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Noch immer tauchen gelegentlich bei Branchenveranstaltungen Redner auf, die behaupten digitales Marketing sei praktisch kostenfrei. „Da machen die Leute Werbung für sie“ – erst gestern habe ich das auch wieder gehört.

Das ist natürlich ziemlicher Blödsinn. Richtig angepackt kann das Internet ein kostengünstigeres Marketing-Medium sein als TV oder Print. Doch ist die besondere Konstellation dafür verantwortlich, das manches verdammt anstrengend werden kann.

Früher war ja vieles einfacher. Da erdachte sich eine Werbeagentur zum Beispiel eine Kampagne für ein Unternehmen. Werbematerialien wurden entworfen und gedruckt, TV-Spots gedreht und platziert, desgleichen gedruckte Anzeigen, Radiowerbung und Promotion-Aktivitäten. Das allermeiste davon aber war vergänglich. War der Spot einmal vom Kunden abgenommen, mussten noch die Sendeplätze gebucht werden. Dann konnte ein Praktikant überprüfen, ob das Filmchen gelaufen war – und alles war gut.

Heute aber laufen viele der Marketingmaßnahmen über Plattformen ab. Facebook, zum Beispiel, StudiVZ oder Twitter. Somit bleibt das Fundament erhalten. Und jemand muss sich darum kümmern.

Wie nötig das sein kann, erleben zahlreiche große Marken in diesen Tagen.

Facebook erlaubt nun den automatischen Zugriff über eine abgesicherte HTTPS-Verbindung. Dies sei jedem Nutzer nur angeraten, denn ohne das S hinter dem HTTP ließe sich recht einfach sein Passwort abgreifen, so das jemand möchte (mehr Details dazu finden Sie bei Netzpolitik).

Dies hat nun massive Auswirkungen auf zahlreiche Facebook-Apps. Wer sie aufruft, bekommt dies zu sehen:

Natürlich können Nutzer mit einem Klick die sichere Verbindung abschalten. Doch wer sie zuvor eingeschaltet hat, hatte dafür ja seine Gründe.

Nun sind in der Regel wieder die Agenturen gefragt, die jene Apps aufsetzten. Möglicherweise arbeiten sie gar nicht mehr für diesen Auftraggeber. Und Geld muss ohnehin investiert werden. Oder man schaltet die App ab – geht natürlich auch.

Solche Kollisionen wird es immer geben. Und deshalb ist Social Media nicht kostenlos und kein langer, ruhiger Fluss. Es ist ein Garten, der sich ständig verändert. Und deshalb einen ewigen Gärtner braucht.


Kommentare


Daniel 9. Februar 2011 um 18:08

Viel schlimmer wird das noch, wenn in 5 Jahren ein neues Portal angesagt ist, dass Facebook den Rang abgelaufen hat und für dass dann unzählige Apps programmiert und gepflegt werden müssen;-)

P.S. *Klugscheißmodus an*: Fehler im ersten Satz letzter Absatz *Klugscheißmodus aus*

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Thomas Knüwer 9. Februar 2011 um 18:13

Danke für den Fehler-Hinweis!

Übrigens glaube ich nicht, dass Facebook in 5 Jahren zu gefährden ist. Dafür ist die Plattform zu groß. In 10 Jahren – vielleicht.

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Facebookbiz Abendschau: Germanwings, SM Kosten, Hong Kong, Reddit & my6sense 9. Februar 2011 um 18:17

[…] Indiskretion Ehrensache: Social Media und der ewige Gärtner […]

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links for 2011-02-09 « just another weblog :: fine bloggin‘ since 2001 9. Februar 2011 um 23:54

[…] Social Media und der ewige Gärtner (indiskretion ehrensache) Social Media ist nicht kostenlos und kein langer, ruhiger Fluss. Es ist ein Garten, der sich ständig verändert. Und deshalb einen ewigen Gärtner braucht. (tags: cfischercom) […]

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Einer hält den Spaten und zwei schauen ihm beim Halten zu – Codecandies 10. Februar 2011 um 9:51

[…] Thomas Knüwer zu berichten weiss führt das aber zu einem kleinen Problem mit zahllosen Anwendungen die unter dem Dach von […]

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EccoSocialMedia 10. Februar 2011 um 12:43

Kostengünstiger ist nicht die Werbung an sich, sondern das placement.
Dies ist nun kostenlos, weshalb mehr Geld von einem Etat für die Kreativität zur Verfügung steht, dieses wird allerdings auch benötigt um in social media erfolgreich zu sein!
Das schöne ist nur das jetzt eben kein Geld für überteuerte Werbeplätze und Provisionen an die placement Agenturen fließt, sondern die Kreativität im Vordergrund steht! Billiger ist es trotzdem nur bedingt.

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Lesetipps für den 11. Februar | Netzpiloten.de – das Beste aus Blogs, Videos, Musik und Web 2.0 11. Februar 2011 um 9:10

[…] Social Media und der ewige Gärtner: Noch immer tauchen gelegentlich bei Branchenveranstaltungen Redner auf, die behaupten digitales Marketing sei praktisch kostenfrei. “Da machen die Leute Werbung für sie” – erst gestern habe ich das auch wieder gehört. […]

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Social Media sind die Gärten unserer Kommunikation | Kultur 2 Punkt 0 29. April 2011 um 14:05

[…] mit diesem Vergleich bin ich natürlich auch nicht der erste: Und deshalb ist Social Media nicht kostenlos und kein langer, ruhiger Fluss. Es ist ein Garten, […]

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