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Erinnern sie sich noch an QR-Codes?

Genau, dieses schwarz-weiße Gegrissel, das beim Einscannen eine Webseite öffnet, faktisch aber nur genutzt wurde, wenn Sex im Spiel war.

Eine Zeit lang waren QR-Codes sehr en vogue, weil sie eine ganz einfach Customer Journey versprachen. Oder auf deutsch: Verbraucher sollten das Gegrissel sehen, ihr Handy zücken und so auf Präsenzen der Marke landen. Dass dem nicht so war, lag maßgeblich an zwei Punkten: Zum einen entpuppten sich die nach dem Scannen aufgerufenen Seiten oft als simple Homepages, oft genug waren diese nicht mal mobiloptimiert. Und irgendwann merkt das halt der dümmste Mensch, dass sich das Einscannen von QR-Codes nicht lohnt.

Der zweite Grund war die Code-Anbringung an Orten, bei denen das Scannen zur Challenge wurde. Zum Beispiel in Airline-Magazinen. Oder aber in U-Bahnstationen auf der fahrgastentfernten Seite der Gleise. 

Inzwischen sind die Codes recht rar geworden. man könnte meinen, dies sei auf Lerneffekte bei Werbetreibenden und Agenturen zurückzuführen.

Also, man könnte das meinen. Dann begegnen einem Nestlé CiniMinis auf Snapchat.

Snapchat hat ja eine ähnliche Funktionalität wie QR-Codes. Diese Snap-Codes dienen vor allem dazu, andere Nutzer auf den eigenen Account aufmerksam zu machen. Rechts oben sehen sie zum Beispiel meinen Snap-Code.

Heute nun zeigte mir Snapchat eine Werbung für die Frühstücksflocken CiniMinis aus dem Hause Nestlé:

Hey, ein crazy Markenfilter! Kann man definitiv machen und so wollte ich ihn mal ausprobieren. Was aber erscheint, wenn ich dem „Mehr“-Pfeil folge und nach oben wische?

Die mobiloptimierte Homepage mit dem Code, den ich nun mit dem Handy einscannen soll. Also, einscannen mit dem Handy, auf dessen Display der Code erscheint.

Ich behaupte: Niemand von der ausführenden Agentur und niemand auf Kundenseite hat die Anzeige einfach mal getestet. Mutmaßlich weil niemand auf den beiden Seiten selbst auf Snapchat ist. Und derweil verbrennt die Marke munter ihr Geld mit Snapchat-Anzeigen.


Kommentare


Jochen aka Rauriser 6. Oktober 2017 um 11:51

Naja, ein bisschen liegt das am Prozedere bei Snapchat. Um diesen Filter freizuschalten, braucht es halt diesen Snapcode (wenn er nicht generell für alle freigeschaltet wird und damit noch mal um einige 100.000 Dollar teurer wird).

Und: Wenn man einen Screenshot macht, kann man den Code ja über die Camera Roll einscannen.

Ja, sind in meinen Augen auch ein paar Schritte zu viel und verursacht sicher eine hohe Absprungrate. Hätte man auf Kunden-/Agenturseite vielleicht überlegen sollen, ob man das dann auch wirklich noch auf Snapchat bewerben sollte – aber vielleicht gab’s ein paar Werbeeinblendungen ja auch gratis zur Sponsored Lens dazu? 😉

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Sascha 6. Oktober 2017 um 22:00

Oha. Das ist ja wieder sehr gelungen ‍♂️ Traurig, dass so etwas immer wieder passiert und nur Geld verbrennt…

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