Früher sahen sich Politiker als Führungspersönlichkeiten. Heute hat sich das geändert. Beispiel: die SPD. „Und ich rufe Ihnen zu…“ Das ist so eine beliebte Bundestagsfloskel. So wie „Ich möchte betonen…“ oder „Dieses hohe Haus…“
Deshalb passt es auch so schön und ich rufe den folgenden Mitgliedern des hohen Hauses:
Christoph Strässer, Niels Annen, Dr. Axel Berg, Lothar Binding (Heidelberg), Marco Bülow, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Martin Gerster, Renate Gradistanac, Angelika Graf (Rosenheim), Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Christel Humme, Josip Juratovic, Anette ramme, Ernst Kranz, Jürgen Kucharczyk, Katja Mast, Dr. Matthias Miersch, Dr. Rolf Mützenich, Andrea Nahles, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Bernd Scheelen, Ewald Schurer, Wolfgang Spanier und Dr. Ditmar Staffelt
voller Verachtung zu:
SIE HABEN KEINE EIER, UM DAS DEUTSCHE VOLK ZU REPRÄSENTIEREN!
Man erklärt einfach mal, dass die Verfassungswidrigkeit schon geklärt werde, offensichtlich sei sie ja nicht, und ohnehin sei ja viel erreicht und das alles „weniger unerträglich“ geworden. Ich darf mal kurz übersetzen: Wir wollen nicht drüber nachdenken, das überlassen wir anderen.
Für mich sind solche öffentlich vorgetragenen Pseudo-Reinwaschungen dagegen von erhöhter Unerträglichkeit und die Damen und Herren
Christoph Strässer, Niels Annen, Dr. Axel Berg, Lothar Binding (Heidelberg), Marco Bülow, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Martin Gerster, Renate Gradistanac, Angelika Graf (Rosenheim), Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Christel Humme, Josip Juratovic, Anette ramme, Ernst Kranz, Jürgen Kucharczyk, Katja Mast, Dr. Matthias Miersch, Dr. Rolf Mützenich, Andrea Nahles, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Bernd Scheelen, Ewald Schurer, Wolfgang Spanier und Dr. Ditmar Staffelt
haben von mir keinerlei Respekt mehr zu erwarten. Sie hätten sich wenigstens eine bessere Erklärung einfallen lassen können für den Fraktionszwang. oder sie hätten die Klappe halten können.
Kommentare
dogfood 13. November 2007 um 18:55
Die eine Sache sind die mangelnden Eier (oder Eierstöcke, whatever).
Auf der anderen Seite wird jetzt dem scheidenden \“Parteisoldat\“ Müntefering allenthalben Tribut gezollt, der neben Peter Struck derjenige in den letzten Jahren war, der am massivsten die \“Fraktionsdisziplin\“ durchgedrückt hat.
Annen, Nahles & Co. sind nur eine Facette des Problems. Die anderen sind die Strucks und Münteferings, die abweichendes Stimmverhalten selbst in essentiellen Dingen wie z.B. der Mazedonienfrage 2004 mit schlechten Listenplätzen bei der nächsten Wahl abstrafen.
Robert 13. November 2007 um 19:18
tja, mich wundert langsam nix mehr… die exekutive hat den pfad der tugend ja mittlerweile auch verlassen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26604/1.html
ich krieg langsam echt angst….
Peter Schaefer 13. November 2007 um 19:29
Wie bitte sollen denn auch Gabriele, Renate und Angelika Eier haben?
Vor allem, so große, daß sie aus ihnen das nötige Selbstbewußtsein ziehen könnten, um sich wild schreiend auf die Hottentotten zu stürzen, die das Dorf verwüsten wollen …
Ich weiß nicht, ob man das statt mit Eiern auch mit Möpsen machen kann – da fehlt mir eindeutig die persönliche Perpektive. =O)
Wobei ich allerdings genügend kenne, die auch alleine und ohne Eier die Hottentotenhorde problemlos in die Flucht schlagen würden.
Liegt vielleicht doch alles mehr am Hirn und weniger an anderen Dingern mit denen Menschen zuweilen so zu denken pflegen. 😉
Jörg Friedrich 13. November 2007 um 19:40
@dogfood: Ich glaub manchmal, die Geschichte mit den bösen strafenden Fraktionschefs ist auch nur eine Ausrede von Duckmäusern und Angsthasen. Die Listenplätze werden bei Wahlen auf Parteitagen vergeben, und da könnte ein wenig Selbstbewusstsein vielleicht sogar zusätzliche Stimmen bringen – vorausgesetzt, die SPD ist keine reine Kaderpartei, wie es die SED war.
schaefchen 13. November 2007 um 19:45
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten.
Fischer 14. November 2007 um 1:07
Naja, man kriegt schon leicht mal auf die Fresse, wenn man nicht mitzieht. Aber Feigheit bleibt Feigheit.
P-O. Kremer 14. November 2007 um 11:05
Keiner der Genannten und auch kein anderer Politiker traut sich doch nach seiner Überzeugung abzustimmen, wenn es nicht der Parteilinie entspricht!
Wählbar sind die Parteien / Politiker doch nur noch vom Wahlvieh.
Selbiges will ja auch nicht von der Weide auf der es gefüttert und unterhalten wird.
Susanne 14. November 2007 um 13:05
um das mal zu Klären. Die Eier haben wir Frauen..ihr Kerle nur Hoden!
derherold 14. November 2007 um 13:40
Ich bin ja so´was von erschüttert. Es gibt FraktionsZWANG – wer hätte das gedacht.
Ich wüßte nicht, daß die Geschichte des dt. (Nachkriegs-)Parlamentarismus die des \“unabhängigen Abgeordneten\“ gewesen wäre – als Münte in der Öffentlichkeit die \“Abstrafung\“ via (demnächst nicht mehr vorhandenem) Listenplatz gegenüber \“Abtrünnigen\“ verkündete, waren die Medien mit dem Vorwurf des Verf.bruchs recht zurückhaltend.
Im übrigen brauche ich keinen \“Franktionszwang\“, wenn Parteien/Politiker in der Regierungsverantwortung glatt das Gegenteil von dem tun, was sie als Oppostion lauthals gefordert. 😉
P.S. Angesichts der drohenden Kontrollen nimmt sich rückwirkend der \“Widerstand\“ gg. die Volkszählung als reine Posse, ja als inszenierte Pseudo-Moral aus. 🙂
martin 14. November 2007 um 17:53
@ susanne:
\“Susanne kommentiert:
um das mal zu Klären. Die Eier haben wir Frauen..ihr Kerle nur Hoden!\“
sie meinen das lustig, oder?
oder?
jetzt aber schnell zurück in den frauenbuchladen!
Jens 14. November 2007 um 18:12
Nun ja, ein Fraktionsvorsitzender kann natürlich gut und gerne mit Strafaktionen bei der nächsten Wahl drohen – das müssen die Mitglieder vor Ort(!) aber erstmal unterstützen. Halte ich für eher unwahrscheinlich.
Und wenn dann noch eine dieser Personen sich vor kurzem vehement gegen Fraktionszwang und Angepasstheit ausgesprochen hat – dann wird\’s besonders merkwürdig. 🙁
lupe 14. November 2007 um 19:05
Ich hatte es erst kürzlich in dieses Blog geschrieben:
Bundestagsabgeordnete = Stimmvieh.
yvonne 14. November 2007 um 21:38
besser weich-eier als zu dicke eier. dann platz nämlich die hose. wird ebenso dicke hose genannt!
Susanne 15. November 2007 um 9:11
@martin natürlich! mensch..lach
Peter Schaefer 15. November 2007 um 10:51
@yvonne
\“besser weich-eier als zu dicke eier.\“
Das würde ich so nicht verallgemeinern wollen.
Beides dürften im Verhalten von grenzdebilen Idioten kaum zu unterscheiden sein.
Erdge Schoss 15. November 2007 um 11:58
Was, werte Herrschaften, frage ich Sie, sollen denn die nun so grausam Abgedeckelten dafür können? Und wie hätten Sie es anders machen sollen, wo doch jeder weiß, dass Extremhochbegabte immer wieder enorme Konzentrationsschwierigkeiten haben, was das Verstehen von Themen nicht gerade vereinfacht. Vom Zuhören ganz zu schweigen.
Vergessen Sie bitte auch nicht, dass selbst Fraktionsmitgliedern die Jacke näher ist als die Hose, was gerade angesichts fallender Temperaturen zusehends bedeutender wird.
Außerdem waren Sie es doch, die diese Herrschaften gewählt haben. Und jetzt reden Sie sich nicht damit heraus, das sei nur die Wahl zwischen Gottserbärmlich und noch schöner gewesen.
Jetzt haben Sie den Salat, ich übrigens auch.
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
Jörg Friedrich 15. November 2007 um 12:05
Das bringt mich auf die Idee, nach der nächsten Wahl eine \“Persönliche Erklärung\“ zu veröffentlichen, den Wortlaut könnte man weitgehend übernehmen…
lupe 15. November 2007 um 13:46
Ich bin Nichtwähler.
Jörg Friedrich 15. November 2007 um 14:14
Manueller Trackback:
http://www.xn--jrg-friedrich-imb.de/2007/11/15/personliche-erklarung-frei-nach-christoph-strasser-spd/
derherold 15. November 2007 um 14:14
Soweit ich weiß, gibt es ja auch eine *Landesliste*, sodaß die \“Genossen vor Ort\“ nicht immer das Zünglein an der Waage sind.
In der Tat gibt es bei der Nominierung von Kandidaten zuweilen Entscheidungen GEGEN den Parteiwillen – das ist aber in \“Kaderparteien\“ eher selten. 😉
Moet 16. November 2007 um 16:54
Aber sonst begegnest du Politikern noch mit Respekt? Interesant … Möge man ihnen das geben, was sie seit Jahren schon verdient haben: Nichtbeachtung.
Thomas Fuegner 16. November 2007 um 18:48
Mann, Leute, da habt ihr Euch die Finger verbrannt: Schäuble brütet dass Ei aus Euch legt er es ins Nest – und Ihr bekommt die Quittung. Geschickt eingefädelt!
Und gleitet von Ferne in der Nähe, bizarre,
gefräßige Architektur 20%-Marke … aus Stachel
und Zange, Schere und Lärm und stielt
die Schatten Hoffnung aus den Zweigen und dringt
in den Traum des ParteiSoldaten. Und die kleinen
Gebärden der Hasardeure werden wie Segel eingeholt.\“ (Frei nach: \“Die wahren Abenteuer ind im Kopf!\“
\“Abendland, Abendland, wie sind aus Dir geboren. Wir fahrn auf Deinem Narrenschiff .. dem Abgrund .. entgegen. (Andre Heller)
ZEIT-er 18. November 2007 um 3:27
Wieder mal: TOLL, Knüwer!
Natürlich ist es angesagt, diesen Genossen die Ohren zu waschen. O.k.
,,Voller Verachtung,, und ,,erhöhter Unerträglichkeit,, teilst Du diesem ,,SPD-Grüppchen,, mit, dass es ,,keinerlei Respekt mehr,, von Dir zu erwarten hat. Basta!!
Eine solche Wortwahl erwarte ich eher aus dem Propagandaministerium einer Bananenrepublik als aus der Feder eines aufstrebenden Jungjournalisten dieses ,,seriösen,, Hauses!
Mir geht es mittlerweile mit Dir ebenso wie mit dem naiven ,,SPD-Grüppchen,,: Wer ständig in Deiner typischen Art billig polemisiert und polarisiert, vor dem ist selbst mir der Respekt verloren gegangen.
Nur hoffe ich dagegen für Dich, dass dies nicht von Dauer sein muss, sondern dass auch Dich vielleicht noch etwas mehr Weisheit streifen möge!(Oder die Klatsche vom Chef)
Thomas Knüwer 18. November 2007 um 13:41
Erstmal herzlichen Dank. Für das \“jung\“. Ich habe gleich mal heute morgen auf die Faltencreme verzichtet.
Ansonsten: Wenn Sie keine Lust mehr haben hier mitzulesen, werfen Sie einen Blick auf die rechte Seite dieses Blogs. Unter Schreib-Tische finden Sie eine Liste von Autoren, die ohnehin besser sind als ich.