Die Journalistengewerkschaft DJV wirkt nach ihrer jüngsten Ankündigung wie ein Blinder, der vom Malen redet. Im fünften (oder sechsten – je nach Rechenweise) Jahr des 21. Jahrhunderts merkt auch der Deutsche Journalisten-Verband DJV, das jene Kalender-Ära angebrochen ist. „Mensch“, denken sich die Gewerkschaftsfunktionäre, „müssen wir was machen“. Immerhin sind ja auch noch 94 oder 95 Jahre Zeit.
Mitmachen darf, ist ja klar, jeder:
„Post vom DJV in Sachen Journalisten 21 erhalten in diesen Tagen die großen Medienunternehmen Deutschlands. Neben der Vorstellung der Kampagne enthalten die Briefe die Aufforderung an die Unternehmer, sich mit eigenen Vorschlägen, Diskussionsbeiträgen sowie der Umsetzung von modernen Ausbildungsstandards an Journalisten 21 zu beteiligen. Konken: ?Die Medienarbeitgeber müssen sich stärker als bisher ihrer Verantwortung für eine qualitativ hochwertige journalistische Ausbildung stellen.““
Unternehmer bin ich zwar nicht, und wohl auch die wenigsten Medienmanager, aber hier schon mal was für den Anfang:
– 21.-Jahrhundert-Kampagnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts beginne
– Ein Verbandsblatt herausbringen, das ansatzweise dem Anspruch von Qualitätsjournalismus gerecht wird und den Leser nicht nach zwei Seiten in den Schlaf treibt.
– E-Mails nur einmal verschicken
Und vor allem: Die Angst vor den Medien des 21. Jahrhunderts ablegen – die sind gar nicht soooo schlimm…
Kommentare
klohwand 19. Januar 2006 um 18:29
vielleicht war das mit den klohwänden des internet von jvm doch nicht sooo falsch…wo man hinschaut wird in den unzulänglichkeiten anderer gewühlt
…irgendwie auch peinlich, dass sich ein handelsblatter an solchen kleinigleiten erbauen muss
tknuewer 20. Januar 2006 um 23:47
Kleinigkeiten? Die Grundhaltung der größten deutschen Journalistenvereinigung zu den Neuen Medien und ihre generelle Rückständigkeit ordne ich eher unter Großigkeit ein.