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Wenn noch mal ein Hauptstadtkorrespondent über seinen unendlichen Stress klagt: Lachen Sie ihm ins Gesicht.

Denn was sich jüngst in der Bundespressekonferenz zutrug ist von so gehobener Absurdität, dass man durchaus fragen darf, ob Berlin-Korrespondenten

a) zu viel Zeit haben und

b) noch die Kompetenz mitbringen, um die ihnen von ihren Arbeitgebern übertragenen Aufgaben zu erfüllen.

Lange Minuten wurde da über ein Thema diskutiert, das nicht diskutierenswert ist. Steffen Seibert, der Regierungssprecher, twittert. Das macht er so weit ganz ordentlich, denn es ist klar, dass er nicht jede Anfrage beantworten kann. Somit ist Twitter ein weiteres Instrument der Regierungs-PR, eines, das Millionen Menschen in der Welt nutzen, darunter zahlreiche Regierungssprecher.

[blackbirdpie url=“http://twitter.com/#!/RegSprecher/status/52468404388507648″]

Nicht weiter erwähnenswert.

Es sei denn: Man ist deutscher Journalist.

Wieder einmal dokumentieren die germanischen Vertreter dieses Berufsstandes ihre unfassbare Gestrigkeit. Ihre Unfähigkeit und Unwilligkeit, sich die Kulturtechnik Internet zu erschließen. In der Bundespressekonferenz gab es eine längliche Diskussion über das Thema Twitter, Thomas Wiegold hat sie in voller Länge in seinem Blog veröffentlicht.

Schon die erste Frage ist ein Tiefpunkt:

„Muss ich mir in Zukunft einen Twitter-Account zulegen, um über relevante Termine der Bundeskanzlerin informiert zu werden?“

Jener „Journalist“ (ich mag das nicht ohne Anführungszeichen schreiben) hat sich nicht einmal genügend mit Twitter beschäftigt um zu wissen, dass die allermeisten Nutzer ihre Tweets öffentlich stellen – so auch @RegSprecher. Es gibt also zunächst mal eine weitere Internet-Seite, auf die jener Herr (oder jene Dame) einen Blick werfen müsste. Ihre Adresse: http://twitter.com/regsprecher.

Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans nimmt die Frage deshalb wohl auch zuerst nicht recht ernst. Und er erwartet selbstverständliches: Dass ein Journalist nicht der Technik hinterherhechelt, sondern vorne mit dabei ist. Diplomatisch anwortet er:

„Ich glaube nicht, dass … dass jemand, der von Ihnen an eine Information herankommen wollte, am Ende überrascht wurde, dass wir irgendwelche anderen Kanäle bevorzugt bedient hätten. Als professioneller Kunde unseres Hauses gehen wir natürlich davon aus, dass Sie alle bei Twitter eingeloggt sind. Sagen wir es umgekehrt: Wir fänden es nicht schlecht, wenn Sie bei uns Kunde wären.“

Was dann folgt wirft einen erschreckendes Licht auf den Berufsstand des Journalisten. So heißt es von Seiten der Medienvertreter:

„Der Nachrichtendienst Twitter ist nicht sicher. Ich habe vorhin im Internet nachgeschaut. Es gibt zahlreiche Beispiele für Fälschungen von Schauspielern, so Beispiel Martina Gedeck bis hin zum Dalai Lama.“

Hat jene Person auch mal eine Minute über den Unsinn nachgedacht, den er oder sie von sich gibt? Oder mal eine überkommende journalistische Tradition verwendet, die manche als „Recherche“ bezeichnetn? OK, rethorische Frage.

Aber vermutlich prüft jener Herr auch genau, wenn eine E-Mail bei ihm eintrifft, ob der genannte Absender auch tatsächlich hinter der Nachricht steckt. Briefen glaubt er ohnehin nicht und das mit den Telefonaten ist angesichts einer steigenden Zahl von Stimmenimitatoren auch so eine Sache.

So entspinnt sich eine Diskussion, in der zwischen den Zeilen ein Fax als vorteilhafter bezeichnet wird. Und ohne Wissen über die technischen Möglichkeiten behauptet wird, man müsse Twitter 24 Stunden beobachten um etwas mitzubekommen.

Letztlich gibt es einen Satz, der sehr entlarvend ist:

„…als älterer Mensch, der mit diesen neumodischen Kommunikationsformen nicht so vertraut sind“ (Grammatik-Fehler so im Protokoll).

Und nun bin ich sehr brutal. Journalisten sollen uns die Welt erklären. Sie müssen Dinge einordnen können, Zusammenhänge erkennen. Sie müssen im Rahmen des Fortschritts vorne mit dabei sein. Stattdessen aber zeichnet die Bundespressekonferenz das Bild einer Meute Gestriger, die ohne Wissen und ohne Recherche über eine Technik, die längst weit verbreitet ist, unkundigen Unsinn verbreitet. Sie lehnt diese ab, weil sie neu ist. Sie hat diese Technik nicht ausprobiert, sie hat sich nicht damit beschäftigt. Sie lehnt diese Technik ab – weil sie neu ist.

Diese Menschen sollen die Welt erklären? Nein, das können sie nicht. Sie mögen ihre Meriten haben, sie mögen helle Köpfe sein. Aber der journalistische Berufsstand ist ein herausfordernder. Einer der verlangt, am Puls der Zeit zu sein. Twitter ist keine Wissenschaft. Vielleicht braucht es auch mal 15 Minuten, sich die Grundzüge zu erarbeiten. Die Online-Kollegen sind da sicher gerne bereit, den Klassikern zu helfen. Auch bei ZDF.de, denn ZDF-Mann Nick Leifert scheint ja einer der Frager gewesen zu sein.

Wer diese Zeit nicht aufbringt sondern mit verschränkten Armen und aufgeblasenen Backen auf den Stühlen der Bundespressekonferenz mosert: „Nein, meine Innovation ess ich nicht“ – der möge sich bitte einen anderen Beruf suchen. Als Journalist ist er nicht (mehr) geeignet.

Nachtrag: Dank Carta.info gibt es jetzt auch das Video der Pressekonferenz…

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Das Unbehagen der Hauptstadtjournalisten mit dem twitternden Regierungssprecher – Das Video from Carta on Vimeo.


Kommentare


Martin 29. März 2011 um 7:47

Ich dachte immer, das Aufgeschlossenheit und Neugier zum Journalistenberuf dazugehören, wenn nicht gar zwingende Voraussetzungen sind. Vielleicht sind die Protagonisten der hier geschilderten Diskussion ja die Ausnahme von der Regel.

Wobei ich ja befürchte, das es eher andersherum ist.

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Kurze Anmerkung zu den Presse und Twitterdings 29. März 2011 um 7:56

[…] was da zur Zeit durch die deutschen Blogs (und viel zu viel durch Facebook) kopiert wird, ist ganz normaler Alltag […]

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Dirk 29. März 2011 um 8:13

Zuerst einmal habe ich mir das Datum exakt angeschaut (ja, da steht wirklich 29. März und nicht 01. April) und dann, ja was dann? Verzweiflung? Wut? Enttäuschung? Das darf wirklich nicht wahr sein!!!! Aber ist es wohl doch.

Und das, genau das ist ja die Katastrophe. Das ist der Qualitätsjournalismus der in den zahlreichen Debatten von Verlegern und öffentlich-rechtlichen Bedenkenträgern immer vorneweg getragen wird und als Begründung dafür herhalten muss warum…

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Eric 29. März 2011 um 8:14

Es macht sich natürlich super, mal so richtig polemisch drauf zu hauen. Mache ich auch gerne. Aber weil in der Bundespressekonferenz von ganz wenigen ein bisschen über Twitter diskutiert wurde, solche Sätze wie:
„Diese Menschen sollen die Welt erklären? Nein, das können sie nicht.“ Und „dass man durchaus fragen darf, ob Berlin-Korrespondenten a) zu viel Zeit haben und b) noch die Kompetenz mitbringen, um die ihnen von ihren Arbeitgebern übertragenen Aufgaben zu erfüllen.“
… das ist – mit Verlaub mein Lieber – arroganter und naiv verallgemeinender Blödsinn.

Ich bin weder Journalist und schon gar nicht in Berlin. Aber was soll ich von jemandem halten, der wegen ein paar Sätzen im Protokoll gleich die ganz große Keule raus holt?

Und was soll ich von jemandem halten, der glaubt, dass man Twitter verstehen muss, um „die Welt erklären zu können“?

Muss ein guter Journalist, der in Berlin die Gesundheitspolitik, Atompolitik, Wahlsysteme und Kriegseinsätze versteht und dies erklären soll wirklich im Detail kapieren, wie Twitter funktioniert? mmmmh. Und ist einer mit 2000 Followern auf Twitter deshalb klüger und kann uns besser erklären, was da mit Lybien und in Japan los ist?

Ich finde nicht….
eric

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Thomas Knüwer 29. März 2011 um 8:23

@Eric: Muss er das verstehen? Ich meine ja: Politik-Journalisten sollten spätenstens seit US-Wahlen wissen, wie Twitter funktioniert. Allerspätestens aber seit den Geschehnissen in Tunesien und Ägypten.

Doch selbst wenn Sie diese Meinung nicht teilen. Vielleicht aber treffen wir uns an einem Punkt. Bevor jemand öffentlich bei einer Bundespressekonferenz sich über etwas beschwert, sollte er sich mit dem Thema beschäftigt haben. Und das ist hier offensichtlich nicht geschehen.

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Rockbottom 29. März 2011 um 8:31

„Kulturtechnik Internet“? Etwa so wie „Kulturtechnik Zeitung“ oder „Kulturtechnik Fernsehgerät“? Und: Geht’s bei euch Missionaren eigentlich auch mal ne Nummer kleiner?

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Thomas Knüwer 29. März 2011 um 8:35

Nö. Über 50% der britischen und der US-Bevölkerung nutzt aktiv Facebook. Wo ist das keine Kulturtechnik?

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Bürger 29. März 2011 um 8:38

Ich glaube, Kurt Beck beschwerte sich mal, die Praktikanten-Journalisten würden ihn bei PR-Terminen öfter mit Volker Beck (Grüne) verwechseln… .
Damals interessierte es keinen… Formel 1 wird im Laufe der Saison immer besser und ist lernfähig. Journalismus anscheinend nicht.

– Die Regierung hätte ein Dokument für „Rentner“ bzw. Bürger verlinken müssen, wo die relevanten Twitter-Infos drin stehen. wikipedia vielleicht. Das hätten schlaue Presse-Leute dann vorher mal lesen sollen. Bestimmte Voraus-Infos sind nicht unbedingt unzulässig oder unhilfreich. Hier wurde die Chance vertan, den Bürger darauf hinzuweisen, das man die Tweets problemlos kostenfrei mit jedem Web-Browser lesen und als RSS abonnieren kann, ohne sich anmelden zu müssen. Anmelden und tausend-seitige Datenschutz-AGBs lesen muss man schliesslich inzwischen praktisch überall. Und bezahlen soll man auch an jeder Ecke.
– PR-Termine finden per FaceTime oder besser VideoJabber oder sonstwie per Internet statt. 100 Reporter auf meine Kosten in Hallen auf Politiker oder Trichet oder Ackermann oder Obermann oder FC Frankfurt warten zu lassen ist unverschämt und teuer. Als Redaktion schicke ich da (vermutlich) eher verzichtbare Kollegen zu „B-Terminen“ (abgeleitet von „B-Promis“) hin. Die Fragen werden per Internet eingebucht und per Abstimmung kann Trichet, Merkel, Rössler usw. sehen, welche Fragen die meisten Votes haben. Er kann sich natürlich auch nur die Fragen seiner Lieblings-Redaktionen („*Bild*+Welt“) hervorheben lassen. Die Bürger bzw. Aktionäre sind live per Internet dabei und sehen, welche Fragen er nicht beantworten will. Transkripte gibt es natürlich parallel sofort auch. Denn Lesen ist schneller als in Youtube-Videos herumscrollen zu versuchen.
Aber die Qualitäts-Presse schafft es nicht, von Presserabatten ein Ipad zu organisieren. So eine Bundes-Presse-Halle die von den Journalisten oder Verlagen oder dem Bundes-Presse-Ball-Verein (=Verlage ?) aber m.W. nicht von den Politikern bezahlt wird, ist ja viel billiger ? Und auch die Anfahrt und dort auf meine Abonnenten-Kosten herumsitzen kostet anscheinend nichts… .

Du beschreibst einen Rostflecken weil Du Dich bei diesem Thema auskennst. Wenn Du genauer schaust, ist das ganze Fahrgestell durchrostet. Das sollte jeder Spiegel- oder Stern-Leser erkennen, wenn mal über seine Hobbies oder Arbeits-Bereiche berichtet wird. Die anderen Berichte über andere Themen haben ebenso schwache Stellen, die man dann aber nicht erkennt, weil es unbekannte Themengebiete sind.
Und Verbesserungen wären simpel. Manche würden sogar schnell normativ (so wie Email, Fax, Telefon) weil sie einfach viel effizienter sind.

Wenn man mal einfache Fragen anonym stellen würde, würdest Du merken, das die von Dir bezüglich Twitter-Kenntnissen beschriebene Qualitäts-Leistungs-Schutz-Presse-mäßige Leistungsschwäche beispielsweise bei Wirtschafts-Themen auch ziemlich offensichtlich ist. Da wird schon ewig Unfug seit Jahrzehnten „eingebläut“ der nicht ansatzweise hinterfragt wird und ähnlich schlau ist wie „Atome sind sicher. Du bist doch auch aus Atomen. Atomstrom ist also sicher.“. Nur halt für Wirtschaftsthemen. Beispiel: „Fusionen bringen Synergien“. Mach mal Beispiele. Daimler Chrysler, AOL-ICQ, Murdoch-MySpace, BMW-Rover(?), T-Com-T-Mobile-USA, Google-(alles ausser Youtube), Ebay-Skype,… gehören schon mal nicht dazu.

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Fred 29. März 2011 um 8:56

Lieber Herr Knüwer,
was sie hier polemisch über Kollegen schreiben, die sich nicht mit Twitter auskennen und nebenbei noch über andere, die sich nicht noch zusätzlich intensiv mit einem weiteren Informationskanal auseinander setzen wollen, ist arrogant und wenig durchdacht. Schon gar nicht auf lange Sicht.
Sicher muß man nicht als politischer Korrespondent unbedingt Twitter nutzen, nur weil auch dort Nachrichten zu finden sind. Die finden sich auch auf Facebook, Xing – ja, wahrscheinlich sogar auf Second Life (was war das noch mal?). Sollen wir jetzt jedem Hype hinterherlaufen? Ich habe nichts dagegen, daß diese Kanäle intensiv genutzt werden. Auch von Regierungssprechern und Journalisten. Nur muß es nebenher auch gemeinsam verbindlich abgesprochene Plattformen geben, über die die Politik mit der Öffentlicheit kommuniziert.
Haben Sie vielleicht schon mal darüber nachgedacht, daß ständig neue Plattformen sonst auch als Desinformationsmittel von Regierenden genutzt werden könnten? Wenn ich meine Informationen zielgerichtet so streue, daß sie nicht mehr von allen gleichzeitig wahrgenommen werden können (schon zeitlich nicht)?
Es wäre traurig, wenn künftig immer mehr Kollegen, den immer weiter beschleunigenden Hypes im Internet, versuchen hinterher zu hecheln und darüber den eigentlichen Kern der Nachricht immer weiter aus den Augen verlieren. Darauf läuft ihre Polemik nämlich hinaus. Die Zukunft des Journalismus sieht ohnehin schon düster aus.
Und die einst hochgelobten, achso analytischen Blogs sind in ihrer Qualität arg schwankend. Dazu hat auch ihr Beitrag zu dem Twitternden Regierungssprecher beigetragen.

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Dirk 29. März 2011 um 8:57

@ Eric: Zum Journalismus gehört nun einmal die Recherche. Und damit auch zwingend die Fähigkeit, exakt die Vertriebswege zu kennen, die verwendet werden um Informationen zu verbreiten. (Es gibt sogar eine ganze Reihe an Journalisten, die sich wünschen, dass auf neue Pressemitteilungen via Twitter hingewiesen wird.) Und zu diese Vertriebswegen gehört nun einmal auch Twitter. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Und als Journalist, der sich mit politischen Themen beschäftigt, hätte ich mir einige Minuten Zeit nehmen sollen, mir Twitter einmal genauer anzuschauen!! Selbst wenn ich Obamas Kampagne verschlafen hätte, spätestens nach Tunesien / Ägypten wäre dies ein MUSS gewesen.

@Rockbottom: Vielleicht ist der Begriff Kulturtechnik noch nicht für alle tragbar, aber schaut man sich die sogenannten „Digital Natives“ an, dann ist er zumindest nicht ganz von der Hand zu weisen.

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Stecki’s Blog 29. März 2011 um 9:30

Paralleluniversum Qualitätsjournalismus…

Der Regierungssprecher Steffen Seibert twittert seit kurzem als @RegSprecher. So weit, so gut. Was aber für Bundesregierung und Bundespresseamt letztlich eher nur ein kleiner (wenn auch richtiger und lobenswerter) Schritt war, scheint für SteinzeitQual…

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Eric 29. März 2011 um 9:40

Na klar, hätte er das wissen können/müssen. Und er hätte auch vorher mal nachfragen können.

Und trotzdem: Weil ein Journalist in der Bundespressekonferenz wegen Twitter nachfragt, einen Beitrag mit dem Titel „Berliner Hauptstadtkorrespondenten – die geistige Nachhut“ zu schreiben ist nun mal polemisch und führt uns nicht weiter sondern die Diskussion nur in die Irre.

Außerdem gibt es – meiner Kenntnis nach – einen Unterschied zwischen Twitter und facebook bzw. dem Internet. Deshalb ist es schwierig zu behaupten, dass man Twitter kennen muss, weil das Internet eine Kulturtechnik ist.

Und, klar, ich finde es auch nicht super, dass nur 1/4 der Redaktionen Twitter nutzen (http://www.kubitz.net/internet/twitter-und-journalismus-der-aktuelle-stand-lfm-studie-der-uni-munster/) – aber das sind immer noch prozentual tausendfach mehr als Twitter in der Bevölkerung verbreitet ist (also Twitter hierzulande und nicht in facebook in den USA).

Kurzer Reality-Check: Wie viel Prozent nutzen Twitter? Wie viele Menschen (prozentual) haben in iPad?

Ich finde nur: ein bisschen kleiner geht auch…
eric

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Eric 29. März 2011 um 9:45

@dirk: Zum Thema „zum Journalismus gehört die Recherche“ fällt mir ein, dass die Kollegen aber hoffentlich mehr Zeit damit verbringen, über die Themen zu recherchieren, als über Twitter-Trends.
Wenn wir alles, was wir anfassen, wirklich, wirklich verstehen müssen – fass ich lieber nix Neues mehr an.
Für mich ist die Kulturtechnik Internet eher ein fröhliches Trial & Error. Ich probiere das neue Zeugs aus und bleibe an dem hängen, was ich cool finde und was sich mir schnell erschließt.
Wer behauptet, dass man das alles kapieren muss um es zu nutzen, hat meiner Ansicht nach irgendwas nicht verstanden – denn DAS klingt in meinem Ohren ziemlich deutsch…

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dirk 29. März 2011 um 10:44

@Eric: selbstverständlich sollte mehr Zeit in die Recherche von Themen gesteckt werden, aber dafür ist eben mittlerweile Twitter eben auch UNABDINGBAR. Wenn ich Twitter nicht mit einschließe verpasse ich eben auch eine ganze Menge. Und dafür muss ich es noch nicht einmal komplett verstehen, ein RSS-Abonnement ist nicht wirklich schwer einzurichten. Das reicht dann schon!

Verstehen im Sinne von ales von A-Z kennen und die Hintergründe und/oder Technik komplett erfassen müssen, ist da gar nicht notwendig. Lebenslanges Lernen von neuen Techniken schließt auch den JOURNALISTEN mit ein. Zumindest bei der E-Mail hat es in weiten Teilen doch auch geklappt (die Ausnahmen, die sich E-Mails ausdrucken lassen einmal außen vor).

Bei der alten Kulturtechnik „Bücher lesen“ geht es doch auch. Ich muss nicht alle Neuerscheinungen kennen, aber ich sollte wissen wo ich nachschauen muss, sollte mir mit dem Querlesen einen Überblick verschaffen können etc. Man stelle sich einmal die Reaktion der Leser / Kollegen et al. vor, wenn Minister „XYZ“ 15 Minuten vor Redaktionsschluss seinen Rücktritt via Twitter ankündigt und der zuständige Journalist dies verpennt, weil er mit der komplizierten Technik nicht umgehen kann. Auch nicht gut – oder?

Und zur Polemik nur soviel: Bei einem einzelnen Beispiel ist diese Beurteilung sicherlich überzogen, bei der Vielzahl dieser Beispiele mittlerweile jedoch auch nachvollziehbar. Und ein Blog sollte auch einmal zuspitzen dürfen.

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Eric 29. März 2011 um 11:04

Ach Dirk. Twitter „UNABDINGBAR“? In Versalien geschrieben?

*kopfschüttel*

Und zwischen „zuspitzen“ und ganze Berufsgruppen beschimpfen ist immer noch ein Unterschied.

BTW: Ich habe auch gar keine Lust, mit jemandem zu diskutieren, der sich nur „Dirk“ nennt und sich nicht aus der Deckung traut. Oder habe ich da was übersehen?

Schönen Tag noch.

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Andreas Wollin 29. März 2011 um 11:26

@Eric Du sagst selbst: „Für mich ist die Kulturtechnik Internet eher ein fröhliches Trial & Error. Ich probiere das neue Zeugs aus und bleibe an dem hängen, was ich cool finde und was sich mir schnell erschließt.“ – Meiner Meinung nach erschließt sich Twitter sehr schnell. Und ein Journalist sollte nach den Entwicklungen in den USA (Obama) und Egypt & Co. wenigstens wissen, worum es bei Twitter geht. Das tun manche von diesen Journis offensichltich nicht (24/7 den Account beobachten, ich muss mich da anmelden). Dein Vorschlag des „Trial and Error“ gilt meiner Meinung nach aber erst recht für diesen Berufsstand. Antesten/probieren, dann urteilen/erklären. Und nicht umgekehrt. — Aber wo ich Dir Recht gebe, ist, dass es vielleicht (!) ja nur ein kleiner Teil der fragenden Journis gewesen ist. Vielleicht saßen ja 70% der Anwesenden da und haben nur mit dem Kopf geschüttelt, über was man sich da geschlagene 20 Min (Schätzung) überhaupt unterhält.

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Steffen Seibert twittert – Und die Journalisten stehen kopf? | David Philippe – Social Media, PR und mehr. 29. März 2011 um 11:33

[…] gesamte Protokoll kann sowohl bei Thomas Wiegold als auch bei Carta gelesen werden. Eine Bewertung der ganzen Situation hat Thomas Knüwer bereits […]

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Rockbottom 29. März 2011 um 11:51

Also, wenn überhaupt, dann muss es heißen „Kulturtechnik Internetnutzung“ – denn nicht das Internet als technische Infrastruktur gehört zur Kultur, sondern deren Nutzung.
Und wenn es in den USA doch so viel besser ist (50% und so…), warum geht ihr dann nicht einfach rüber? Und lasst uns hier mit unserem Tempo und auf der Basis der hiesigen Kultur die „Kulturtechnik Internetnutzung“ adaptieren? Uns Silver Surfern geht eure Nerd- und Geek-Arroganz mittlerweile gehörig auf den Geist…

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teekay 29. März 2011 um 12:05

Der SPON-Artikel bringt es doch ganz gut auf den Punkt:
‚Eine Posse über Herrschaftswissen in Zeiten des Netzes‘

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,753789,00.html

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Andreas Wollin 29. März 2011 um 13:49

@Rockbottom Als Privatperson kann jeder machen was er will. Aber als Journalist muss ich wissen was Twitter ist und wie es funktioniert. MUSS.

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Seibert, Twitter und die Bundespressekonferenz « … Kaffee bei mir? 29. März 2011 um 15:48

[…] Thomas Knüwer: Berliner Hauptstadtkorrespondenten – die geistige Nachhut […]

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Gerd 29. März 2011 um 16:55

Was ich nicht verstehe, ist, warum solche Typen von den Kollegen – auch noch geschont werden. Was ich meine:

Zwar taucht im Transkript ein Frager-Name auf, der auch in der Kommentarspalte eines anderen Blogs als Bundespresse-Frager „ge-outet“ wurde. Aber laut Transkript könnte das auch ein Anschluss-Fragesteller gewesen sein.

Ich denke, dass die Leser/Hoerer/Zuschauer der betreffenden Person ein Recht darauf haben zu erfahren, inwieweit die Berichterstatter (wer war’s?) ihres Mediums (welches?) mit den aktuellen Werkzeugen der journalistischen Informationsbeschaffung vertraut sind.

Den möglichen Einwand des „Anprangerns“ lasse ich hier nicht gelten. Mitglieder der Bundespressekonferenz sind Teil der Öffentlichkeit. Hier geht’s um (Medien-) Verbraucherschutz, und Blogs können dabei helfen.

Wenn ich erfahre, dass meine Supermarkt-Wurst in Wirklichkeit am Hobbytisch in der Gartenlaube eines, sagen wir mal, promoviertenVerfassungsjuristen*, hergestellt wurde, der mit den Grundlagen des Wurstmachens im 21. Jahrhundert nicht vertraut war, wechsle ich zu einer anderen Wurstmarke, die ein Qualitätsprodukt garantieren kann.

Vielen Lesern /Hörern / Zuschauern des betreffenden Organs würde es wahrscheinlich ähnlich gehen.

* „Klempner“ war mir zu abgegriffen, und ist außerdem ein ehrbarer Beruf

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Das Unbehagen der Hauptstadtjournalisten mit dem twitternden Regierungssprecher – Das Video — CARTA 29. März 2011 um 18:22

[…] Thomas Knüwer: Berliner Hauptstadtkorrespondenten – die geistige Nachhut […]

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robin 29. März 2011 um 18:41

Kurzer Hinweis – hier ist das Video:
http://carta.info/39484/das-unbehagen-der-hauptstadtjournalisten-mit-dem-twitternden-regierungssprecher-das-video/

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Roger 29. März 2011 um 18:55

Die Ramdösigkeit dieser Elitejornalisten erinnert mich den aufgeblasenen Gestus vieler „Intellektueller“, von Mathematik, Naturwissenschaften und Technik keine Ahnung zu haben, aber jeden Furz von Foucault zititieren zu können.

Stolz auf die eigene geistige Verrentung.

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uknaus 29. März 2011 um 20:59

Manueller Posterous-Trackback http://uknaus.posterous.com/47754926

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@Ach @wie @lustig! — Konstantin Klein 29. März 2011 um 21:37

[…] Bru. Ha. Ha. Und diese Menschen wollen uns die Politik erklären. […]

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Realsatire: Ist Twitter sicher? » Sahanya 29. März 2011 um 22:07

[…] schön analysiert wird diese Farce von Thomas Knüwer (Indiskretion […]

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Tom 29. März 2011 um 22:17

Sehr schön fand ich auch die Aussage eines Journalisten, dass sie als Agenturjournalien Meldungen, die sie erhalten gar nicht prüfen und es eine gehörige Änderung ihres Arbeitsablaufes sei, wenn sie den Wahrheitsgehalt von Meldungen neuerdings prüfen müssten, bevor sie diese veröffentlichen. Sehr schön! So lieben wir doch unseren Copy&Paste Qualitätsjournalismus!

Auch ganz nett: jemand beschwerte sich, dass die Nachrichten bei Twitter nicht ausformuliert sind. Ob es angemessen wäre Nachrichten in 2 verkürzten Sätzen zu übermitteln. Da hat wohl jemand das Wort „Kurznachrichtendienst“ nicht verstanden.

Gar nicht mitbekommen haben die Herrschaften Journalien anscheinend auch, dass sie in ihrem Mailprogramm einen Twitterkanal über RSS problemlos abonnieren und damit auch in der gewohnten Form bekommen können.

Mal ehrlich: wenn ein 12-jähriger das gebacken bekommt, ist es nicht zu viel verlangt, wenn ein Journalist – der immerhin dafür bezahlt wird – sich dieses Wissen auch aneignet. Notfalls soll er eben den 12-jährigen Fragen. Mangels eigener Kinder eventuell auch den Nachbarsjungen, da sind wir ja schmerzfrei.
Twitter gibt es seit 5 Jahren. RSS seid 10 Jahren. 1Mal in 5-10 Jahren wird man doch wohl erwarten dürfen, dass sich ein Journalist auf den aktuellen technischen Stand in seinem Geschäft bringt.

Ich habe das Gefühl, die Herrschaften haben nichts verstanden und davon eine Menge.

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Bürger 29. März 2011 um 23:07

Die Sache mit den wenig geprüften Meldungen fehlt hier leider wirklich. Das ist nämlich ein weiterer Schwerpunkt bei der Diskussion dieser Pressekonferenz.

In der Wissenschaft ist der Rückzug von falschen, erfundenen, abgeschriebenen usw. Dokumenten und Zeitschriftenartikeln nicht (sinnvoll) geregelt. Dasselbe gilt für Online-Meldungen und Artikel. In Fachbüchern gabs früher Errata: Separate (kostenlose!) Zettel mit den Korrekturen damit man nicht das ganze Buch neu drucken oder neu kaufen musste. Sowas sollten Zeitungen auch im Web haben.
Und die Journalisten sollten vor Schutzabgaben erst mal Update- und Pressekodex-Regeln organisieren. Und zwar wirksam und schnell.
Aber wozu auch… . Dann lieber Twitter verbieten und weiter Artikel zu FAX-Mitteilungen vom Kanzler-Amt für die Ausgabe am nächsten Tag schreiben.
Ein gewisser Teil der Meldungen ist halt falsch. Und die Korrektur und Updates haben daher Teil des Systems zu sein. Autos ohne Ersatzteil-Lieferkette kauft ja auch besser keiner. Unsere „Autos, AKWs, Meldungen gehen nicht kaputt. Ersatzteile, Fehlerkorrektur, Notfallpläne usw. brauchen wir nicht“ ?

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Tim Krischak 30. März 2011 um 7:43

Volle Zustimmung. Wenn Vertreter dieses Berufsstandes öffentlich ihre Angst vor Twitter dokumentieren, dann läuft etwas schief. Eine neue Situation, fehlendes Wissen und fehlende Kompetenz führen zu einer ablehnenden Haltung. Zwar ist dies Reaktion bei Veränderungsprozessen typisch, da menschlich, doch sollte sie doch von der Organisation/Institution aufgefangen werden.
Ich frage mich, ob die Arbeitgeber der Hauptstadtjournalisten sich gar nich um die Weiterbildung ihrer Leute kümmert. Das sich die Medienwelt ändert ist ja nicht erst seit letzter Woche bekannt und das ältere Mitarbeiter Schwierigkeiten haben Dienste wie Twitter zu erschließen ist doch verständlich. Diese Menschen muss man mitnehmen, indem man sie an die Hand nimmt. Hier sehe ich vor allem die Arbeitgeber in der Pflicht. Denn schließlich sind sie für die Qualität des Produkts verantwortlich. http://kommunikation-zweinull.de/social-media-kompetenz-bei-journalisten-denn-sie-wissen-nicht-was-sie-tun/

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Martin Schleinhege 30. März 2011 um 8:02

Schön, dass das Thema Bundespressekonferenz und ihre Befindlichkeit hier aufgegriffen wurde.

Herzlich willkommen im Jahr 2011, liebe BpK-Mitglieder! Vor mehreren Wochen beschwerten sich die Damen und Herren in Person ihres Vorsitzenden noch ÖFFENTLICH darüber, dass Herr zu Guttenberg zu einem Pressetermin in das Verteidigungsministerium und nicht in die BpK eingeladen hatte. Haben sie ihre Meldungen nicht auf dem Silbertablett serviert bekommen?

Mit den jüngsten Diskussionsbeiträgen haben sie manifestiert, dass offensichtlich erheblicher Nachholbedarf besteht. Wir bieten gerne unsere Hilfe an: http://www.socialmediacampus.de/

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Arno Nyhm 30. März 2011 um 9:21

Meine Güte, verstehe die Kommentare hier nicht. Diese Leute sollen uns die Welt erklären. Wenn morgen Ostpalmükische Rebellen deutsche Geiseln nehmen, dann sollen die uns ratz fatz alle Infos über die Situation in Ostpalmükistan liefern. Und sie schaffen es nicht mal, fucking Twitter zu verstehen???

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Twittergate | Spreeblick 30. März 2011 um 9:42

[…] Respekt erntet jedoch Dr. Steegmans. Mit Recht.Mehr Kommentare und Quellen: Carta und nochmal Carta Thomas Knüwer Thomas Wiegold Spiegel OnlineDas ist mir was wert: var flattr_wp_ver = '0.9.5'; var flattr_uid = […]

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Gerald Fricke 30. März 2011 um 9:49

Hm, also ich finde nicht, dass Herr Seibert Twitter viel besser „verstanden“ hätte als diese merkwürdigen Hauptstadtjournalisten. Er muss sicherlich nicht „Anfragen“ beantworten, wie Du schreibst, aber er könnte sich ja zum Beispiel dafür interessieren, was die Leute so sagen, zu den Positionen der Bundesregierung, für die er spricht. Nur mal so. Außerdem könnte er auch gerne irgendeinen folgenswerten sprachlichen oder inhaltlichen Ehrgeiz in seinen Tweets aufbringen, oder?
http://t.co/QCSYkaD

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Der twitternde Regierungssprecher… « weezerle 30. März 2011 um 9:56

[…] mit dem twitternden Regierungssprecher” Indeskretion Ehrensache: “https://www.indiskretionehrensache.de/2011/03/berliner-hauptstadtkorrespondenten/” Thomas Wiegold: “Wenn der Regierungssprecher twittert…” SpiegelOnline: […]

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Die Angst vor den neuen Medien in den etablierten Kreisen | Wissenschaft und neue Medien 30. März 2011 um 10:21

[…] Berliner Hauptstadtkorrespondenten – die geistige Nachhut […]

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Netz spottet über Hauptstadtjournalisten » Von Richard Schnabl » Beitrag » Redaktionsblog 30. März 2011 um 10:35

[…] Hat jene Person auch mal eine Minute über den Unsinn nachgedacht, den er oder sie von sich gibt? Oder mal eine überkommende journalistische Tradition verwendet, die manche als “Recherche” bezeichnetn? OK, rethorische Frage.” (Indiskretion Ehrensache) […]

Antworten

Stephan 30. März 2011 um 11:09

Der Imagefilm von Twitter bringt es ganz gut auf den Punkt. http://www.youtube.com/watch?v=4AN4_N5N52U Mit Kronzeugen wird auch nicht gegeizt.

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» Der twitternde Regierungssprecher und die Hauptstadtjournalisten » Kommunikation – zweinull 30. März 2011 um 16:27

[…] Bei Carta meint man, dass dies ein Zeichen für die Verunsicherungen des Berufsstandes sei. Thomas Knüwer fragt provokant ob Journalisten, die eine solche Geisteshaltung an den Tag legen überhaupt (noch) für […]

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Kommentator 30. März 2011 um 20:15

Ist des Pudels Kern nicht eigentlich die Frage, wem welche Informationen „gehören“?
Wenn eine von Dir, von mir… von uns allen bezahlte Vertreterin der Verwaltung Reisen unternimmt, oder was auch immer sie am Tag so treiben mag (private Erledigungen außen vor, ganz klar d’accord):
Soll und muss sie dann nicht ununterbrochen darüber Bericht ablegen, im Interesse aller ihrer Auftraggeber? Auf allen Kanälen? Fax meinetwegen als erstes, Webseite und PM als nächstes, Twitter aber immer und unabdingbar obendrauf? Und zwar ohne weichgekuscheltes „RegSprech“? (Was für ein blamabler Name für für einen Twitteraccount – Huxley nicht gelesen?)
Ich meine: Die „Twitterignoranten“ ahnen (in peinlicher Ahnungslosigkeit) nicht, welches Problem sie da ansprechen – aber es ist eins.
Die Möglichkeiten zur Kommunikation haben sich erweitert, 21 Jahrhundert rockt – das eigentliche Problem ist aber, dass immer noch nicht alle Informationen kommuniziert werden. Und solche Informationen über unsere Vertreter brauchen die Auftraggeber (also wir), und zwar laufend, sonst ist die Diskussion über Kanäle nur ein Scharmützel am Seitenflügel.

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bugsierer 30. März 2011 um 20:57

ich kann dem rant von herrn knüwer (und vielen anderen, die man hier zu diesem thema schon lesen konnte) nur zustimmen.
seit jahren muss ich als medienjunkie und citoyen fassungslos zusehen, wie die journalisten und verleger das netz und die neuen kanäle weitgehend ignorieren oder verdrängen. stattdessen fluchen sie über blogger und fordern weltfremde gesetze zum schutz ihrer überholten geschäftsmodelle. unglaublich. praktisch alle anderen industrien haben schon vor 10 jahren kapiert, wo das potential im netz hockt, nur die medienindustrie nicht. dabei hätte gerade die medienindustrie ganz vorne dabei sein müssen. was für ein gigantisches versagen einer ganzen branche. historiker werden schon in wenigen jahrzehnten schenkelklopfend darüber schnöden.

ich geh jetzt wieder echolote eichen.

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Michael Cohrs 30. März 2011 um 23:52

Sorry, aber „Rockbottom“ liegt richtig. Das Internet ist „nur“ ein Medium (wie Zeitung, TV usw. auch) und die Kulturtechnik dazu heißt „Kommunikation“.
Was mich immer wieder stört, ist die Häme, mit dem man allzugerne Leute vorführt, die sich mit Twitter & Co. (noch) nicht auskennen. Ja, das ist bedauerlich, bei Journalisten sogar beklagenswert. Aber gehts nicht auch ein bisschen weniger zynisch, eitel und selbstgefällig ?
Mancher „Digital Native“ würde sich wundern, wie kräftig er selbst daneben haut. Nicht für ungut, Herr Knüwer, aber wenn man das Internet als „Kulturtechnik“ definiert – und dann noch mit der Begründung, 50 Prozent der US-Bevölkerung würden facebook nutzen – das ist ein großer Lacher für jeden, der nur eine entfernte Ahnung von Medien- oder Kommunikations- oder Kulturwissenschaft hat. Also, liebe „Digital Natives“ kommt mal wieder runter, dann folgen Euch die anderen auch viel williger…

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Deutscher Hauptstadtjournalismus und Twitter – Stefan Felten Online-Redaktion 31. März 2011 um 7:13

[…] ich 20 Minuten dieses Video gesehen habe, kann ich Thomas Knüwer (Indiskretion Ehrensache, @tknuewer) nur beipflichten: “Wieder einmal dokumentieren die germanischen Vertreter dieses […]

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Bätschman 31. März 2011 um 9:16

Wahnsinn!
Als ich das Video gesehen habe, habe ich gedacht, dass es eigentlich nicht noch peinlicher werden kann. Hauptstadtjournalisten, die von manchen als „Elite“ gesehen werden, da sie bei den Großen und Mächtigen ein- und ausgehen, reden etwas von „Eingriff in die Arbeitsabläufe“, oder dass sie jetzt noch mehr Arbeit hätten, jede Info doppelt nachzuprüfen. Auch ganz toll finde ich die Unfähigkeit zwischen Sicherheit durch Hacker (jeder Twitter Account könnte ja rein theoretisch gehackt werden) und Sicherheit der Quelle (Seriosität) zu unterscheiden. Auch die Angst davor jetzt nicht mehr alles schön per E-Mail serviert zu bekommen, sondern ständig bei Twitter lesen zu müssen sprich Bände. In einigen Kommentaren weiter oben wurde schon der „Qualitätsjournalismus“ oder „Copy-Paste-Journalismus“ angesprochen.

Doch wenn ich mir einige Kommentare hier anschaue, muss ich sagen: „ja es geht noch peinlicher“. Wenn ein KFZ-Mechaniker nicht weiss, wie Twitter funktioniert oder wie es anzuwenden ist, kann ich damit leben. Wenn dieser jedoch sagt, dass ihm das neues Automodell zu modern ist, er aber gleichzeitig behauptet es reparieren zu können und dafür auch noch Geld nimmt, dann muss ich sagen, der dieser KFZ-Mechaniker nicht nur seinen Job verfehlt hat, sondern auch noch Geld für fehlende Leistung nimmt.
Wenn ich dann lesen muss, dass einige Kommentatoren das ganz „normal“ finden, oder meinen, dass man nicht jedem Trend hinterherlaufen muss, schlägt das dem Fass den Boden aus. Twitter ist kein Trend, sondern etabliertes Mittel der Kommunikation. Wie das Telefon und die E-Mail sollte es für Journalisten selbstverständlich sein dort Infos zu holen und sich selber so weit zu bilden, dass man die Qualität dieser Infos kontrollieren kann. Wenn ein Journalist sich um die Sicherheit sorgt und Beispiele mit Schauspielern anbringt, dass sollte der Journalist erstmal lernen, wo die Unterschiede zwischen den einzelnen Accounts (z.B. Fakes) liegen. Wenn ich als Journalist dem „falschen“ Pressesprecher folge und nicht kontrolliere, ob es sich um den richtigen Account handelt, dann läuft mächtig was schief. Aber vielleicht hat die jahrelange „Überfütterung“ der Journalisten durch die Regierung die Journalisten faul gemacht. Wie Tiere im Zoo haben sie verlernt zu jagen.

Und das hat sicherlich nichts mit „Nerd- und Geek-Arroganz“ zu tun, wie es in einem Kommentare genannt wurde. Nur damit, dass ich verlange, dass die „Arbeiter“ (Journalisten) einer Firma gut geschult sind und damit das „Produkt“ (Zeitung und Co.) seinen Preis auch wert ist.

Schöne Grüße
Bätschman

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Klardeutsch 31. März 2011 um 10:43

Sieht so aus, als ob man bei Twitter selbst realistischer ist als hier auf dieser Twitter-Promotion und -PR-Site.
http://www.reuters.com/article/2011/03/29/us-twitter-idUSTRE72R5UK20110329

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Markus Merz | Hamburg St. Georg 31. März 2011 um 13:28

> “…als älterer Mensch, der mit diesen neumodischen Kommunikationsformen nicht so vertraut sind” (Grammatik-Fehler so im Protokoll).

Ich habe eben das Video noch einmal abgehört. Es fällt das Wort „ist“ statt „sind“ (Herr Blechschmitdt bei 8:50).

Trackback: Twitter in der Bundespressekonferenz – Ohne Worte (Viele Worte)
http://sankt-georg.info/artikel/952/bundespressekonferenz-regsprecher-steffen-seibert-twitter-video

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Michael Cohrs 31. März 2011 um 14:09

@Klardeutsch
Interessant! Danke für den Link.

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TwickitTV berichtet live vom 4. Web Content Forum in Köln | Twick.it-Blog 1. April 2011 um 19:56

[…] mit TwickitTV geführt und unter anderem Fragen zum Tooltipp, zur Vermarktung von Blogs und die Probleme unserer Hauptstadtjournalisten mit Twitter beantwortet. Das Interview mit Ulrike Langer erscheint demnächst hier im Blog unter der Kategorie […]

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Hauptstadtjournaille « A Better Tomorrow 3. April 2011 um 14:28

[…] das Twittergate der sog. Hauptstadtjournalisten wurde ja schon allerhand geschrieben (auch bei Knüwer, Jak und Don). Kurzfassung: Große Empörung, weil sich Regierungssprecher Seibert (@RegSPrecher) […]

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Twitter & Bundespressekonferenz: Die Sorge um das Frage-Kontrollinstrument — CARTA 3. April 2011 um 22:18

[…] über eine Technik, die längst weit verbreitet ist, unkundigen Unsinn verbreitet.” (Thomas Knüwer)? Ging es um das Unbehagen mit den neuen Kommunikationskanälen? Oder gibt es […]

Antworten

Der @Regsprecher hat nun einen verifizierten Account 5. April 2011 um 12:33

[…] all dem Chaos der letzten Tage hat Steffen Seibert, der twitternde Regierungssprecher, jetzt einen verifizierten […]

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Journalismus aus der Filterblase 8. September 2013 um 13:57

[…] Das vermittelt im Zusammenhang des Blog-Artikels den Eindruck: Die reden nur mit sich selbst. Doch darum geht es ja gar nicht, sondern um die Hektik der Berichterstattung, die Beschränkung auf 140 Zeichen als Ersatz für tiefe Analysen. Und warum sollten erfahrene Wahlkampfberichterstatter sich auch nur auf einander konzentieren? Tatsächlich liefern sie ihre Kurznachrichten natürlich an eine noch viel breitere Öffentlichkeit als ihre deutschen Kollegen: Denn ihre Followerzahlen sind dank der Twitter-Verbreitung erheblich höher. Mal abgesehen davon, dass selbst “SZ”-Mann Thorsten Denkler Twitter vor allem privat nutzt. Immer hin – er nutzt es. Wir erinnern uns ja immer wieder mit Schaudern an jene Bundespressekonferenz-Peinlichkeit von vor zw… […]

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