„Deutschland ist das coolste Land der Welt“
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler auf dem FDP-Bundesparteitag
Bitten werfen Sie ein Blick auf dieses Bild:
Nehmen wir an, jemand drückte Ihnen solch eine Devotionalie in die Hand, vielleicht gar im Ausland. Imaginieren wir weiter, Sie seien kein Deutscher sondern entweder Amerikaner ohne jeden Bezug zu Germany, oder ihr Pass wiese eine ganz andere Nationalität aus.
Ehrlich: Würden Sie sich über diesen Anstecker freuen? Ihn vielleicht tragen? Finden Sie ihn cool oder so was in der Art?
Wir kommen später auf diese Frage zurück.
Die vergangene Woche verbrachte ich ja auf der SXSW (sprich South by South-West), der größten Digitalkonferenz der Welt in Austin, Texas. Neben dem Interactive-Part gibt es auch ein großes Film- sowie ein riesiges Musikbranchenfest, auch hier bilden Kongresse und eine Ausstellung einen wichtigen Bestandteil neben Filmvorführungen und Konzerten.
Vor Ort sind auch zahlreiche Wirtschaftsförderer. Sie versuchen Startups zu locken, Kontakte in der Musikbranche herzustellen oder Filmproduzenten in ihre Region zu locken. Dies passiert einerseits mit Diskussionsrunden, andererseits mit der Standpräsenz auf der Expo, der Ausstellungshalle.
Dort ist es ordentlich voll, Laufkundschaft gibt es reichlich. Während der SXSW Interactive, über die allein ich hier schreiben kann, schauten viele Kongressbesucher vorbei, weil es hier technisches Spielzeug zu kaufen gab, genauso konnte der Internet Afficionado hier Testzugänge für neue Dienste erhalten.
Es ist Montag, 11. März, 15 Uhr 27. Auf dem Stand der chilenischen Wirtschaftsförderung sieht es so aus:
Hier präsentieren sich einzelne Startups, es gibt ein warmes Essen gratis, zeitgemäß designtes Info-Material liegt auf den Tischen. Junge Menschen in türkisen T-Shirts, die Standbesatzung, sind komplett im Gespräch mit Interessierten vertieft.
Nur zur Sicherheit: Es handelt sich hier um Chile, eine Nation die, bei allem Respekt, nicht im Verdacht steht, das nächste Silicon Valley zu werden.
Vielleicht entdecken Sie im Hintergrund des zweiten Bildes einen Schriftzug, Weiß auf Schwarz: „Germany @ SXSW 2013“. Dort ist der Stand der deutschen Wirtschaftsförderung. Wie mag es wohl zeitgleich dort aussehen, wenn schon bei Chile die Hölle los ist?
Nun… Das sich bietende Bild ist marginal anders:
Immerhin die Bundesregierung ist vertreten, wenn auch optisch so sympathisch wie ein Politbüro:
Das Informationsmaterial ist liebevoll von der Kopiermaschine zusammengetackert worden:
Allen Ernstes werden die Ansteckfähnchen verteilt, die oben zu sehen sind.
Startups soll es auch geben, ihre Logos sind an der Wand zu sehen. Zu treffen sind sie anscheinend nicht. Ohnehin aber sind es wenige, deren Signets verschwinden zwischen der geballten Macht von Arte, dem WDR, der Stadt Köln oder BBDO.
Ein unglücklicher Moment? Nein. An drei Tagen sieht der deutsche Stand im Convention Center so aus. Nur ganz selten beugt sich jemand runter auf die niedrigen Sitzhocker, die vielleicht von einer Google-Party übrig geblieben sind.
Hier der 10. März, 13.42 Uhr:
Warum sollte der Besucher hier auch verweilen? Es gibt einfach keinen Grund hier zu bleiben und zu schauen.
„Wir repräsentieren hier“, sagt der junge Mitarbeiter auf die Frage, was denn auf dem Stand passiere und verweist auf die Wand mit den Logos. Ja, aber jetzt so, wie das Herrmannsdenkmal, das ja den Sieg der Germanen in der Varusschlacht repräsentiert.
Nur durch den Gang getrennt repräsentiert nebenan Berlin, die angeblich coole Startup-Stadt. Hier ist ein wenig mehr los, denn es gibt eine Discokugel zu gewinnen. Wenig mehr bedeutet: Gelegentlich stehen auch mal drei Leute in der Schlange, um sich am Glitzerballgewinnspiel zu beteiligen.
Sogar ein deutsches Haus gibt es, ein ganzes Stück vom Convention Center entfernt. Es strahlt, nun ja, germanische Nüchternheit aus:
Hier finden auch Empfänge statt, gerade so, als sei hier nicht die SXSW sondern die Jahrestagung der Tageszeitungsverlegerjuristenvereinigung. Während im Haus der Turner-Gruppe ständig Halligalli in Tüten gastiert und die Käsetoasts von Groupme lange Schlangen auslösen, ist hier eine fast selige Ruhe. Vielleicht sind alle ständig essen, denn hier wird deutsch gekocht:
Bei aller Lästerei: Dies ist ein Armutszeugnis für Deutschland.
Die Repräsentanz auf der SXSW könnte gerade im Digital-Bereich wichtig sein. Man könnte Startups die Chance geben, sich zu zeigen und Kontakte zu knüpfen. Auslandsarbeit suchende Programmierer könnten begeistert werden (gut, das mit der Aufenthaltsgenehmigung könnte schwierig werden), Investoren dürften auch interessiert sein. Und schließlich entscheidet sich vielleicht der eine oder andere Gründungswillige Ausländern nach Berlin zu gehen – so wie eine ganze Reihe vor ihm.
Doch anscheinend hat keiner der Verantwortlichen ein Gefühl für die SXSW oder die digitale Branche. Deutschland sei das coolste Land der Welt, hat Wirtschaftsminister Philipp Rösler jüngst beim FDP-Parteitag ins Mikro geschrien. Abgesehen davon, dass der Digitalstandort D natürlich weit hinter anderen Ländern zurückhängt – man könnte bei solch einem Anlass wenigstens so tun, als sei das wahr.
Solch ein Stand ließe sich bespielen mit Talkshows international bekannter Startup-Gründer wie dem Soundcloud-Team , tatsächlich auffällige Geschenkchen (wie jener Anstecker der britischen Wirtschaftsförderer) ließen sich entwickeln, vielleicht gäbe es gar einen Hangout mit Angela Merkel. Und statt das Silicon Valley zu bereisen, könnte ein Wirtschaftsminister hier ebenfalls vorstellig werden.
Ob ein eigenes Haus überhaupt sinnvoll ist, darf gefragt werden. Auffällig war der Trend zur Popup-Präsenz in Austin: Google, Mashable, Spotify – sie setzten auf eintägige Häuser oder Gärten, die dafür aber richtig rockten.
Wenn sich die Geschichte richtig erschließt, so war all dies gedacht für das Musiksegment der SXSW. Ob die Stand und Haus gewordene Dürftigkeit dort besser ankommt, wage ich zu bezweifeln. Dann aber hat das Bundeswirtschaftsministerium auch noch die Präsenz im Digital-Bereich verordnet. Herausgekommen ist ein Stand, für den wir Deutsche in Austin uns schämten. Und es waren ja nicht wenige aus Dschörmenie vor Ort: Im Konferenz-internen Social Network war Deutschland die stärkste nicht-englischsprechende Nation.
Vielleicht liest ja einer der Entscheider im Wirtschaftsministerium mit. Dann sei ihm versichert: Es gibt viele, die beim Anblick dieses Trauerspiels sagten: Lasst es uns besser machen. Ideen gibt es reichlich. Die Frage ist nur, ob man den Auftritt des Wirtschaftsstandortes weiterhin Vertretern der Analog-Generation überlassen möchte – oder jenen, die auf der SXSW wirklich etwas bewegen wollen.
Danke für die Fotoergänzungen an Felicitas Hackmann und Björn Ognibeni.
Kommentare
Jens Wiese | Deutschland auf der SXSW: ein Trauerspiel (Link via Facebook) 18. März 2013 um 17:30
[…] Nehmen wir an, jemand drückte Ihnen solch eine Devotionalie in die Hand, vielleicht gar im Ausl… […]
Matthias Weber 18. März 2013 um 17:42
Yah, ok –– der Stand ist nicht toll. Habe keinen Fuss in die Trade Show gesetzt. War also auch nicht bei Chile.
Letztes Jahr gab es nur Reeperbahn Burger ggü des Convention Centers, dieses Jahr erstmals ein Haus. Klar, das hat Steigerungspotenzial. Sich da jetzt so reinzusteigern ist aber auch schon ziemlich deutsch, näch?
Thomas Knüwer 19. März 2013 um 9:55
Hey, yo, reinsteigern ist nicht. Lieber öffentliche Gelder verschwenden?
Matthias M. Meringer 18. März 2013 um 18:04
Danke für diesen Bericht. Auf gut Oberfränkisch würde ich sagen: Do dudd da der Oarsch weh. Auf Hochdeutsch: Nach dem Lesen des Berichts bereite mir mein Allerwertester große Schmerzen. Das ist tatsächlich peinlich für ganze Innung. *kopftischrumms
Eric Klepptenberger 18. März 2013 um 19:53
Fantastisch, ein paar gebührenfinanzierten A-geigen von arte und dem WDR repräsentieren unser Land auf der SXSW Interactive, Treffender könnte unsere Zukunftsfähigkeit doch kaum charakterisiert werden. Schön hätte ich es noch gefunden, wenn man eine interaktive CD-Rom von Ursula von der Leyen mit Infomaterialien zum Thema „Die Rentenversicherung für Gründer“ verteilt hätte.
Carsten Appel 18. März 2013 um 21:07
Hallo Thomas,
echt schockierend was man hier liest. Noch schlimmer ist, dass sich vermutlich sich auch nichts ändern wird.
Grüße von der Ostseeküste
Carsten
Frank 18. März 2013 um 21:51
In Sachen Internet & Recht ist Deutschland eines der beschissensten Länder der Welt. Aber davon hat Herr Rösler wohl keinen Plan.
Peggy Reichelt 18. März 2013 um 22:46
Danke für diese haargenaue Schilderung des Trauerspiels Germany@SXSW, du sprichtst mir aus der Seele! Es war ein Trauerspiel zum Fremdschämen…
Aktuelles 19. März 2013 — neunetz.com 19. März 2013 um 1:28
[…] Deutschland auf der SXSW: ein Trauerspiel In der Tat sehr traurig. […]
Michael 19. März 2013 um 3:42
Ich find es gut, das der Artikel versucht, so deutlich wie möglich Stellung zu beziehen.
…auch wenn er dazu vieles ausblendet wie z.B. die recht gelungenen Berlin Calling- und Reeperbahn-Partys im German Haus. Wenn Du da nicht eingeladen warst und stattdessen vormittags zum Empfang der Tageszeitungsverlegerjuristenvereinigung gehst kann man sicher Deinen Eindruck gewinnen.
…auch wenn manches falsch ist,z.B. waren Google und Mashable die ganze Woche präsent mit eigenen Häusern/Locations.
Und auch dort war außerhalb ihrer einzelnen ‚Events‘ (z.B. Fotosession mit grumpy cat) nicht viel los außer gepflegter Langeweile. Daher grundsätzlich ganz Deiner Meinung: Wenn man auf der SXSW repräsentieren will sollte man das jemand machen lassen, der sich damit auskennt und dafür ein gewisses Verständnis hat. Und „be Berlin“ war da tatsächlich immer noch besser als der gesamtdeutsche Konsenz-Quatsch. Wobei… einfach nur auf Regierungsorgane schimpfen tun wir doch alle – das finde ich dann auch wieder sehr deutsch. Schreib doch beim nächsten Mal in der gleichen Länge ein Post darüber, was ein guter Auftritt und Support für deutsche StartUps gewesen wäre!
Thomas Knüwer 19. März 2013 um 9:59
Mein Bericht bezieht sich explizit auf den Interactive-Part, Reeperbahn ist aber Musik. In diesem Feld hat mir der Chef eines Musikstartups allerdings Zustimmung via Twitter signalisiert: https://twitter.com/Malte/status/313925361077477377
Es ist ja nicht so, dass ich hier eine Einzelmeinung hätte. Alle Deutschen in Texas waren entsetzt. Wir haben das auch in unserer Live-Show thematisiert: https://www.indiskretionehrensache.de/2013/03/digitale-quartett-sxsw/
Google, übrigens, baute seinen Garten für einen Tag auf. Mashable war zwei Tage in seinem Haus am Convention Center. Die Schlange davor deutet dann doch auf eine gewisse Dauerbeliebtheit hin. Und natürlich braucht man Events. Davon schreib ich ja. Genauso davon, was unter anderem zu tun wäre. Vor allem fehlt nämlich eines: Kreativität und Gefühlt für die Besucher der SXSW.
Julia 19. März 2013 um 9:06
Ich frage mich, was los wäre, wenn der Staat tatsächlich eine gute Summe Geld in die Hand nehmen würde, um sie in Show und Repräsentanz zu stecken… das Geschrei wäre mit ziemlicher Sicherheit sehr groß.
Thomas Knüwer 19. März 2013 um 9:59
Nein, wäre es nicht. Wirtschaftsförderung ist Alltag und findet ständig statt.
Kerstin Kitzmann 19. März 2013 um 9:17
Danke für den ausführlichen Bericht. Sehr beschämend, der Auftritt von Deutschland:/ …
Thomas Berscheid 19. März 2013 um 9:56
Danke für den Bericht. Es ist schockierend, wie dieser Wirtschaftsstandort von dem unfähigen Pack unserer Politiker ruiniert wird. Die Abmahnanwälte feiern ja um so mehr.
Am meisten schockiert mich, dass meine Stadt Köln so mies repräsentiert. Ich habe eine ganze Reihe von StartUps und Internetfirmen in der Stadt kennen gelernt, bei oder mit ihnen gearbeitet. Warum hat man nicht ein paar von unseren Dynamikern auf die Messe geladen?
Die IHK Köln, bei der ich als Selbständiger im Zweitberuf Zwangsmitglied bin, brüstet sich immer damit, für die Wirtschaft da zu sein. Die Stadt ist vertreten. Warum hat sich dazu niemand Gedanken gemacht?
Ein Trauerspiel. Aber genau das, was man von Merkel und ihrem Pack (extrem positiv ausgedrückt) erwarten kann. Denn was dieses Pack perfekt kann und worin sie Weltmeister sind: Lügen!
Und das bringt eine andere Sache mit sich: Gut, dass dieses Pack nicht auf dem Stand ist. Das, was dieses Pack als Marke Deutschland verkauft, hat mit der Wirklichkeit weniger zu tun als das, was Ex-Papst Ratzinger verkauft hat.
So, zurück zu den Kollegen, die Probleme mit dem neuen CMS unserer Webseite haben.
Matthias Weber 19. März 2013 um 10:26
„Alle Deutschen in Texas waren entsetzt.“
Das stimmt nun leider überhaupt nicht. Nächste Stufe: „Verschwendung von Steuergeldern“. Come on. Was kommt als nächstes? Ne Petition im Bundestag? Das ist doch ein Witz. „Gebührenfinanzierte A-Geigen von arte und WDR.“ ?? Saugeile Kommentare.
Ich kann auch nicht so richtig den Vergleich zwischen privaten Unternehmen wie Google oder Mashable und einem Länderauftritt nachvollziehen.
Sicher, wie bereits geschrieben, gibt es Verbesserungspotenzial beim deutschen SXSW Auftritt. Aber so ein Skandal wie hier dargestellt war es mit Sicherheit nicht.
Thomas Knüwer 19. März 2013 um 10:38
Skandal? Steht hier nirgends. Trauerspiel trifft es. Denn dies war der dauerhaft leerste Stand der Expo – im Gegensatz zu z.B. Chile, UK oder Oaklahoma. Man kann also Menschen anziehen.
Tatsächlich sagt keiner der rund 50 Deutschen, die ich in Austin sprach auch nur so etwas wie „Jaaa, nicht toll, kann man aber machen.“ Durch die Bank alle waren fassungslos.
Sie sind begeistert von dem Auftritt? Darf ich fragen, ob Sie bei dem Projekt involviert waren?
Zahnwart 19. März 2013 um 10:50
@Eric Klepptenberger: „Ein paar gebührenfinanzierte A-geigen von arte und dem WDR“ … Wo nehmen Sie nur ihr Niveau her?
Matthias Weber 19. März 2013 um 11:07
Ja, dürfen Sie fragen Lieber Herr Knüwer. Ich war nicht involviert- keine Sorge. Hab alles dazu geschrieben, was ich loswerden wollte. Viel Spaß noch beim Empörtsein.
Frankfurter Bub 19. März 2013 um 11:45
Zur Aufklärung: Der Bundespräsident gehört nicht zur Bundesregierung.
Nachtwächter-Blah » Das coolste Land der Welt stellt sich vor: Immer… 19. März 2013 um 14:13
[…] Das coolste Land der Welt stellt sich vor: Immerhin die Bundesregierung ist vertreten, wenn auch optisch so sympathisch wie ein Politbüro… […]
itbeobachter 19. März 2013 um 15:56
Entsetzt Thomas, wirklich? Okay, kann ich verstehen wenn Du ein Gefühl zum Ausdruck bringen wolltest. Rational kann ich es aber nicht nachvollziehen. Denn ich glaube, das es genau passt! So und nicht anders ist hierzulande in den Köpfen maßgeblicher Stellen die Vorstellung von diesem Internetdingskram. Für Schlagzeilen sind das ganze Zeug und die Startups gut, zu SAP und Siemens Enterprise Communications geht der Herr Rösler auf der CeBIT auch, aber echtes Interesse und Verständnis für Startups und die Belange dieser „Branche“ das ist nicht zu erwarten. In Sonntagsreden hört sich das eben schön an, an solchen Auftritten sollte man die verantwortlichen Entscheider in den Ministerien aber dann messen.
Ich glaube aber, dass ist eh ein viel weitergehendes Problem, hier herrscht das Thema Risikovermeidung vor. Bevor etwas entschieden oder gemacht wird, gilt es erst abzuwägen und zu untersuchen wo eventuell eine klitzekleine Stolperfalle lauern könnte. Ist dies durchgezogen, dann gehen wir das Thema erst an und keine Sekunde früher. Dann ist es aber meistens bereits zu spät und dann kommt sowas dabei rum, aber das haben wir schon x-mal so gemacht und dann ist das halt auch nicht falsch. Basta!!
Obwohl was diese hübsche Devotionalie anbelangt, das finde ich richtig gut. So etwas nennt man Zweitverwertung, die ist nämlich sicherlich vom Besuch eines US-Präsidenten an der Berliner Mauer übrig geblieben (vielleicht noch von Reagan). Und bevor man die einfach so wegwirft… 🙂
Links von 16.03.2013 bis 19.03.2013 | Mythopoeia 2.0 19. März 2013 um 16:01
[…] Deutschland auf der SXSW: ein Trauerspiel – […]
Live Schach WM-Kandidatenturnier London 2013 | sportinsider 19. März 2013 um 16:12
[…] Handelsblatt Journalisten Thomas Knüwer. Er hat die Digitalkonferenz in Austin besucht und titelt Deutschland auf der SXSW: ein Trauerspiel und vergibt keine Bestnoten. Der analytisch starke Knüwer redet […]
Messeblamage auf deutsch: Deutschland auf der Digitalkonferenz SXSW in den USA | eveosblog | Blog für Event, Marketing & Social-Media 20. März 2013 um 9:11
[…] der Lektüre des Berichts von Thomas Knüwer, der sich höchstpersönlich von der deutschen Peinlichkeit auf der SXSW überzeugen durfte, wird […]
SXSW party 20. März 2013 um 9:21
[…] liefert auf der SXSW gerade ein Trauerspiel ab. Wer hätte es aber auch anders erwartet? Dieser Artikel zeigt das ganze Ausmaß des […]
ingo moeller 20. März 2013 um 9:51
Sehr guter Artikel. Ich bin es ziemlich leid, dass D in Medien und von der Politik als Innovations-Standort gefeiert wird. Der Alltag sieht anders aus, ist eher innovationsfeindlich zu nennen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Und die sollen auch so weitermachen. Doch wer von denen würde sagen, in D ist ein innovatives Zuckerschlecken? Wer wird gefördert außer Großindustrie und -verlage? Vor allem: was wird gefördert?
BarbNerdy 20. März 2013 um 10:34
Das Debakel und die Auswirkungen der deutschen „Innovationsfeindlicheit“ war der rote Faden bei der Diskussionsrunde Digital Music Trends (UK) bei der ich vor kurzem Gast war: http://hallama.org/online-service/digital-music-trends
Wie soll auch Innovation aufkommen, wenn hier durch den ständige Regulation alles im Keim erstickt wird. Schon traurig zu sehen dass Deutschland ein digitales Schwellenland geworden ist.
Gerhard Ruhr 20. März 2013 um 10:45
eigentlich ist in Deutschland sehr viel Messe-Know-how vorhanden, denn wir sind immer noch das Messeland Nr. 1 in der Welt. Auch in der digitalen Industrie machen die (leider absteigende Cebit), die Gamescom oder die DMEXCO viel Furore.
Allerdings ist es in der Tat nur traurig, wenn man die falschen Leute mit der Konzeption beauftragt. Wir können es wahrlich besser.
Thomas Knüwer 20. März 2013 um 17:37
Wo Sie die Veranstaltungen schon nennen: Ich fürchte, da droht noch mehr Unheil. Eigentlich müsste das, was in Austin stattfindet (bezogen auf Interactive) Cebit heißen. Die Cebit aber hat leider das Web-Zeitalter verschlafen. Nun frage ich mich, ob die Gamescom dauerhaft zur regionalen Verbrauchermesse wird. Denn der Games-Bereich der SXSW war fachlich hervorragend.
Katja Hermes 20. März 2013 um 16:08
Der Musikmarkt sieht das ziemlich anders… Zu beachten ist vor allem auch die Bildergalerie, die ein sehr anderes Bild vom deutschen Auftritt zeigen:
http://www.musikmarkt.de/Aktuell/News/Just-wunderbar-Deutschland-bei-der-SXSW-2013-mit-Videos
Thomas Knüwer 20. März 2013 um 17:34
1. Der Musikmarkt bezieht sich auf den MUSIKpart der SXSW – ich explizit auf den Interactive-Bereich.
2. Die Bildergalerie zeigt ein Bild, auf dem mehr los ist.
3. Bilder vom Stand fehlen völlig.
Deutschland – Abschied vom Technologiestandort 22. März 2013 um 12:03
[…] Auf der SXSW, der größten Internet-Konferenz der Welt, ist der deutsche Stand der mit Abstand am wenigsten besuchte. […]
Leistungsschutzrecht – bLOGBUCH°! | bLOGBUCH°! 22. März 2013 um 15:17
[…] Deutschland ist so cool für die Webbranche, dass der deutsche Stand auf der SXSW (southbysouthwest), der größten digitalen Messe der Welt, der am schlechtesten besuchte war. Unprofessionell vorbereitet vom Land der Ideen – ein Trauerspiel. Nicht mal vernünftige Unterlagen wurden ausgelegt, sondern zusammengetackerte Kopien. Nächstes Mal bewirbt sich VON DER SEE um die gestalterische Umsetzung, wenn man da denn rankommt… Komplette Eindrücke vom Disaster gibt es im Blog Indiskretion Ehrensache. […]
Vinylizer WobWob 26. März 2013 um 13:38
Heute schon Bullshit-Bingo gespielt?
Los geht’s:
Pressemitteilung
Berliner Delegation erfolgreich in Texas unterwegs
Wenige Tage nach dem Abschluss der größten nordamerikanischen Kreativbranchenveranstaltung South by Southwest (SXSW) verzeichnet die Berliner Delegation den Besuch als vollen Erfolg. Ingrid Walther, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung resümiert: „Berlin hat sich in Austin von seinen besten Seiten gezeigt: Berliner Musikacts begeisterten die unzähligen Besucher der SXSW, Berliner Labels und vor allem die 25 Interactive-Unternehmen nutzten sowohl die Messe als auch die Berliner Veranstaltungen für intensive Geschäftskontakte. Der Ruf Berlins als kreative Metropole ist ungebrochen.“
Insgesamt waren in Austin, Texas, mehr als 40 Berliner Unternehmen vertreten, um die unterschiedlichsten Angebote und Produkte zu präsentieren, neue Geschäftsfelder zu betreten und um Business-Kontakte zu aktivieren.
Premiere im Rahmen einer Auslandpräsentation: Die Kreativstandorte Berlin und Hamburg schlossen sich mit der Initiative Musik unter einem Dach zusammen – dem Dach des German Haus. Vom 11.-14. März 2013 traten hier deutsche Künstler auf, fanden Präsentationen statt, wurde Networking betrieben sowie ein Dialog über zukünftige Themen der Musik- und Interactive-Branche geführt. Dabei wurde „Berlin“ ganz groß geschrieben und so waren internationale Gäste dazu eingeladen, herauszufinden, warum Berlin als der nächste große Start-Up-, Tech- und Musik-Hub gefeiert wird.
Der Berliner Senat beauftragte die Berlin Music Commission und das Tech Open Air Berlin Festival mit der inhaltlichen Gestaltung und Organisation des Messestandes im Austin Convention Center und der verschiedenen Events im Rahmen des Auftritts der Berliner Interactive- und Musik-Delegation. „Durch den Berliner Messestand konnte der Bekanntheitsgrad des POKKETMIXER, dem ersten DJ-Mixer, der komplett ohne Batterien und Stromanschluss auskommt, in den USA und darüber hinaus stark erhöht werden. Der Stand war auch eine wichtige Grundlage für Aktivitäten auf Social Media Kanälen.“ Christian Komm, POKKETMIXER, Geschäftsführer.
Am Montagmorgen lud das German Haus zu einer exklusiven Podiumsdiskussion zum Thema „How to go global“. Dabei teilten Experten wie z.B. Min-Kin Mak (Telekom Hubraum) und Matthew O’Brimer (General Assembly) ihre Erfahrungen in der Internationalisierung ihrer Produkte und Dienstleistungen.
Auf der offiziellen SXSW-Podiumsdiskussion zum Thema Berlin, trafen die Berlin-Vertreter David Noel (Soundcloud), Jess Erickson (General Assembly), Alex Farcet (Startupbootcamp) und Nikolas Woischnik (Tech Open Air) auf ein neugieriges Publikum, das mit vielen Fragen rund um die Unternehmensgründung in der deutschen Hauptstadt aufwartete.
Highlight am Montagabend war das log in. Berlin.-Event. Eine Networking-Veranstaltung der Berliner Delegation in Kooperation mit der Berlin Music Week, Tech Open Air Berlin, Eventbrite, Startupbootcamp und lindenpartners. Zehn Berliner Startup Unternehmen präsentierten ihre Produkte vor internationalen Delegierten. Gutes Deutsches Essen von Kochzeichen D (Ex-Bar 25) und ein DJ-Set von Morid (Sonar Kollektiv) bildeten den Rahmen für ein entspanntes Networking mit Gleichgesinnten aus aller Welt. „Die Erwartungen an den Besuch haben sich voll erfüllt. Insbesondere das Deutsche Haus bot mit den unterschiedlichen Veranstaltungen wie login.Berlin einen hervorragenden Rahmen um komoot zu präsentieren und mit relevanten Personen in Kontakt zu treten!“ Markus Hallermann, komoot, Geschäftsführer.
Im Anschluss luden die Berliner zu einer „echten Berliner Sause“ ein. Bei Berlin Calling präsentierten die Berlin Music Week, das Tech Open Air Berlin Festival und General Assembly einige der derzeit angesagtesten Berliner Acts, wie D E N A, Camera, Kid Simius & Fetsum. Gut 1.000 internationale Gäste machten sich an diesem Tag auf den Weg ins German Haus, um die Berliner Delegation kennenzulernen und um Networking zu betreiben. Dabei wurde bis in den frühen Morgen gefeiert!
Am Mittwoch des Musikteils der SXSW lud die Berlin Music Week zu einem Networking Breakfast bei Bagels und Muffins ein. Hier hatten internationale Gäste die Möglichkeit, die Organisatoren des größten Musikevents der Hauptstadt kennenzulernen, um sich die neusten Informationen rund um die Veranstaltung abzuholen. „Die SXSW ist die sicherlich die größte und abenteuerlichste Kreativbranchenveranstaltung der Welt. Nirgends sonst trifft man kreativere und spannendere Akteure!“. Björn Döring, Berlin Music Week, Projektleitung.
Im Anschluss wurden in Kooperation mit Tess Taylor, Präsidentin der National Association of Record Industry Professionals (NARIP), Musik- und Contentprofessionals aus aller Welt eingeladen. Einer NARIP Music Supervisor Session mit Andrea von Foerster (#1 US Box Office Film Chronicle, Grey’s Anatomy, O.C California u.v.m.) folgte ein hochkarätig besetztes Expertennetworking, u.a. mit Maya Halfon, Microsoft, Music Supervisor und Isaac Bess, YouTube Music, Business Development.
Zielsetzung war es, Berlin als attraktiven Standort für Kreativunternehmen zu bewerben sowie die Berlin-Delegation international zu präsentieren. Dass dies erfolgreich gelungen ist, bestätigt auch Marc Tanzmann, Tracks & Fields, Head of Music: „Meine Erwartung hat sich hier mehr als erfüllt. Ich habe sehr viele interessante Menschen kennen gelernt, welches u.a. jetzt aktuell zur raschen Umsetzung eines TV Spots beigetragen hat. Der erste Auftrag kam gestern rein und das Team vergrößern wir auch zum Mai!“
boydroid 5. März 2014 um 16:40
Hallo Thomas, ein köstlicher Artikel!
Bist du dieses Jahr auch wieder da? Dann würde ich mich erneut über eine ehrliche Betrachtung der deutschen Aktivitäten freuen.
Geplant ist das hier: http://medien.nrw.de/startup-und-kreativwirtschaft-beim-sxsw-interactive-festival/
SXSW 2014 – Cebit des 21. Jahrhunderts 18. März 2014 um 14:26
[…] vergangenen Jahr ärgerte ich mich sehr über die offizielle, deutsche Präsenz. Dieser Artikel, erfuhr ich von mehreren Seiten, schlug einigermaßen hohe Wellen bei den […]