Es ist so schwer, gutes Personal zu bekommen. Auch auf große Namen sollte man nicht vertrauen, nicht mal, wenn sie Bestseller geschrieben haben. Freie Journalisten haben es meist ziemlich schwer. Der Großteil von ihnen verdient mittelmäßig bis dürftig, einige allerdings auch allerbestens. Benjamin von Stuckrad-Barre dürfte dazu gehören, auch wenn er mittlerweile wohl unter „Publizist“ geführt wurde (Was ungefähr bedeutet: Schreibt schon mal nen Buch).
Das Redaktionsblog des Medienmagazins „V.i.S.d.P.“ hat nun im Editorial des „Rolling Stone“ den Ärger des Chefredakteurs über Stuckrad-Barre entdeckt:
„Die ROLLING-STONE-Serie über eine neue Mädchenband entfällt nach nur einer Folge – laut Editorial ist der Autor, Benjamin von Stuckrad-Barre, zwar nach London geflogen (auf Verlagskosten, ist anzunehmen), hat aber keinen Bericht abgeliefert.“
Kommentare
tknuewer 10. Oktober 2005 um 13:08
Tja, was ist Stuckrad-Barre? Für mich immer noch irgendwo ein Journalist. Denn egal, ob man ihn menschlich mag, oder nicht: Er hat auch ein paar richtig schöne Geschichten geschrieben.
Eine generelle Warnung vor Bestsellern finde ich allerdings erschreckend kultursnobistisch. Nehmen wir als Definitionsgrundlage für den Begriff „Bestseller“ die Verkaufszahlen, so finden sich doch viele sehr, sehr gute Bücher in dieser Kategorie.
problematik.net 10. Oktober 2005 um 21:26
letztens noch im adlon gesessen und übers koksen und brioni philosophiert. doch irgendwo muss nachschub herkommen für die vizirkugel-füllung. schenkt einem ja keiner was. die anderen, die mit der dicken hose, leben auf grossem fusse. da…
tknuewer 14. Oktober 2005 um 10:19
Das ist ein Missverständnis: Die Reise sollte er nicht für „V.i.S.d.P.“ antreten sondern für den „Rolling Stone“.
lord darlington 31. Oktober 2005 um 19:30
da ich dem beklagten noch ein flasche champagner schulde, will ich mich über ihn nicht äußern – allein, dass er kein schriftsteller ist und nie einer sein wird, schrieb ich im stern anläßlich der buchmess 1998 – was die idiotischen chefs vom stern nicht hinderte, ihm wenig später pro heft eine seite zu spendieren. tant pis, als eine meiner praktikantinnen mich um eines seiner rezensionsexemplare bat, nahm ich es, zerriss es und war es aus dem fenster.
lord darlington 31. Oktober 2005 um 19:36
sorry, zu schnell gehackt. buchmesse, natürlich und, ich warf es aus dem fenster. bin immer noch stolz drauf.