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Heute Nacht gab es eine kleine Medienrevolution. Um die zu begreifen, schauen Sie bitte auf das folgende Foto…

Tolles Bild, oder?

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Es stammt aus der Datenbank von Getty Images, einem der besten, vielleicht dem besten Fotodienstleister der Welt. Laut The Verge ist es auf jeden Fall die größte derartige Datenbank. Und wer so tolle und aktuelle Bilder vermarktet, der darf dafür auch einen satten Preis aufrufen.

Somit ist Getty unerschwinglich für kleinere Seiten oder Blogs, die sich vielleicht gerade mal kleine Discount-Anbieter wie Shutterstock oder Istock leisten.

Bis jetzt: Denn nun hat sich Getty zu einem Zug entschlossen, der seine Bilder zu den beliebtesten bei kleinen Blogs machen könnte. 

Diese generelle Marktlage ist Getty offensichtlich klar. Blogger zahlen nicht Preise, die bis in den Bereich von mehreren hundert Euro gehen. Gleichzeitig dürfte auch Getty immer wieder auf raubkopierte Bilder gestoßen sein. Und häufig genug bekommen dann Blogger eine Abmahnung, die sich noch nie mit Bildrechten beschäftigt haben. Unwissenheit schützt zwar vor Strafe nicht, doch ist es eben eine Frage des Geschäftsgebarens, ob man diese Verstöße ahnden möchte oder nicht. Mal abgesehen davon, dass dies auch interne Ressourcen frisst.

Bei The Verge bin ich auf die Hammermeldung gestoßen, die manches im Blog-Bereich verändern könnte: Künftig kann ein großter Teil des Getty-Archivs in Web-Seiten eingebettet werden. Ähnlich wie Youtube Videos kann ein HTML-Code generiert werden, der das Foto sowie ein Wasserzeichen enthält. Dafür freigegebene Fotos enthalten im rechten unteren Eck auf Getty diese Icons:

gettyDiese Maßnahme zielt klar auf kleine Seiten. Spiegel Online und Co. werden keine Bilder mit Wasserzeichen einbinden, genauso wenig Firmen-Homepages. Gleichzeitig können sich die Kleinen eben keine Getty-Bilder leisten. So bucht der Bildervermarkter zunächst mal überall Eigenwerbung. Die Frage ist: Kommt da noch mehr? Vielleicht Werbeeinblendungen die, analog zu Youtube, nach wenigen Sekunden verschwinden? Damit hätten wahrscheinlich viele Blogs ebenfalls kein Problem.

Natürlich gibt es ein Risiko: Getty kann all das abstellen. Verfallen die Rechte an einem Foto, wird dieses einfach rausgenommen. Was dann aber über den Embedd-Code angezeigt wird, ist offen. Auch die Frage, welche Werbung, so dies kommen sollte, irgendwann angezeigt wird, weiß noch niemand.

Doch trotzdem: Daraus könnten auch Verlagskonzerne lernen. Warum nicht Textausschnitte genau so einbettbar machen? Oder noch viel interessanter: Warum nicht Infografiken? So würde die Marke weitergetragen, suchmaschinenoptimierende Links generiert, die Beziehungen zu Blogs gestärkt. Und die Option mit der Werbeeinblendung wäre ja auch noch da.

Ja, warum nicht?

Ach ja: das Leistungsschutzrecht. Damit blockieren die Verlage diese Möglichkeit und nehmen sich die Chance, zu agieren wie Getty.

Derweil ebnet Getty das Spielfeld im Nachrichtenbereich. Modeblogger, zum Beispiel, bekommen Zugriff auf aktuelle Trend- und Modeschau-Bilder:

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Wer ein wenig Yellow Press spielen möchte, kann Prominente wie Axel Springer-Chef Mathias Döpfner samt Frau im Schlabberlook zeigen:

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Und wenn die „Bunte“ bei der Teenager-Tochter eines Prominenten demnächst mal wieder fragt, ob sie ein paar Pfunde zu viel hat, könnte sich dieser Prominente revanchieren:

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Und deshalb ist die Entscheidung von Getty mehr als eine technische Änderung.

Zur Debatte über „kommerzielle Seiten“ danke für den Hinweis auf diesen Artikel an Thomas Wiegold, dessen Blog Augen Geradeaus damit auch mal wieder wärmstens empfohlen sei.


Kommentare


Maik 6. März 2014 um 8:38

Wow, das ist tatsächlich eine kleine Revolution. Nicht dumm gemacht, vor allem, weil es einfach und vom Aussehen her einheitlich vorgegeben ist. Bin gespannt, wie häufig man solche eingebetteten Bilder nun entdecken wird in der Blogosphäre…

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Michael 6. März 2014 um 8:47

Wie steht es um die Lizenzbedingungen? „Getty Images-Bilder können kostenlos und ohne Erwerb einer Lizenz in Websites, soziale Netzwerke oder Blogs eingebettet werden, sofern das Bild nicht für kommerzielle Zwecke (also in Werbekampagnen oder anderen Aktionen, die zum Verkauf eines Produkts, zum Sammeln von Geldmitteln, zu Werbezwecken oder für Empfehlungen eines Produkts oder einer Dienstleistung dienen) genutzt wird.“
Sind Blogs, die Werbung oder Affiliate-Links enthalten, damit raus. Und welche Blogs bleiben dann?

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Thomas Wiegold 6. März 2014 um 9:03

Das klingt erst mal verdammt gut. Entscheidend wird jetzt, welche Bilder tatsächlich dafür zur Verfügung stehen – und ob es eine Verfallszeit gibt. In der Vergangenheit gab es ein ähnliches Angebot für Reuters-Fotos, und diese Links sind inzwischen alle tot. Sieht ziemlich hässlich aus.

@Michael: Ich verstehe die Bedingungen so, dass eine redaktionelle Verwendung möglich ist, auch auf Webseiten, die Werbung enthalten. Die Bilder dürfen nur eben nicht zu Werbezwecken genutzt werden.

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Boris 6. März 2014 um 9:07

Na, jetzt werden doch bestimmt die Profi Fotografen auf die Barrikaden gehen, weil Getty ihnen das Geschäft kaputt macht. Immerhin hat Getty iStockphoto.com gekauft und Flickr bietet Nutzern an, Bilder an Getty zu lizensieren.

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Phil v. Sassen 6. März 2014 um 9:25

Die Idee ist jedoch nicht neu. Bereits 2010 hat PicApp ein Plugin für WordPress publiziert, welches es Bloggern ermöglichte Getty-Bilder kostenlos per iFrame einzubinden.

Die Jungs konnten das Geschäftsmodell, trotz 3,9 Mio Funding, jedoch nicht monetarisieren.

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Peter Turi 6. März 2014 um 10:05

Sehr schöner Artikel, interessante Anregung!

Nur ein Kritikpunkt: Die Bemerkung mit den überflüssigen Pfunden ist komplett überflüssig. Die Tochter zu mobben, weil Du den Vater nicht magst, fühlt sich für mich an wie Sippenhaft.

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Thomas Knüwer 6. März 2014 um 11:03

@Peter Turi: Point taken. Nur: Die Bunte macht genau das mit den Töchtern von Prominenten. Diesen Punkt wollte ich mal dokumentieren.

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dermathias 6. März 2014 um 10:08

Verlage könnten das auch mit dem richtigen Tool: http://www.retresco.de/%23shift/ – aber leider ist das dann doch oft nicht so einfach. Viele Zeitungsverlage arbeiten mit Agenturen oder freien Fotografen. Und damit wird es dann rechtlich kompliziert.

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Marc 6. März 2014 um 10:11

Laut AGB sind sind bestimmte Einbettungen ausdrücklich untersagt, darunter für „jegliche gewerbliche bzw. geschäftliche Zwecke […] oder auf eine Weise, die eine Empfehlung oder Sponsoring impliziert“.

Du hast hier Banner geschaltet. Darfst Du dann überhaupt die Bilder einbetten?

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Markus 6. März 2014 um 10:39

Dir ist schon bewusst, dass Du gerade gegen die Lizenzbestimmungen verstossen hast, weil das hier (laut Impressum) kein nicht-kommerzielles Blog ist? 🙂

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teekay 6. März 2014 um 11:23

Und morgen lesen sie: ‚Wie die neuen Getty-Richtlinien zu vollen Gerichten in Köln und Hamburg fuehren’…die nächste Abmahnwelle kommt in Deutschland schnell ins Rollen

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Konstantin 6. März 2014 um 11:32

Auszug aus den terms: „Getty Images (or third parties acting on its behalf) may collect data related to use of the Embedded Viewer and embedded Getty Images Content, and reserves the right to place advertisements in the Embedded Viewer or otherwise monetize its use without any compensation to you.“

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Marvin 6. März 2014 um 11:32

Nice move von Getty, allerdings fehlt – soweit ich das kurz überblickt habe – ein Suchfilter, mit dem man sich nur einbettbare Bilder anzeigen lassen kann.

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LSAwesome 6. März 2014 um 11:47

Ah na dann, wenn du auf die TOS eines Massenabmahners in der Vergangenheit wetten möchtest: Viel Spaß. Ist nur leider unprofessionell. Das Ergebnis mag zwar richtig sein (an Abmahnungen glaube ich auch nicht für den Fall), aber nach der Vorgeschichte das so zu feiern und die TOS zu ignorieren, das LSR aber auf die Goldwaage zu legen …

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Thomas Wiegold 6. März 2014 um 11:54

Beim Nieman Journalism Lab gibt’s ein bisschen mehr dazu

http://www.niemanlab.org/2014/03/getty-images-blows-the-webs-mind-by-setting-35-million-photos-free-with-conditions-of-course/

einschließlich einer Erläuterung von Getty, dass redaktioneller Inhalt von den Lizenzbedingungen abgedeckt ist, auch wenn eine Seite Werbung hat. Das dürfte also nicht das Problem sein.

Die Probleme sind eher: Bestimmte Themen sind so kaum verfügbar (siehe den verlinkten Nieman-Beitra; von Obama z.b. gibt es kaum Bilder, die so eingebettet werden können). Und: Getty sammelt natürlich die Daten, weil alle Embeds nach Hause telefonieren. Und kann, zumindest technisch, dort beliebig Werbung unterbringen.

Also hm. Für meine Seite jedenfalls scheint das so nicht interessant.

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Peter 6. März 2014 um 13:09

Vor dem Hintergrund der Pixelio-Sache: Warum integriert Getty die Urheberhinweise nicht in das Bild selbst? Die Angaben müssen ja nicht direkt im Foto drin sein. Es würde reichen, das „Bild“ so zu definieren, dass der untere weiße Teil dazugehört. Die Verbreitungs-Icons rechts müsste man dann natürlich etwas anders platzieren. Oder ist es Getty egal, dass ich als Leser das Bild einfach speichern und weiterverbreiten kann und dadurch die Urheberhinweise verloren gehen? Schließlich ist die Auflösung dann natürlich deutlich heruntergesetzt (wenn ich das richtig sehe). Ein Urheberrechtsverstoß wäre es ja ohnehin.

Ich bin kein Fotograf, aber ich habe durchaus Verständnis für die Haltung, dass mein Name fix mit dem Bild verknüpft sein soll, wenn Getty schon eine solche Form der Verbreitung ermöglicht.
Oder ändert sich für den Fotografen möglicherweise gar nichts, da er von Getty seine Tantiemen gleich wie bei jeder kostenpflichtigen Nutzung seiner Werke erhält?

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TW 6. März 2014 um 14:49

Udo vetter hat dazu den Artikel „Kostenfreie Bilder, womöglich mit Haken“: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2014/03/06/kostenfreie-bilder-womoeglich-mit-haken/

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Jörgen 6. März 2014 um 16:29

Über den Embed-Punkt auf Seiten der Veralge hatte ich auch schon mal geschrieben. Ist aber schon ein bisschen her….

http://joca.me/2013/12/10/im-bett-mit-embed

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Lesenswerte Links – Kalenderwoche 10 in 2014 > Vermischtes > Lesenswerte Links 2014 7. März 2014 um 8:00

[…] weiß, was Verlage von Getty Images lernen können. Allerdings weist Kai auf mögliche Fallstricke […]

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Viktor 7. März 2014 um 8:20

Das klingt auf den ersten Blick toll … Dann fängt man an zu denken und fragt sich, wozu es führt, wenn ein Riese Bilder „verschenkt“. Verdrängung anderer Bildanbieter? Und damit Minderung der Vielfalt also Minderung der Meinungsfreiheit? Mit diesem Bsp. gegen das zu kritisierende Leistungsschutzrecht zu wettern, ist ein sehr schiefer Vergleich.

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Links anne Ruhr (06.03.2014) » Pottblog 7. März 2014 um 8:29

[…] Was Verlage von Getty Images lernen können (Indiskretion Ehrensache) – […]

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Getty liefert einbettbare Bilder mit mehreren Haken! | Kotzendes Einhorn 7. März 2014 um 12:45

[…] Mittlerweile dürfte es jede*r mitbekommen haben. Getty bietet kostenloses Einbetten von Bilder an. Derzeit können bereits über 12 Millionen Bilder kostenfrei verwendet werden. Ein ungewöhnlicher Schritt für eine der größten Bildagenturen neben Corbis. Thomas Knüwer beurteilt das als richtigen Schritt von dem Verlage etwas lernen könnten: […]

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Konstantin 7. März 2014 um 15:07

Und weiter geht’s:

http://www.theguardian.com/technology/2014/mar/07/photographers-getty-images

“This is a massively cynical move from Getty.”

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24/7 – News & Updates aus der Redaktion 03/2014 7. März 2014 um 18:07

[…] bei: Netzpiloten | Nicorola | Indiskretion Ehrensache nach oben Sebastian (37) wohnt, lebt und arbeitet in Berlin-Wannsee. Sein aufregendes Leben […]

Antworten

Getty Images: Gratis Profifotos für den eigenen Blog | 10vor10.at | Fabian Greiler 9. März 2014 um 9:51

[…] ist eine kleine Medienrevolution”, schreibt Thomas Knüwer und ich gebe ihm da vollkommen recht. Getty Images, weltweit größter Fotodienstleister aus […]

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Links vom 11.03.2014: Fotografiespecial – Gothsick.de 11. März 2014 um 6:16

[…] Indiskretionehrensache.de: Was Verlage von Getty Images lernen können Getty Images, eine von den beiden Weltgrößten Fotoagenturen hat mal auf einen Schlag die Hälfte ihres Bildbestandes für “unkommerzielle” Internetnutzung freigegeben. Das sind so ca. 40 Millionen Bilder! Wobei unkommerziell hier etwas anderes meint als in der deutschen Rechtsprechung, die Getty-Fotos sind zum Beispiel auch für Blogs mit Werbung zu nutzen. Das wird den Bildermarkt ganz schön aufmischen. Ein Beispiel mit Käsekuchen (was sonst!): […]

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Getty Images bringt Cristiano Ronaldo in mein Blog | DanielSchoeberl.com 11. März 2014 um 12:49

[…] einzigen Cent auszugeben, veröffentlicht. Möglich macht dies eine von Thomas Knüwer als “Medienrevolution” betitelte Innovation des Fotodienstes Getty […]

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Getty Images jetzt mit Gratisangebot | oppermann.co.uk 17. März 2014 um 14:26

[…] Thomas Knüwer sieht in der Getty-Entscheidung Vorbildcharakter und beschreibt, “Was Verlage von Getty Images lernen können“: […]

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