiken sind für die meisten Medien ein Geschenk des Satan. Leser und Zuschauer lieben sie – doch ihre Erstellung kostet Zeit, Ressourcen und Nerven.

Doch auch das Grafik-Geschäft wird durch das Web völlig verändert. Heute morgen, zum Beispiel, ist eine Maschine der Turkish Airlines in Amsterdam abgestürzt. Zwei Stunden später schon hat ein holländischer Web-Unternehmer mit Google Maps eine Karte erstellt:

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Grotere kaart weergeven

(Gefunden im Twitterfeed von Heiko Hebig)

Muss man noch erwähnen, dass ein Twitter-Nutzer als erster von der Absturzstelle berichtete?


Kommentare


ray 25. Februar 2009 um 14:34

Wow, ein blaues Ikon und eine Linie auf einem Satelitenfoto, welch Schöpfungshöhe…

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Kinch 25. Februar 2009 um 14:39

Der Unterschied zwischen Kunst und Informationsvermittlung ist dir aber schon geläufig, ray?

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ray 25. Februar 2009 um 14:45

Ja, und genau das geht mir bei dem ganzen Webgehype in letzter Zeit immer mehr auf die Nerven, das in den Himmel loben von trivialsten Newsbrocken als elementarer Vorteil des Internets. Wen zur Hölle interessierts ob das Flugzeug genau da abgestürzt ist, oder vielleicht 5 Kilometer weiter?

Genauso der verlinkte Twitternutzer. Wenn ich mir die Tweets in dem Fazartikel durchlese frage ich mich echt wo da der Mehrwert sein soll…

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Paul 25. Februar 2009 um 14:47

„It looks like the plane is shredded“
Toll, da müssen Nachrichtenagenturen ja kreuzlahm dagegen aussehen. Und so ne Googlekarte mach ich jedesmal, wenn ich im Wald nen Pilz gefunden hab. Kostet mich nicht viel Zeit, Ressourcen und Nerven.

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wayne_interessierts 25. Februar 2009 um 14:50

sehe ich auch so wie ray, ist einfach nur wayne, 0 mehrwert und absolut überflüssig.
da ist mir das genitiv s persönlich viel wichtiger
\“Die Geschwindigkeit des InternetS\“ aber bis das jeder rafft bin ich wahrscheinlich schon tot

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Ingix 25. Februar 2009 um 16:19

Aus dem FAZ.Net Artikel:

\“Die bloße Nachricht konnten Twitterer etwas früher lesen als Nutzer von Nachrichtenportalen.\“

Als Nutzer von Nachrichtenportalen weiss ich, wie ich dort zu Informationen komme. Was mich als Nicht-Twitterer interessiert: Was hätte ich als potentieller Twitter-User tun müssen, um diese Nachricht über Twitter zu erhalten?

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Patrick 25. Februar 2009 um 17:09

\“Eine Karte erstellt\“?
\“Twitter-Nutzer als erster\“?

Entschuldigung Herr Knüwer. Selbstverständlich sind Augenzeugen mit Zugang zu einem publizistischen Kanal schneller als journalistische Berichterstattung. Das ist Mund-zu-Mund-Weitergabe immer.
Aber wenn das für Sie die \“Key-Assets\“ des Internets sind, dann weiß ich nicht, warum ich ein Blog lesen soll, das sich angeblich kritisch mit dem Journalistenalltag auseinandersetzen will…

Dass dies oder jenes erst bei Twitter, in einem Forum oder sonst wo erwähnt ist ein wenig trivial.

Vielmehr fände ich ich eine differenzierte Auseinandersetzung interessant.
Wie profitiert die Öffentlichkeit von Web-2.0-Augenzeugen? Wo sind die Schwächen? Wo wird Internetjournalismus zum reinen \“möglichst schnell melden\“, wie schaffe ich Mehrwert?

IMHO braucht Journalismus im Web eher ein wenig downshifting, Zeit für Recherchen und Geschichten statt der Frage \“stand’s schon bei Twitter, während die DPA noch telefoniert hat?\“

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ich 25. Februar 2009 um 17:16

Das ist echt so lächerlich. Diese Grafik kann doch jeder Dreijährige basteln. Und das irgendein Twitterer als erster schreit: Gaffer herkommen, hier ist ein flugzeug gecrasht – oder so ähnlich, ist doch nun wirklich keine Konkurrenz für Medien, sondern nur was für Sensationsgeier. Also, das Internet ist ja schön und gut, aber hier sollten wir doch ein wenig auf dem Teppich bleiben, Herr Knüwer

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Paul 25. Februar 2009 um 17:22

@Ingix
Du hättest einfach Heiko Hebig oder andere 2.0-Größen followen müssen. Dann hättest du – wenn du immer schön aufmerksam geblieben wärst und keinen Moment geschwächelt hättest – aus ihrem pausenlosen Gezwitscher genau diese Nachricht 10 Min. vor dpa rausfiltern können. Und wärst jetzt darob sicher tief befriedigt.

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Julia Reinhardt 25. Februar 2009 um 17:40

Also ich nutze Twitter auch nicht. Finde die Kommentare hier aber merkwürdig. Das klingt irgendwie fürchterlich neidisch. Ich finde es faszinierend, dass normale Leute heute an die Welt senden können und so eine Karte machen. Wie sieht das denn in zehn Jahren aus?

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Rainersacht 25. Februar 2009 um 17:50

Wenn jeder Sack Reis, der umfällt, getwittert wird, dann wird man irgendwann vor lauter Gezwitscher die wirklich wichtigen Informationen nicht mehr finden. Okay, ein abgestürztes Flugzeug ist kein Sack Reis, was aber bringt es, wenn der erste Twitterer, der\’s gesehen hat, das in den Infokosmos zwitschert?

Twitter ist auch bloß so ein Hype, an dem ein paar Web-2.0-Vögel nen schnellen Beratungs-Euro machen wollen (–> siehe auch: Second Life et. al.)

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Arnulf 25. Februar 2009 um 18:02

Okay, da hat jemand auf Basis der Fotos von Nachrichtenagenturen die mögliche Absturzstelle interpoliert und eine Google Map daraus gemacht.

Und? Was aus journalistischer Sicht viel interessanter ist:
– Wer sagt, dass die Angaben stimmen?
– Ist der Kartenmacher eine zuverlässige Quelle oder will er einem nur einen Wilhelm aufbinden?
– Und vor allem, was haben die Leser davon? Dem durchschnittlichen Leser reicht es zu wissen, dass beim Landeanflug auf Schiphol eine Maschine abgestürzt ist. Und der luftfahrttechnische Leser weiß längst, dass das während des Short Finals auf Runway 18R passiert ist, und er hat selbst bei Google Maps nachgesehen oder sich die Aviation Charts vom Flughafen geholt.

Und solche Tweets wie \“The plane probably crashed immediately after take off\“ zeigen für mich nur, wie unzuverlässig Augenzeugen sind (und immer schon waren) und wie sehr ihre Angaben zu hinterfragen sind.

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oko 25. Februar 2009 um 20:21

OK, lieber Twitter-Kritiker: Einzelne Augenzeugen sind vielleicht unglaubwürdig. Aber das gilt auch für Medien. CNN berichtete etwa, ein A380 sei abgestürzt. Mit 135 Leuten an Bord…so,so.

Was Twitter (und insbesondere ein Dienst namens Twitterfall oder so ähnlich) heute Mittag brachte war ein Strom von Nachrichten. Bestehend aus wenigen Augenzeugenberichten, vielen Berichten niederländischer Medienkonsumenten (die waren halt näher dran) und einigen nützlichen Links (etwa zur Passagierliste, Flughafenfunk etc.)

Mit der Passagierliste habe ich als Lokaljournalist gecheckt, ob jemand aus Münster an Bord war. Ein Passagier hieß so wie ein Prof an der Uni, es war aber ein Namensvetter. Twitter hat also bei der Recherche geholfen (ja, ich weiß, sowas klingt schwer nach Boulevard…)

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spätburgunder 26. Februar 2009 um 10:14

Es ist doch so: Es wollen immer noch einige Leute nicht wahrhaben, dass das Informationsvermittlungsmonopol von Fernsehen, Zeitungen und auch Online-Newsportalen schon nicht mehr existiert. Jeder kann \“broadcasting\“ betreiben, auf der \“Schöpfungshöhe\“ von Boulevardmedien oder in Qualität einer anspruchsvollen Wochenzeitung.

Thomas versucht – so verstehe ich seine wiederholten Hinweise \“Twitter first\“ oder hier \“googlemaps first\“ – es in die Köpfe reinzukriegen. Dass das erst einmal noch nichts über die Qualität oder darüber aussagt, ob es wünschenswert ist, ist dahingestellt. Das Monopol ist geschleift, punkt. Das kann man nicht oft genug sagen – zu viele haben den Schuss noch nicht gehört.

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Patrick 26. Februar 2009 um 10:36

\“Thomas versucht – so verstehe ich seine wiederholten Hinweise \“Twitter first\“ oder hier \“googlemaps first\“ – es in die Köpfe reinzukriegen. Dass das erst einmal noch nichts über die Qualität oder darüber aussagt, ob es wünschenswert ist, ist dahingestellt.\“

Das ist für sich genommen so dermaßen erkenntnisfrei, dass man dafür kein Medienblog lesen muss. Wo ist die Transferleistung? Wie nutzt man diese neuen Kanäle? Alleine die Beobachtung, dass etwas hier oder dort sehr schnell erwähnt wurde, nützt dem Nutzer nichts. Wie bringen sie dem User einen Mehrwert und nicht nur dem Onlinejournalisten ein Smalltalk-Thema beim Journalistenstamtisch?

Wenn man das Ganze dann auch noch dogmatisch betrachtet (freie Publikationskanäle gab es immer, es gibt zudem keine Konkurrenz zwischen \“Medien\“ und Web 2.0), dann ist IMHO jede konstruktive Herangehensweise verloren.

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oldman 26. Februar 2009 um 12:06

Kurz nach der gestrigen Berichterstattung hatte ich allerdings den
Ort der Notlandung / fehlgeschlagenen Landung präziser lokalisiert.

http://www.oldblog.de/flash/Crash.kmz

Nicht Webunternehmer bin ich, sondern ein alter Mann der auch aus
Fernsehbildern 1 und 1 zusammenzusetzen weiß,

Was sich im Nachhinein deckt, mit den Schilderungen Überlebender
und dem Verdacht, ein Flugschüler habe die Landung versaubeutelt.
>>> Landebahn in Sicht, Nase leicht hoch, leicht Schub geben,
Flugschüler sieht Aufsetzpunkt nicht mehr, drückt Nase runter,
Kapitän greift schreiend ein, zieht Nase hoch —– Crash —
800 Meter links angekommen.

Und was die Twitterei in diesem Falle angeht: bringt nichts ausser
Aufgeregtheiten bei zufälligen Followers.
Viel schneller war die Telefon-Standleitung des Tower zu den
Rettungskräften. Und wichtiger.
Hat der Twitterkönig übrigens auch darüber berichtet, wie er zur
Maschine lief um Erste Hilfe zuleisten?

Sehen Sie?

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Sack Reis 26. Februar 2009 um 17:50

Julia Reinhardt kommentiert:
\“Das klingt irgendwie fürchterlich neidisch.\“

Ohja, wir sind alle fürchterlich neidisch auf eine sinnlose Twitter-Meldung. Mit Verlaub: Was für ein selten dämlicher Stuss! Es gibt noch Menschen, die Wichtigeres zu tun haben, als Absturzstellen zu lokalisieren. Das ist alles. Sack Reis trifft es deutlich.

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Max Mustermann 2. März 2009 um 9:30

Viel interessanter ist doch, wie inkompetent Medien generell auf Flugzeugabstürze reagieren. Jeder, der sich mehr oder weniger mit der Luftfahrt auskennt, kann sich nur wundern. \“Triebwerksausfall wahrscheinlich\“ schreibt die FAZ. Da bin ich aber mal sehr sehr gespannt….

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